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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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wer soll es dann tun?«
    »Eine interessante Sichtweise.«
    »Hören Sie auf, das Thema zu wechseln!«, rief sie wütend. »Ich will wissen, was los ist!«
    Wilson brauchte einen Moment, um zu schlucken. »Hören Sie«, begann er, »ich sagte doch schon, dass ich nicht weiß, wie ich es Ihnen erklären soll.«
    »Damit lasse ich mich nicht abspeisen«, schnaubte sie.
    Wilsons Gedanken schweiften zu dem Telefonat mit diesem geheimnisvollen Commander Visblat. Konnte es wirklich sein, dass das zweite Portal manipuliert worden war? Besorgt kam ihm Bartons Rat in Erinnerung: »Lassen Sie sich von niemandem hindern, den Auftrag auszuführen.«
    Je länger Wilson schwieg, desto wütender wurde Helena. Schließlich platzte sie heraus: »Wilson, auf Ihren Kopf waren eine Million Dollar ausgesetzt! Sie müssen mir sagen, was da läuft!« Ihre Wangen überzogen sich mit dem Rot einer reifen Wassermelone. »Herrgott! Wir könnten jetzt beide tot sein. Sagen Sie mir wenigstens, warum! Ich habe gesehen, was Sie in der Pyramide getan haben. Ich habe es genau gesehen!«
    Wilson trank einen großen Schluck Wasser. Er hatte das alles schon gehört. »Sie haben ganz schön Temperament, wissen Sie das?«
    »Ich habe es verdient, dass Sie mir die Wahrheit sagen!«
    »Wo ist eigentlich Esther?«, fragte Wilson und sah sich nach dem Hund um.
    Helena schloss die Augen und kämpfte einen neuerlichen Wutausbruch nieder. »Ich habe sie im Bad eingeschlossen«, sagte sie plötzlich ernüchtert. »Sie hätte fast jemanden vom Zimmerservice angefallen. George hatte recht: Sie mag Weiße nicht besonders.«
    »Hören Sie …« Wilson hatte einen Anfall von schlechtem Gewissen. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich gerettet haben. Das meine ich ehrlich. Ohne Sie wäre ich jetzt geliefert. Wie Sie mit den Soldaten fertig geworden sind, ist bewundernswert.«
    Ein schmerzlicher Ausdruck zog über Helenas Gesicht. »So gehen wir mit unseren Fehlern um«, sagte sie. »Wir entwickeln uns.«
    Wilson runzelte die Stirn. »Was meinen Sie damit?«
    Helena starrte ins Leere. »Nichts«, erwiderte sie knapp und senkte den Blick. »Aber eines steht fest: Wenn ich damals gekonnt hätte, was ich heute kann, stünden die Dinge jetzt anders.«
    »Was wäre dann anders?«
    »Meine Mutter … sie wäre noch am Leben.« Sie hob den Kopf und blickte Wilson an, das Gesicht ausdruckslos, starr wie Granit, von trauriger Schönheit.
    Wilson drängte seine Neugier zurück und beschloss, ihr keine Fragen zu stellen. Wenn sie darüber reden wollte, würde sie es tun. Also aß er weiter.
    Helena verstand nicht, warum sie sich ihm so geöffnet hatte. Der einzige Mensch, mit dem sie je über ihre Mutter gesprochen hatte, war Dr. Bennetswood, und das auch mehr gezwungen als freiwillig.
    In dem Moment merkte Wilson, dass er seine Sonnenbrille wieder nicht aufhatte. Kurz überfiel ihn Angst. »Wo ist meine Sonnenbrille?«, fragte er und tastete zwischen dem Bettzeug. »Ich brauche sie.«
    »Warum müssen Sie immer dieses Ding tragen?« Helena schlug mit der Faust aufs Bett. »Ich bin auch offen zu Ihnen!«
    Wilson packte ihr Handgelenk und hielt sie fest. »Sie verstehen das nicht – das ist wichtig.«
    »Sie sind wirklich furchtbar!« Helena wand sich los, verließ das Zimmer und kam einen Augenblick später mit der Brille zurück, die von ihrer Fingerspitze baumelte. Wilson griff danach, doch sie zog die Hand zurück. »Nicht so schnell! Sagen Sie mir, warum Sie ständig diese Brille tragen müssen. Das sind keine optischen Gläser … und auf besonderen Schick scheinen Sie auch nicht aus zu sein.« Sie schlenkerte die Brille neckend hin und her. »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, es ist dunkel draußen.«
    »Geben Sie sie mir …«
    »Nein! Reden Sie.«
    »Warum drohen Sie mir nicht wieder mit der Waffe?«
    »Ich könnte es glatt tun!« Sie schleuderte die Brille aufs Bett und stürmte ins Bad.
    Erleichtert setzte Wilson die Brille auf und ließ sich aufs Kissen sinken. Nebenan wurde der Fön eingeschaltet. Wilson merkte plötzlich, dass es ihn bedrückte, wie er reagiert hatte. Irgendwann setzte das Brummen des Föns aus, und Helena erschien mit glänzenden goldblonden Haaren.
    Ehe sie etwas sagen konnte, kam Wilson ihr zuvor. »Sie werden mir nicht glauben, wenn ich Ihnen erzähle, worum es geht.«
    »Nach dem, was ich Sie habe tun sehen, glaube ich alles«, widersprach sie ernst. Die Hände auf den Hüften, stand sie abwartend am Fußende des Bettes.
    Wilson räusperte

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