Die Frequenz: Thriller (German Edition)
Wilson und öffnete die Seite.
Es erschienen zwei Diagramme mit dicken, gezackten roten Linien, die aufwärts verliefen:
Erdionosphären-Hohlraumresonanz
Parkfield, Kalifornien
Arrival Heights, Antarktis
Er hatte sie beide schon gesehen. Jeweils auf der linken Seite stand die Frequenz in Hertz, auf der unteren Skala das Datum. Für jeden Tag wurde ein Punkt hinzugefügt, der den Wert der Schumann-Frequenz widerspiegelte. Sie hatten die Werte von zehn Jahren vor sich, Tausende von Punkten. Und es gab nur einen Trend: aufwärts. Wilson schaute auf den Skalenwert und erschrak.
»Was hast du gesagt, wie hoch die Frequenz sein sollte?«, fragte Helena.
»6,53 Hertz«, antwortete Wilson niedergeschlagen. »In einer perfekten Welt.«
Helena zog mit dem Finger die Durchschnittswerte nach. Die Werte waren in den vergangenen sieben Jahren dramatisch gestiegen. Sie standen jetzt bei über elf Hertz, vereinzelt bei über dreizehn.
Wilson starrte auf das Diagramm – es war schlimmer, als er geglaubt hatte. Das erklärte, warum diese Welt im Vergleich zu seiner so gewalttätig und unstabil war.
»Warum ist die Frequenz da so schlimm?« Helena zeigte auf die Kurve für das kalifornische Parkfield.
»Mehr Menschen, mehr Angst«, sagte Wilson knapp. »Das ist es, was die Schumann-Frequenz hochtreibt. So ist es immer gewesen.«
»Wenn du in Stonehenge Erfolg hast, was passiert dann?«
»Dann wird ein Magnetenergiestoß durch die Energieportale zurückfließen. Die Schumann-Frequenz wird sich von da nach da bewegen.« Er schob den Finger auf die 6,5 Hertz.
»Das Leben in der Zukunft muss ganz anders sein«, sagte Helena nachdenklich. »All die Rätsel des Lebens sind wahrscheinlich gelöst.«
»Keineswegs«, sagte Wilson und versuchte zu lächeln. »Je mehr man versteht, desto deutlicher erkennt man, dass man nichts weiß.« Der Blick auf die Werte hätte ihn vorwärtstreiben müssen, doch er war eher zögerlich. Wenn er die Schumann-Frequenz korrigierte, würde er in seine eigene Zeit zurückgeschleudert werden und Helena nie wiedersehen.
43.
Flughafen London-Gatwick, England
Capriartys Privatflugzeug
21. Dezember 2012
Ortszeit: 13.52 Uhr
Unternehmen Jesaja – siebenundzwanzigster Tag
Die Bombardier Global Express stieß durch die Wolkendecke. Der Flughafen von London-Gatwick kam in den Blick. Es regnete, und die Lufttemperatur lag bei knapp über null Grad.
Das Flugzeug steuerte die Landebahn 08R an.
Als das Fahrwerk den glatten, nassen Asphalt berührte, setzte brausend der Umkehrschub ein, und der kleine Jet bremste ab und bog in ein privates Rollfeld ein. Er rollte zielstrebig auf eine Gruppe Hangars zu und kam an seinem angestammten Platz zu stehen, wo die Motoren verstummten.
Eine gebogene Treppe wurde zum Boden heruntergelassen, und Wilson streckte den Kopf ins Freie.
Captain Lewis schloss seinen Koffer und gab Helena seinen Pass. »Dafür könnte ich meinen Job verlieren.«
»Sie werden ihn nicht verlieren.«
Er deutete auf Wilson. »Doch, werde ich, wenn Ihr Vater das erfährt.«
»Ich übernehme die volle Verantwortung«, versprach Helena. »Ich werde mit meinem Vater fertig. Sie warten hier, bis ich Sie anrufe. Klar?«
»Aber, Helena …«
»Ich sagte, Sie sollen hier warten!« Sie wandte sich ab. »Komm, Wilson, gehen wir.« Helena zeigte zum Hangar hinüber. »Er gehört der Gesellschaft meines Vaters. Sein Flugzeug steht hier, wenn er in England ist. Da drinnen stehen Wagen bereit.«
Wilson zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. »Warum fliegen wir nicht bis nach Stonehenge?«
»Wir bekämen keine Flugerlaubnis, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.« Helena war nicht glücklich darüber. »Und der Zoll würde das Flugzeug durchsuchen. Wir haben drei Leute an Bord, aber nur zwei Pässe. Außerdem brauchen wir sowieso einen Wagen.« Ihrer Miene nach zu urteilen duldete sie keinen Widerspruch. »Ich bin für den Transport verantwortlich und ich sage, so ist es am einfachsten.«
Der Regen wurde heftiger, und Helena rannte über den Platz zum Hangartor. Sie drehte den Schlüssel im eiskalten Vorhängeschloss, schob die Tür auf und drückte auf den Lichtschalter. Der Hangar wurde hell erleuchtet. Die Luft war eisig und abgestanden. An der hinteren Wand der leeren Halle standen drei Autos ordentlich nebeneinander geparkt: ein roter Ferrari, ein silberner Mercedes und ein schwarzer Porsche Turbo.
»Der ist genau das Richtige für uns.« Helena öffnete die Fahrertür des
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