Die Füchsin
fühlte sich eiskalt an, aber bei der heftigen Massage begann es sich zu erwärmen und zeigte eine erste, leichte Röte.
Ihre Brüste waren voll und fest, markiert durch altrosa Brustwarzen, und sie reagierten auf den Stoff, als er sie mit der Decke bearbeitete. Weiter unten, an der Stelle, wo sich ihre Schenkel trafen, zog ein rotgoldenes Dreieck seinen Blick an, und einen Moment lang ging ihm die Phantasie durch, als er daran dachte, wie er sich mit ihr an dieser Stelle vereinigen würde. Er fühlte scharf, wie ihm das Glied schwoll. De Laceys Vater war von der Leidenschaft besessen gewesen, Tote zu vergewaltigen; ein derart abartiges Verlangen hatte nie zu seinen sexuellen Wünschen gehört.
Heulwen stöhnte und wand sich; ihre Lider flatterten, ihre Glieder bewegten sich ruckartig. Er zog die Liege etwas weiter in den Raum, näher an die Kohlenpfanne, und wickelte sie in ihren pelzbesetzten Umhang, bevor er aus seinem Gepäck eine Flasche Aqua vitae zog und einen kleinen, ziselierten Glasbecher fand.
Einer seiner Wachmänner steckte den Kopf durch die mit einem Vorhang geschlossene Kabinentür, und Warrin schnauzte ihn heftig an, er solle verschwinden. Als er versuchte, das Aqua vitae in den Becher zu schenken, stellte er fest, daß seine Hände zitterten. Er stellte den Becher abrupt zur Seite und drehte sich zu Heulwen um. Ihre Augen waren jetzt offen, mit schweren Lidern, und sie beobachtete ihn mit vollem Bewußtsein und Anteilnahme.
»Ist das ein Teil der Rache?« fragte sie schwach.
»Rache?« Er kniete sich neben sie und zog sie zu sich her, um ihr den Inhalt des Glasbechers in die Kehle zu kippen. Dabei fühlte er, wie sie sich anspannte und ihm Widerstand leistete. Er preßte die eine Hand in ihren Nacken, zwang ihr die Flüssigkeit in die Kehle und empfand ein Flackern des Triumphes, als sie zurückwich und erstickt hustete, die Flüssigkeit schließlich schluckte. »Es ist viel mehr als Rache, Sweetheart«, sagte er mit düsterer Vorfreude. »Viel mehr.«
»Was ist es denn?«
Er schenkte den Becher noch einmal voll, und jetzt war seine Hand ruhig. »Trinken!« kommandierte er.
»Ich kann nicht – und ich will nicht.«
»Soll ich es dir mit Gewalt in die Kehle zwingen?« drohte er leise.
Heulwen schaute ihn an, sah, daß es keinen Ausweg gab und sie seinem Befehl nachkommen mußte; also schluckte sie das Zeug in zwei Schüben. Es brannte in ihrem Magen und explodierte in ihrem Blut. Sie keuchte nach Atem. Tränen stachen ihr in die Augen.
Er legte ihr seinen Umhang um die Schultern und ließ beiläufig die Hand über die Mitte ihres Körpers gleiten, als er die Falten arrangierte. Heulwen wand sich wieder abwehrend. Auf seinen Lippen stand ein etwas spöttisches Lächeln. »Du bist vielleicht eine Hure, aber du bist immer noch sehr attraktiv«, sagte er mit rauer Stimme; dabei näherte er seine Lippen den ihren bis auf zehn Zentimeter.
»Warum hast du Ralph ermordet?« fragte sie in seinen schwach nach Wein riechenden Atem.
»Ich habe ihn nicht umgebracht.«
»Du hast den Mord in Auftrag gegeben; das dürfte ziemlich dasselbe sein.«
Warrin machte eine kleine, verteidigende Geste. »Er hat ein doppeltes Spiel getrieben, hat uns Informationen verkauft, und dann verkaufte er uns an Henry. Ich habe das böse Spiel gestoppt, bevor es zu spät wurde. Es blieb mir nichts anderes übrig.«
»Und du spielst kein doppeltes Spiel?«
Warrin schüttelte vehement den Kopf. »Nicht ich, mein Vater schuldet König Henry und der Kaiserin Gefolgschaft. Ich habe keinem von beiden meinen Eid gegeben, wie kann ich mich also verpflichtet fühlen? William le Clito hat mehr Rechte auf England und die Normandie als dieses mürrische Luder jemals haben würde. Er ist der älteste Sohn des ältesten Sohnes.«
»Ich verstehe«, sagte sie mit kleiner, wie aus der Ferne kommenden Stimme.
»Nein, du verstehst nicht und wirst nie verstehen!« Verführt durch ihren Ton, legte er sie auf das Stroh und die beiden Arme an die Seiten ihres Kopfes. »Du hast dich mir versprochen, du hast hinter meinem Rücken die Hure gespielt, und jetzt möchtest du bei anderen von doppeltem Spiel reden!«
»Du hast Ralph und deine Ehre getötet, um mich zu bekommen«, erwiderte sie. »Das war der Grund, weshalb ich deinen Heiratsantrag für null und nichtig betrachtet habe.«
Die Entfernung zwischen ihnen vergrößerte sich wieder. Er sah, wie ihre Augen vor Zorn blitzten, fühlte den Widerstand ihres Körpers und im Gegensatz
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