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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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gehörte ihr der ganze Globus. »Enterprise Corporation«, las Wilson. Meine Güte, was waren die arrogant!
    In diesem Augenblick schwangen die Türflügel auf, und ein Mann im weißen Kittel kam herein. Er streckte Wilson die Hand hin. »Sie sind also der Mann, von dem Karin mir so viel erzählt hat«, sagte Barton.
    Wilson antwortete nicht.
    »Meine Name ist Barton Ingerson. Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Mr. Dowling. Hatten Sie eine angenehme Reise?«
    Wilson musterte den Mann, der vor ihm stand. Er hatte silbergraue, glänzende, füllige Haare, ein regelmäßiges, sonnengebräuntes Gesicht, klare Augen – hellbraun wie ein Fuchspelz – und ein entwaffnendes Lächeln. Er war schlank und gut proportioniert und trug eine weiße, dreiviertellange Jacke mit perfektem Sitz. Wilsons erster Eindruck von Barton war, dass er ein guter Kerl sein mochte; auf der anderen Seite konnte man in diesem Unternehmen nicht Karriere machen, wenn man kein harter Knochen war. Großen Firmen darf man nicht trauen, hatte Professor Author immer wieder gesagt.
    Wilson las, was auf Bartons Jackenschildchen stand: Mercury-Team. Wie passend, den Namen des römischen Gottes zu wählen, war er doch für Eloquenz, Gewandtheit und Diebereien bekannt.
    »Mr. Wilson?«, sagte Barton. »Hatten Sie eine angenehme Reise?«
    »Ja … ich meine, nein«, antwortete Wilson und wich einen Schritt zurück, als hätte die Welt einen heftigen Schlenker vollführt. »Heute Morgen war ich noch in Sydney und habe mich prächtig amüsiert. Sydney ist in Pacifica, falls Sie es nicht wissen. Und jetzt wurde ich um den halben Globus verfrachtet, und ausgerechnet zu Enterprise Corporation!« Wilson zeigte mit dem Finger auf den Boden. »Und um die Sache noch schlimmer zu machen, die Frau, die Sie geschickt haben, damit sie mich herbringt, wollte mir nicht einmal sagen, warum. Sie hat mir gedroht, mir mein Stipendium wegzunehmen!« Wilson tippte sich an die Schläfe. »Was würden Sie denken, wenn Ihnen das passiert?«
    »Karin durfte Ihnen nicht sagen, worum es geht.«
    »Und das hat sie voll und ganz geschafft«, konterte Wilson.
    »Ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind, Mr. Dowling. Aber Sie werden gleich völlige Klarheit erhalten.«
    Wilson fasste mit beiden Händen an die Rückenlehne eines Sessels, als wollte er ihn als Schild benutzen. »Ich verlange, dass Sie mir sagen, warum ich hier bin. Und bitte nennen Sie mich Wilson«, fügte er hinzu und ahmte spöttisch Bartons übertriebenen Charme nach.
    »Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung«, sagte Barton. »Ich möchte mich nur mit Ihnen unterhalten.«
    »Sie haben mich nicht den ganzen Weg hierher bringen lassen, nur um mich kennen zu lernen. Sagen Sie mir, was Sie von mir wollen.«
    »Alles zu seiner Zeit«, erwiderte Barton. »Ich möchte Sie zuerst etwas fragen: Sind Sie religiös?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Bitte, Mr. Dowling, ich …«
    »Ich sagte doch schon, nennen Sie mich Wilson.«
    »Sind Sie religiös, Wilson?«
    »Warum sagen Sie mir nicht, ob Sie selbst es sind?« Wilson blickte auf Bartons Handheld und überlegte, was Religion mit seinem Hiersein zu tun haben konnte. Er sah keinen möglichen Zusammenhang.
    Barton setzte sich gegenüber an den Tisch und bedeutete Wilson, Platz zu nehmen. »Bitte, Wilson, tun Sie mir den Gefallen. Beantworten Sie meine Frage.«
    »Ich bin religiöser Fanatiker«, sagte Wilson und ließ sich in einen der bequemen Sessel sinken. »Ich habe die Absicht, eine eigene Kirche zu gründen. Das scheint mir eine gute Idee zu sein. Ja, meine eigene Kirche. Die Wilson-Kirche. Die Welt braucht den Wilsonismus.« Barton war deutlich anzusehen, dass er an diese Art Humor nicht gewöhnt war. »Warum stellen Sie mir eigentlich eine so blöde Frage?«
    Barton verzog keine Miene. »Soviel ich weiß, studieren Sie Jura an der Universität Sydney. Wie läuft es so?«
    »Gut.«
    Barton blickte nicht auf. »Ihre Doktorarbeit zieht sich in die Länge.«
    »Ich bin Perfektionist. Ich erledige die Dinge gern einwandfrei.«
    Es folgte eine lange Pause. »Sie fliegen altmodische Flugzeuge, wie ich höre. Mit Propellern.«
    »Kommen Sie, Barton!«, platzte Wilson heraus. »Gegen meine bisherige Erfahrung würde ich sagen, Sie sehen aus wie ein prima Kerl. Also, was soll ich hier? Sie haben doch alle Informationen über mich in Ihrem Computer.«
    Barton sah von seinem Handheld auf. »Sie wollen also sagen, Sie sind nicht religiös?«
    »Was soll diese

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