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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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breitschlagen lassen und bin im Wochenabstand noch dreimal angetanzt, habe die Kids mit in den Park genommen und keinen Cent dafür gesehen. Und damit Sie’s wissen, es geht mir nicht allein ums Geld. Wenn ich Tika hätte helfen können, wäre ich auch weiter zu ihr gegangen. Aber diese Familie, oh Mann … Ihr Stiefvater … Es gibt Leute, um die mache ich lieber einen großen Bogen. Sie haben kein Interesse daran, dass es ihnen irgendwann einmal wieder bessergeht, verlangen aber, dass man sich um sie kümmert. Sie glauben, Anspruch auf Hilfe zu haben. Das heißt, man kann ihnen gar nicht wirklich helfen, weil sie von sich aus nichts tun. Entweder man kehrt ihnen den Rücken oder lässt sich von ihnen ausnutzen. So einfach ist das.»
    «Und Lightfoot? Haben Sie ihn auch an diese Familie vermittelt?»
    «Ich habe ihm geraten, Abstand zu halten», antwortete Greg.
    «Hat er sich an Ihren Rat gehalten?»
    Greg zögerte. «Ich glaube nicht.»
    «Wieso nicht?»
    «Er schien … interessiert. Also, die Eltern waren schrecklich, aber die Kinder … Ishy, der Älteste, hatte autistische Züge, war aber ein richtig netter kleiner Kerl. Und dann war da Rochelle, das Mädchen, überaus gescheit. Und Tika … kompliziert, sehr empfindsam, fast intuitiv. Andrew schien von allen fasziniert zu sein, besonders von Tika. Vier alte Seelen, sagte er mir einmal. Vier alte Seelen, gefangen in abgründigen Verhältnissen.»
    «Vier?», fragte Alex nach.
    «Der Säugling», antwortete Greg. «Andrew hatte angeblich schon Kontakt mit ihm aufgenommen, in irgendeiner Zwischensphäre.»
    «Tatsächlich?», staunte D. D.
    «Ja. Er wusste sogar, dass es ein Mädchen ist. Verblüffend, was er so alles weiß. Manchmal hat er auch umsonst gearbeitet. Er konnte es sich ja leisten. Wenn ihm also an Tika und den anderen etwas gelegen war …» Greg zuckte mit den Achseln.
    «Hat er der Familie nun geholfen oder nicht?», fragte D. D.
    «Ich weiß es wirklich nicht. Wir haben nur wenig Austausch miteinander.»
    D. D. warf einen Blick auf Alex. Sie ahnte, was ihm durch den Kopf ging. Lightfoot hatte gelogen mit der Behauptung, über Tika Solis nichts zu wissen, und aus verständlichen Gründen auch unterschlagen, dass er Leistungen in Rechnung stellte, für die er nicht qualifiziert war. D. D. fragte sich, was der Wunderheiler sonst noch zu verbergen hatte.
    Sie wandte sich wieder Greg zu. «Neidisch? Ist doch ungerecht, oder? Sie mit Ihrer tragischen Vergangenheit kümmern sich um eine kranke Schwester und müssen wie verrückt ranklotzen, um halbwegs über die Runden zu kommen. Und dann ist da dieser Lightfoot. Supersmart, Strandhaus, ein Leben auf großem Fuß. Wie wollen Sie mit einem Mann wie ihm konkurrieren?»
    «Konkurrieren?»
    «Ja. Sie vermitteln ihm Klienten, und er speist Sie mit fünfzig Mäusen ab. Ich wette, wenn Sie ihm Ihre Freundin hier überlassen, lässt er auch ein bisschen mehr springen.»
    «Was soll das?», zischte Danielle.
    «Ich bin doch nicht blind und sehe, dass Lightfoot Ihnen schöne Augen macht», sagte D. D. «Er würde Sie allzu gern mal zum Nachtisch vernaschen.»
    «Er ist lediglich an meiner Familiengeschichte interessiert.»
    «Nein», widersprach Greg trocken.
    Danielle herrschte ihn an: «Was soll das?»
    «Er ist scharf auf dich. Das sieht doch jeder. Ich frage mich nur, warum du ihn nicht willst.»
    «Dieses Arschloch?»
    «Immerhin ein Arschloch mit Geld.»
    «Das ist dein Problem», zischte sie.
    «Haben wir nicht alle dasselbe?»
    «Hör zu, ich bin ein einziges Mal mit Andrew ausgegangen. Das hat mir gereicht.»
    «Mit mir warst du noch nie aus», entgegnete Greg. «Und wie oft habe ich dich eingeladen? Zehn-, zwanzigmal? Aber von diesem – ich zitiere – Arschloch lässt du dich zum Essen ausführen.»
    Danielle schaute weg und wurde rot. «Dich mag ich wirklich», murmelte sie. «Das ist der Unterschied.»
    «Ach, Arschlöcher dürfen dich zum Essen ausführen, und Männer, die du magst, kriegen einen Korb.»
    «Du hast selbst gesagt, wir alle haben Geldsorgen.»
    «Nun, ich bin ein Arschloch, das verzweifelte Eltern anzapft. Kann ich dir kein Essen spendieren?»
    «Verzeihung», unterbrach D. D. «Ich möchte mich nicht einmischen, aber vergessen Sie den Restaurantbesuch. Denn Sie, mein lieber Sportlehrer, wandern in Untersuchungshaft. Sie kannten alle Familien. Sie hatten Gelegenheiten, Lucy aufzuknüpfen und Lightfoot zu vergiften. Außerdem sind Sie vertraut mit dem tödlichen

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