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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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recht, wenn es sich um einen Kontrollsüchtigen wie ihren Vater handelte.
    »Sag mir, wo du bist«, verlangte er. »Helena!«
    »Diese Art Hilfe kann ich nicht gebrauchen, Dad. Nur eine Banküberweisung. Zwanzigtausend Dollar.« Es war still in der Leitung. »Ich weiß, was ich tue«, versuchte sie ihn zu beruhigen. »Du musst mir glauben. Ich werde alles erklären, wenn wir uns sehen.«
    »Sag mir, in was für Schwierigkeiten du steckst.«
    »Ich bin nicht in Gefahr. Nicht mehr.«
    »Julia stirbt vor Angst um dich!«
    »Bitte, Dad, schicke mir nur das Geld, und alles wird gut.« Sie hielt die Hand über die Sprechmuschel. »Santos, ich brauche Ihre Kontonummer.« Er schrieb sie schnell auf einen Zettel und gab ihn ihr. Helena nannte sie ihrem Vater und sagte: »Überweise es von einem anonymen Konto.« Sie wusste, dass das für ihn nicht schwierig war – er bewegte ständig größere Summen unter der Hand.
    Diese Bitte wühlte ihn noch mehr auf. »Helena, bitte, lass mich zu dir kommen.«
    Sie ließ sich nicht beirren. »Es geht mir gut, Dad.« Es folgte ein kurzer Wortwechsel; schließlich sagte Helena: »Wenn du mich suchen kommst, verschwinde ich. Jawohl. Ich brauche diese Art Hilfe nicht.«
    »Wie es scheint, habe ich keine Wahl«, schloss Lawrence resigniert.
    »Danke, Dad.«
    Ein braungebrannter Mann mittleren Alters und mit Brille eilte an die Rezeption. Er trug Shorts und hatte eine schwarze Ledertasche bei sich. Santos formte mit den Lippen das Wort Doktor, und Helena nickte.
    »Es tut mir leid, wenn ich dich beunruhigt habe«, sagte sie zu ihrem Vater. »Ich bin in Sicherheit. Bald werde ich dir alles erklären können. Ich rufe dich spätestens morgen wieder an. Alles wird gut, du wirst sehen.«
    »Sag mir nur die Wahrheit«, bat Lawrence. »Ist alles in Ordnung?«
    Helena dachte an Wilson im Fond des Geländewagens. »Ich werde damit fertig«, antwortete sie und unterbrach das Gespräch.
    Houston, Texas
    Capriarty Tower, 22. Etage
    27. November 2012
    Ortszeit: 16.31 Uhr
    Unternehmen Jesaja – dritter Tag
    Hohe, blau getönte Fenster gewährten über wenigstens zwanzig Meter Breite einen Blick auf das Geschäftsviertel von Houston. Es war ein sonniger Nachmittag mit wolkenlosem Himmel. Lawrences Büro befand sich in der obersten Etage seines Hochhauses. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte auf die Bankverbindung, die er soeben auf einem gelben Zettel notiert hatte. Das war kein Lösegeld, schloss er. Dazu war es zu wenig. Ganz sicher. Helena war relativ ruhig gewesen – der Anruf war nicht unter Zwang erfolgt, so viel konnte er wenigstens sagen. Es war ihr Realitätsempfinden, das seine größte Sorge war. Hatte sie den Verstand verloren?
    »Stella, kommen Sie herein!«, rief Lawrence.
    Eine schlanke, attraktive Frau in einem roten Kostüm erschien sofort, als hätte sie auf seinen Ruf gewartet. Stella, Lawrences persönliche Assistentin, war Anfang vierzig. Ihr dichtes braunes Haar war schulterlang, ihre Züge wohl proportioniert. Sie war gerissen und schnell, und wenn es etwas zu erledigen galt, war diese Frau eine Magierin. Sie konnte das Unmögliche möglich machen.
    Stella hielt Stift und Notizblock in der Hand. »Sir?«
    Lawrence streckte ihr den gelben Zettel entgegen. »Ermitteln Sie den Namen der Firma, die dieses Konto unterhält.«
    Sie schaute sich die Angaben an. »Kein Problem.«
    »Das ist in Mexiko, meine ich.«
    Sie nickte. »Wann brauchen Sie die Information?«
    Lawrence sah ihr kurz in die Augen. »Gestern. Dann rufen Sie Warren Lewis an – sagen Sie ihm, mein Flugzeug soll in einer Stunde bereitstehen. Das ist wichtig, Stella. Es hat mit Helena zu tun. Ich werde sie finden und nach Hause holen, wo sie hingehört.«
    »Noch etwas?«, fragte sie aufmerksam.
    »Das ist alles.«
    Ehe Lawrence aufblicken konnte, war Stella zur Tür hinaus.

28.
Kalifornien, Amerikanischer Kontinent
Enterprise Corporation, Lagerbereich G2
16. Mai 2081
Ortszeit: 9.25 Uhr
7 Tage vor dem Transporttest
    In dem engen Lagerraum roch es nach Staub. Das einzige Licht kam von einer nackten Glühbirne an der Decke. Hunderte Pappkartons waren bis zur Decke gestapelt, die Strichcodes ausgebleicht. Das Klebeband, das viele Kartons zusammenhielt, war brüchig und verknittert. Barton, der im hinteren Ende des Raumes wühlte, zog einen Holzkoffer vom Boden auf, stellte ihn aufrecht und öffnete den Deckel mit einem kleinen Schlüssel.
    Darin lag die Kupferrolle von Qumran.
    Sie strahlte ein sattes

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