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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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optimistisch zu bleiben.
    »Visblat muss schon länger in meiner Zeit sein«, sagte sie. »Er hat mindestens fünf Jahre für die Houstoner Polizei gearbeitet.« Sie hatten auch über die Gerüchte gesprochen, wonach der ehemalige Polizeichef wegen Mordes gesucht wurde, seit er nach einer Schießerei in der Asservatenkammer verschwunden war.
    Es war klar, dass Visblat ein Zeitreisender war, ein Gen- EP – seine verstärkten Trakenoide bewiesen das. Aber die Frage blieb, wer er eigentlich war. Konnte er Bartons zweiter Kandidat gewesen sein? Seltsamerweise kam Visblats Stimme ihm irgendwie bekannt vor, sodass er immer wieder darüber nachdachte. Er konnte ihn nicht zuordnen, glaubte ihn aber irgendwoher zu kennen. Der Gedanke führte ihn zu der Frage, wie es sein würde, wenn er wieder zu Hause ankäme – in die Zukunft zurückkehrte. Welcher Empfang würde ihm bevorstehen? Wie würde die Sache sich auf sein Leben auswirken? Bartons Worte kamen ihm wieder in den Sinn: Bleiben Sie zielstrebig, positiv, auf den Augenblick gerichtet.
    Wilsons stumme Grübelei brachte Helenas Zorn an die Oberfläche. »Wir müssen darüber sprechen, was passiert ist. Du verhältst dich, als würden wir uns gar nicht kennen!«
    Die Vertrautheit von Helenas Körper, der Gedanke, in ihr gewesen zu sein, machte ihn schwindlig. »Es gibt nichts zu bereden«, sagte er.
    Sie sah ihm in die Augen. »Du kannst doch nicht leugnen, was passiert ist!«
    »Ich leugne gar nichts. Nur du machst eine große Sache daraus. Ich muss jetzt an andere Dinge denken.«
    »Du bist wirklich unglaublich!« Helena starrte aus dem Fenster auf die weiße Wolkendecke. »Deine besonderen Kräfte, die du da hast, geben dir nicht das Recht, dich wie ein Arschloch zu benehmen.« Minuten vergingen.
    Schließlich versuchte Wilson, Smalltalk zu machen. »Was macht dein Vater eigentlich beruflich?«
    Sie atmete tief durch und fand sich mit seiner ausweichenden Art ab. »Grundstückserschließung.«
    »Das ist ein sehr schönes Flugzeug.«
    »Ich hatte meinem Vater versprochen, mich von dir fernzuhalten.« Helena war flau im Magen. »Ich hätte auf ihn hören sollen.«
    Wilson wusste genau, wie sehr er ihr weh tat, und es zerriss ihn innerlich, aber für sie war es das Beste. Er starrte in ihre blauen Augen – die Farbe war unvergesslich. Plötzlich schoss ihm eine Frage durch den Kopf: Warum war diese schöne Frau so erpicht darauf, alles zu riskieren, nur um bei ihm zu sein? Er schloss, dass das ihr Schicksal sein musste.
    Da Helena keine Reaktion erhielt, fragte sie: »Und was machst du beruflich?«
    »Ich bin Student.«
    »Wirklich?« Sie hätte ihn für einen Spion oder einen Regierungsberater oder etwas Ähnliches gehalten. »In welchem Fach?«
    »Jura.«
    »Diese Welt wird von Juristen ruiniert«, sagte sie, offensichtlich unbeeindruckt. »Sie schaffen nichts als Streit und Papierkram. Es muss etwas Besseres geben. Ich hatte gehofft, dass es in der Zukunft keine mehr geben würde.«
    »Wir sind genauso wenig auszurotten wie die Küchenschaben.«
    »Sag mal ehrlich«, fragte sie, um das Thema zu wechseln. »Wir kommst du mit dem Stress zurecht, den du bei deinem Auftrag hast? Wenn du die Portale öffnest und so weiter. Oder wenn du durch die Zeit reist.« Schon die Vorstellung, zerlegt zu werden, jagte ihr Schauder über den Rücken.
    »Ich denke meistens nicht allzu viel über Konsequenzen nach«, antwortete er.
    »Dann wirst du einen perfekten Juristen abgeben.«
    Ihre Bemerkung amüsierte ihn. »Das ist komisch.« Wilson mochte sie – er mochte sie wirklich.
    Helena dachte an das Unwetter über dem Gizeh-Plateau. Sie hatten am Morgen im Radio gehört, es sei in dieser Region der schlimmste Sturm seit Menschengedenken gewesen – gewaltige Überschwemmungen, Tausende Blitzeinschläge, viele Tote.
    »Woher weißt du, dass die Schumann-Resonanz nicht schon wiederhergestellt ist?«, fragte sie.
    »Wenn wir eine Cyberconnection hätten, könnte ich das herausfinden«, sagte er wegwerfend.
    »Was ist denn eine Cyberconnection?«
    Wilson stutzte. »Ein Computer.«
    Sie sprang auf und öffnete über dem Pult ein Fach, in dem ein flacher Bildschirm und eine Tastatur zum Vorschein kamen. »Das muss dein Glückstag sein.« Helena setzte sich davor, tippte »Schumann-Resonanz« in das Feld der Suchmaschine ein und drückte die Entertaste. An oberster Stelle der Ergebnisse erschien die Website des Erdbebenzentrums in Berkeley, Kalifornien ( NCEDC ).
    »Das ist es«, sagte

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