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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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schien.»
    D. D. merkte auf. «Hatten die Harringtons neben ihrem Sportlehrer und Wunderheiler vielleicht sonst noch Unterstützung von außen?», fragte sie mit Blick auf Danielle.
    Danielle schüttelte den Kopf. «Ich bin Krankenschwester und als Babysitterin zu teuer.»
    Greg war hochrot angelaufen.
    D. D. beugte sich vor und musterte ihn eingehend. «Na los, spucken Sie’s aus. Geständnisse wirken ungemein erleichternd.»
    «Die Harringtons … nun, sie hatten vielleicht einen Grund, uns beide, Andrew und mich, zu engagieren.»
    «Tatsächlich? Sprechen Sie.»
    Danielle starrte Greg an, die Augen weit aufgerissen, wie jemand, der einen Zug auf sich zurasen sah.
    «Andrew hat herausgefunden, dass ich nebenher Pflegedienste leiste. Es war Zufall, dass die Familie, für die ich schon arbeitete, auch ihn engagiert hat, und er brauchte nur zwei und zwei zusammenzuzählen.»
    D. D. zog eine Braue hoch. Lightfoot hatte also gegen den gutaussehenden MC etwas in der Hand. Und Karen täuschte sich in ihrem Glauben, ihre Mitarbeiter genau zu kennen.
    «Tja …» Greg schloss die Augen und ließ einen Schwall Luft ab. «Andrew meinte, ich könne ihn doch an andere Familien weiterempfehlen, insbesondere an solche, die vermögend sind. Wenn ich ihm lukrative Klienten zuschanzen würde, könnte auch für mich was rausspringen. Eine Art Finderlohn. Fünfzig Dollar Provision, um genau zu sein.»
    «Und uns wollte Lightfoot weismachen, dass er seine Gaben als Geschenke austeilt», sagte D. D. an Alex gewandt.
    «Na klar», feixte Greg. «Zur Melodie von hundert Scheinen pro Stunde.»
    «Hat sonst noch jemand mitgesungen?», fragte D. D.
    «Wie meinen Sie das?»
    «Haben sich andere MC s, Kollegen von Ihnen, an der häuslichen Pflege beteiligt?»
    «Nicht dass ich wüsste. Aber noch einmal, das ist kein Thema, über das man sich hier auf dem Flur offen unterhalten würde. Kann sein, dass auch andere gewissermaßen im Außendienst waren. Vielleicht auch nicht. Das müssten Sie meine Kollegen selbst fragen.»
    «Moment mal», schaltete sich Alex ein. «Die Harringtons geben Ihnen dreißig Dollar pro Stunde, damit Sie mit Ozzie in den Park gehen. Dann zahlen sie Lightfoot hundert Dollar für eine Beratungsstunde. Aber das Geld hatten sie doch gar nicht.»
    «Die öffentliche Hand übernimmt einen Teil der Kosten für häusliche Pflege. Ob auch für ‹psychologische Dienste›, weiß ich nicht. Ich habe allerdings einmal eine Rechnung auf dem Küchentisch liegen sehen, unterschrieben von Andrew, und zwar mit dem Briefkopf eines klinischen Facharztes. Wahrscheinlich rechnet er bei Leuten wie den Harringtons nicht ganz sauber ab.»
    «Bei Leuten wie den Harringtons», sagte Alex, der immer noch nicht überzeugt zu sein schien. «Aber was ist mit Tikas Familie? Die konnte sich nicht einmal einen Bruchteil einer solchen Rechnung leisten.»
    «Nein, das konnte sie nicht», bestätigte Greg. «Ich habe Tika insgesamt viermal gesehen. Mehr nicht. Wir hatten schon hier auf der Station einen guten Draht zueinander, und es schien, dass sie Fortschritte machte. Als sie dann entlassen wurde, bat mich dieser Typ, ab und zu bei ihr zu Hause vorbeizuschauen. Die Mutter erwartete ein Kind und brauchte Entlastung.
    Ich bin also zu ihnen hin, und als ich das erste Mal die Wohnung betrat, hätte ich mich fast übergeben. Der Typ lag auf der Couch, offenbar zugedröhnt, und der Mutter waren von der Schwangerschaft die Fußgelenke so dick angeschwollen, dass sie das Bett nicht verlassen konnte. Ich habe ihr die Beine hochgelegt, zu trinken gegeben und bin dann mit den Kindern in den Park. Als wir nach vier Stunden wieder zurück waren, war der Typ wieder einigermaßen fit. Er hat sich überschwänglich bedankt und mir für meine Mühen eine Tüte angeboten.»
    «Er hat sie mit
Shit
bezahlt?», hakte D. D. nach.
    Greg warf ihr einen Blick zu. «Ich habe natürlich abgelehnt.»
    «Verstehe. Sie sind also am Ende doch nicht für alles zu haben.»
    Er wurde rot und biss die Zähne aufeinander. «Wie gesagt, ich habe abgelehnt», wiederholte er. «Dieser Typ – ich habe seinen Namen vergessen – versprach, mich in der nächsten Woche zu bezahlen. Ich wollte eigentlich nicht mehr, aber dann kam Tika auf mich zugerannt, warf sich mir in die Arme und … Ich weiß nicht. Dieses Haus. Mir war klar, dass da für mich nichts zu holen war. Aber das Mädchen tat mir leid.»
    «Wie haben Sie sich entschieden?», drängte D. D.
    «Ich habe mich

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