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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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dunkler Wust gegen das Licht.
    Darunter trug ich einen winzigen champagnerfarbenen Sport- BH plus Tanga. Ich bin nicht besonders üppig bestückt, weiß aber zu zeigen, was ich habe.
    Als Sheriff Wayne eintraf, war ihm sein Unbehagen anzumerken, als er den hübsch gedeckten Tisch mitten in meinem kleinen Apartment sah und den Duft von Pastasoße wahrnahm.
    Ich ließ ihm keine Gelegenheit, es sich anders zu überlegen.
    Kommen Sie rein, sagte ich sofort mit strahlendem Lächeln. Tja, leider sehr beengt bei mir, aber eine größere Wohnung hier in der Stadt wäre einfach nicht drin. Ich nahm ihm den Mantel ab, hängte ihn an die Garderobe und plapperte weiter drauflos. Das mit dem Ausgehen sei doch keine so gute Idee gewesen, weil mich das, was ich ihm sagen wollte, in der Öffentlichkeit befangen machen würde; er habe hoffentlich nichts dagegen, dass ich selbst was gekocht hätte. Ich wäre zwar keine besonders gute Köchin, aber was nicht sei, könne ja noch werden, bla bla bla.
    Was hätte der arme Kerl schon sagen sollen? Was tun?
    Er sagte, meine Wohnung wäre sehr hübsch, die Soße würde phantastisch duften, und natürlich könnten wir auch hier essen, wenn mir das lieber wäre.
    Ich bat ihn, sich zu setzen, und schenkte ihm Rotwein ein, und zwar nicht zu knapp. Mineralwasser für mich. Und weil er mir nicht vorkam wie jemand, der auf Heavy Metal stand, schob ich eine CD mit Cool Jazz in den Player.
    Zuerst servierte ich Salat. Er hielt sich ein bisschen steif, rührte seinen Wein nicht an und starrte auf den Teller. Sein Alter stand ihm gut. Er war kräftig, aber nicht dick. Er hatte ein breites Gesicht mit Schnauzbart und graue Haare. Seine Bewegungen waren präzise und ökonomisch, was mir gefiel.
    Er erkundigte sich nach meiner Tante, meiner Schulzeit und meinen Plänen für die Zukunft, und ich gab ihm einen kurzen, heiteren Überblick über mein neues, angenehmes Leben. Das wollte er hören. Als er mich damals durch mein Elternhaus getragen hatte, die Arme um meine mageren Schultern geschlungen, war seine Stimme ein warmes Flüstern an meinem Ohr gewesen.
«Schau nicht hin, Herzchen. Du bist in Sicherheit und brauchst keine Angst zu haben.»
    Ich holte die Pasta. Penne mit Tomatensoße.
    Dann machte ich Ernst.
    Über meinen Vater wollte ich nichts wissen. Stattdessen kramte ich in Sheriff Waynes Erinnerungen an schöne, helle Momente von damals, an das Lachen meiner Mutter, Johnnys und Natalies Tierliebe. Es stellte sich heraus, dass meine Schwester einmal ein wildes Kaninchen, das von einem Auto angefahren worden war, adoptiert und gesund gepflegt hatte. Sie wollte später mal mit Tieren arbeiten. Das erfuhr ich von Sheriff Wayne. Und mein Bruder war gern bis in die höchsten Wipfel der Bäume geklettert, hatte dann unsere Mutter nach draußen gerufen und seinen Spaß daran gehabt, wenn sie die Hände rang und Entsetzen mimte.
    Natürlich kam Sheriff Wayne auch auf sich selbst zu sprechen. Was damals passiert sei, setze ihm immer noch zu, vielleicht mehr als mir, denn er habe meine Eltern besser gekannt als ich.
    Die Weinflasche ging schnell zur Neige. Wer hätte ihm das verübelt?
    Er bot an abzuräumen. Ich beobachtete ihn beim Hantieren in meiner winzigen Kochnische. Seine Bewegungen waren jetzt weniger präzise als vor zwei Stunden; kein Wunder nach einer Flasche Chianti und intensiven Gefühlen. Er spülte die Teller und stellte sie ins Abtropfgestell. Dann die Töpfe. Dann sein Weinglas. Mein Wasserglas. Zwei Gabeln, zwei Löffel, zwei Messer.
    Als er an den Tisch zurückkehrte, sah ich ihm an, dass der Abend an ihm gezehrt hatte. Er wollte etwas sagen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    «Pssst», sagte ich, «pssst …»
    Ich öffnete den ersten Knopf meiner Bluse, dann den zweiten, dritten, entblößte meine nackte, braun gebrannte Haut und einen Hauch von Spitze.
    «Lass das», sagte er. «Das solltest du nicht tun … es ist nicht richtig –»
    «Pssst …»
    Ich setzte mich auf seinen Schoß, streifte die Bluse ab und ließ die Hüfte kreisen. Er versuchte wieder zu protestieren und murmelte etwas vor sich hin, das ich zu überhören vorgab. Ich fuhr ihm mit gefächerten Fingern durchs kurzgeschnittene Haar, berührte seine festen Schultern und spürte seinen Körper reagieren, als die weiße Bluse zu Boden fiel und ich den Rücken krümmte, um mich ihm anzubieten.
    «Danielle …» Eine letzte verzweifelte Bitte.
    «Pssst …»
    Ich führte seinen Mund an meine Brust. Als sich

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