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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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wäre, und schaute entsetzt zu ihm hoch, erschrocken über die Härte seines Ausdrucks. Brutal und ohne Mitleid berichtete er ihr alles, was ihm der walisische Gefangene mitgeteilt hatte. »Dein Großvater war dabei; frag ihn, wenn dir mein Wort nicht gut genug ist«, endete er bitter.
    »Ich – nein, Adam, du mußt dich irren …« Sie biss sich auf die Lippe und schaute ihn verzweifelt an wie eine Frau, die er einmal gesehen hatte und der ihr Haus und alles, was sie besessen hatte, niedergebrannt war. »Warum sollte Warrin so etwas tun? Ich kann einfach nicht glauben –«
    »Du machst dir etwas vor, wenn du es nicht glaubst«, knurrte er.
    »Du warst immer schnell dabei, das Schlechteste in Warrin zu sehen!« schlug sie zurück und klammerte sich an einen Strohhalm. »Vielleicht ist er dahinter gekommen, daß Ralph das Vertrauen des Königs missbrauchte. Das wäre ebenso leicht daraus zu schließen wie deine Version.«
    Adam fluchte und ging ans andere Ende des Raumes, bis er sich unter Kontrolle gebracht hatte, dann kehrte er zurück und setzte sich zitternd neben sie auf das Bett. »Warrin würde sich den Teufel scheren um die Königstreue von Ralph, es sei denn, es brächte seine eigene Position in Gefahr.«
    »Brüll mich nicht so an«, sagte sie kläglich und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen; dabei schmierte sie die Tränen über ihr Gesicht. Adam fühlte ihre Verletzlichkeit und wurde von Schuldgefühlen überflutet. Sie hatte ihn nur so wütend gemacht mit ihrer vorsätzlichen Blindheit. Er verschränkte die Finger zwischen den zusammengekniffenen Knien, nur um sie nicht zu berühren.
    »Es tut mir leid«, sagte er, inzwischen etwas ruhiger geworden. »Aber ich komme mir bei dir vor, wie wenn ich mit dem Kopf gegen eine Steinmauer stoße, und es ist kein Wunder, wenn ich vor Schmerzen aufheule.«
    Heulwen biss sich in die Innenseite ihres Mundes und überblickte die Ruinen ihrer Welt: Warrin war vermutlich doch der Auftraggeber des Mordes an Ralph, und die Gründe für sein Werben erschienen dadurch in einem sehr düsteren Licht. Es konnte keine Verlobung geben, keine Heirat, nichts; die Falle war aufgesprungen, und sie war frei – aber zu welchem Preis? Sie wischte sich wieder die Augen und schaute Adam durch ihre feuchten Wimpern an. Er blickte auf seine verschränkten Finger, und seine Lippen waren zusammengekniffen. Impulsiv beugte sie sich zu ihm hinüber und küßte seine Wange. »Nein, Adam, wenn jemand sich entschuldigen muß, dann bin ich es.«
    Adam stöhnte leise und drehte ihr den Kopf zu. Ihre Lippen trafen sich, und seine Hände, aus ihrer Haft befreit, hielten sie fest und drückten sie an sich. Er wußte, daß er ihr erst noch den Rest der Geschichte berichten mußte: was er vom König verlangt hatte, und was Henry als Gegengabe forderte, aber er fürchtete, damit die Stimmung des Augenblicks zu zerstören und danach schroff zurückgewiesen zu werden. Der Kuß wurde kurz unterbrochen, als beide nach Atem rangen. Keuchend starrte ihn Heulwen an, aber wenn sie rasch atmete, war das jetzt weniger die Panik als reines, körperliches Verlangen. Nachdem sie seit dem Frühherbst dagegen angekämpft hatte, wurde sie jetzt einfach überwältigt und gab sich geschlagen. Adam würde eine reiche Frau nehmen, die ihm König Henry vorschlug, und sie war nicht mehr aus Ehrengründen körperlich an Warrin gebunden – an Warrin am wenigsten von allen. Jetzt bot sie Adam wieder ihre Lippen, drückte sich an seinen muskulösen, zuckenden Leib, und sie fielen beide rückwärts auf das Bett.
    Es war wild und verzweifelt, rasend auf beiden Seiten, so heiß, daß es jegliche Vernunft verbrannte und nichts übrig ließ als die Weißglut von Haut auf Haut, von geschwollenem Fleisch tief im anderen Fleisch, bis zu einer vulkanischen Eruption, die sie beide verschlang.
    Nur langsam wurde sich Adam seines rauen Atmens bewußt, schmeckte das Salz des Schweißes und fühlte unter seinen Lippen den Puls, der wild an Heulwens Kehle pochte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig mit dem seinen. Er stützte sich ein wenig hoch, um vorsichtig in ihr Gesicht zu schauen. Sie hatte die Augen geschlossen, die Lippen offen.
    Jetzt leckte sie sie, als suche sie nach seinem Geschmack, und diese Geste war so sinnlich, daß er, obwohl auch er den Höhepunkt hinter sich hatte, wieder in ihren warmen Leib eindrang. Sie stieß einen leisen, schnurrenden Laut aus und kam ihm mit den Hüften entgegen. Er berührte

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