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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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dazu, wie er selbst sich anspannte. »Komm schon, Heulwen«, murmelte er, und seine Stimme war so erregt wie seine Lenden, »küsse mich … Küsse mich, wie du de Lacey küßt.« Er senkte seine Lippen, heiß und gierig.
    Alle ihre Sinne leisteten erbitterten Widerstand, wurden aber zurückgepeitscht von ihrer Vernunft, eingegeben durch einen Instinkt zum Überleben. Wenn sie ihn abwehrte, würde er sie schlagen. Sie sah die Wildheit in seinen Augen, als hoffte er geradezu, es tun zu können, und sie bekam weniger Möglichkeiten zum Entkommen als wenn sie keinen Widerstand leistete. Also teilte sie ihre Lippen vor der heftigen Forderung und erwiderte sein Verlangen mit jenem oberflächlichen Können, das sie bei Ralph gelernt hatte, ja, benutzte es als ein Schild.
    Was folgte, war unangenehm und schmerzvoll, aber nicht jenseits der Grenze dessen, was sie ertragen konnte. Sie verstand durchaus einen Teil dessen, was ihn dazu trieb, und war daher auch vorbereitet, ihm seinen billigen Triumph zu gönnen. Ohne Liebe, ja, ohne auch nur einen Hauch von Lust, war es für sie ein bedeutungsloser Akt. Sie schloß die Augen und ignorierte den Laut der Begeisterung, als er in sie eindrang: ein Gockel auf dem Misthaufen, der die Henne seines Rivalen besteigt, um seine Besitzrechte zu kennzeichnen.
    Sie fragte sich, ob es ebenso gewesen wäre, wenn sie ihn geheiratet hätte. Wahrscheinlich. Aber statt dessen hatte sie Adam geheiratet. Der Gedanke an ihren Mann schoß ihr wie ein Blitz durchs Gehirn und rief nun doch bei ihr einen Laut des Entsetzens hervor. Warrin, eingebildet, wie er war, deutete ihren Schrei in gänzlich anderer Weise. Er keuchte ihr etwas Obszönes ins Ohr, und seine Hüften bewegten sich mit aller Macht vor und zurück. Heulwen biss sich auf die Lippe und unterdrückte einen Schrei. Es konnte ja nicht ewig so weitergehen, sagte sie sich, nicht mit dieser Wildheit.
    Seine Lippen pressten sich auf die ihren, seine Finger gruben sich in ihr feuchtes Haar, als sich endlich sein Körper versteifte in den Spasmen seines Höhepunkts. Sie schaute über seine Schulter hinweg auf die Glut in der Feuerpfanne, und die Hitze traf ihre Augen, während er über ihr zusammenbrach.
    Nach einer Weile, als sich seine Atmung verlangsamt hatte und seine Sinne sich wieder über das Primitivste erheben konnten, zog er sich zurück und legte sich neben sie; dabei zog er den pelzbesetzten Umhang hoch und wickelte sie beide darin ein. Mit einer Hand liebkoste er ihre Brust. Heulwen preßte ihre Lippen aufeinander und klammerte sich an das trockene Stroh auf dem Boden, um ihm keine Ohrfeige zu geben.
    »Ich habe so lange auf diesen Augenblick gewartet«, sagte er faul und selbstzufrieden. »Sag jetzt nicht, daß es nicht auch für dich gut gewesen ist.«
    »Was hättest du davon?« fragte Heulwen mit erschöpfter Stimme. »Ich weiß gar nicht, ob du mir zuhörst.«
    »Und immer noch zeigt sie die Zähne!« Er lächelte, und seine Finger fuhren fort, sie zu liebkosen. »Dann zeig mir doch, Füchsin, wie sehr du mich hasst!«
    Sie atmete tief ein, um ihn anzuspucken, da Worte nicht imstande waren, ihre Abneigung auszudrücken, doch als sie in sein Gesicht sah, erkannte sie einen anderen Ausdruck hinter dem Spott: das Kind, das hinter einer Mauer hervorspäht und die Ruinen eines unsäglichen Streichs betrachtet, der ihm völlig schiefgelaufen ist.
    »Ich hasse dich nicht, Warrin«, sagte sie statt dessen müde. »Gott helfe uns beiden – du tust mir leid.«
    Der kindliche Blick war wieder verschwunden, ausgelöscht von seinen sich verengenden, strahlendblauen Augen. Er schlug sie mit der offenen Hand ins Gesicht – nicht, um zu verletzen, sondern als eine Warnung, nicht zu weit zu gehen. »Vorsichtig«, sagte er leise. »De Lacey ist vielleicht schwach genug, um sich von dir beleidigen zu lassen, aber bei mir brauchst du das nicht zu erwarten.«
    Heulwens Blick traf sich mit dem seinen, dann wandte sie sich rasch ab, bevor er den Abscheu erkannte, der in ihrer Miene liegen mußte. Warrin lächelte und streckte sich befriedigt. »Möchtest du einen Schluck Wein?«
    Sie warf den Kopf nach hinten und gestattete sich ein Lächeln. »Warum nicht?«
    Er gab Wein in den Becher. »Wir haben nur einen hier«, sagte er und hob ihn auf sie, »aber wir können ihn teilen, wie zwei Liebende.«
    Sie setzte sich auf, zog sich den Umhang um die Brüste und streckte dann die Hand aus nach Warrins Hemd und Tunika, die er achtlos zur Seite geworfen

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