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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Klier
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ihm stand und unverschämt grinste.
    In Ognams Augen war blanker Hass zu sehen. »Du bist unbedeutend und wenig anziehend. Bist du sicher, dass deine Mutter deinen armen Vater nicht mit einem anderen betrogen hat?« Wieder grölten die Krieger, und Ognam hob die Hand. Auf der Stelle verstummte die Menge.
    Eleon, die noch keine Zeit gehabt hatte, ihre Freundin zu betrachten, wandte sich Mefalla zu. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie ihr Gesicht sah.
    Der Zauber hatte nicht richtig gewirkt. Mefalla hatte sich zwar verändert, ihre Gesichtszüge glichen denen einer Fee, doch die Augen und die schwarzen Haare, erinnerten noch immer leicht an ihre elfische Abstammung. Offenbar hatte ihre Magie für eine zweite Verwandlung nicht mehr ausgereicht. Eleon schluckte. Vielleicht kamen sie dennoch mit dem Betrug durch, denn dunkelhaarige Feen gab es auch innerhalb von Solaras.
    Während ihre Gedanken wild durcheinanderwirbelten, kam Ognam näher und beugte sich zu Mefalla herab. »Zu gern hätte ich deinem Vater deinen Anblick gegönnt. Aber leider ist das nicht mehr möglich.« Er packte sie am Handgelenk und zerrte sie auf die Beine. »Ich dachte, ich könnte meinen Harem vergrößern und ihn mit deiner Anwesenheit und Schönheit krönen, aber du wirst keine Bereicherung sein.«
    Eleon, die sich nicht rührte, atmete erleichtert auf. »Du«, Ognam deutete auf Mefalla, »wirst aber trotzdem in meinem Reich bleiben. Ich will gnädig zu dir sein.« Er fasste in ihre dunklen Haare und zog ihr den Kopf in den Nacken. »Du hast großes Glück, dass ich Herrscher über ganz Solaras sein will, daher wirst du als eine meiner Ehefrauen bei mir bleiben.« Er spürte, wie sie vor ihm zurückwich. »Keine Angst, ich werde dich nicht allzu oft belästigen. Nur einige Zeit wirst du schon mein Bett mit mir teilen müssen. Die Herrschaft von Solaras sichere ich mir mit einem Sohn. Und dann versklave ich dein ganzes Volk. In achtzig Tagen ist es soweit. Am Jahrestag meiner Thronbesteigung und zur Feier all meiner glorreichen Siege wirst du meine Frau. König Farun hat den Kampf schon verloren. Du gehörst jetzt mir.«
    Er ließ sie los und betrachtete sie stumm. »Wenigstens hast du schöne Augen. Ich hoffe doch, dass ich in achtzig Tagen unter deinen zahlreichen Röcken und Gewändern noch mehr erfreuliche Tatsachen entdecken kann.« Er klatschte in die Hände, als seine Krieger sich vor Lachen bogen. »Bringt sie in die Frauengemächer, und die da«, er deutete auf Eleon, »die schafft mir aus den Augen. Ertränkt sie im Fluss, oder lasst sie in den Minen arbeiten.« Er drehte sich um, aber Mefalla reagierte blitzschnell.
    »Ognam!«, rief sie herrisch. »Das ist meine Zofe, die ich dringend zu meiner Bedienung brauche. Lasst sie bei mir. Sie macht niemandem Schwierigkeiten. Ihr seid mir gegenüber Respekt schuldig, vor allem, wenn Ihr durchsetzen wollt, was Ihr plant.«
    Ognam zögerte und starrte Mefalla in die Augen. Ihre Art verblüffte ihn, er war solch einen Ton von Frauen nicht gewohnt. Diese Prinzessin war so gar nicht wie all die anderen. Immerhin war sie nicht feige und wusste ihre Wünsche zu wahren. Er kam einen Schritt näher. Die meergrünen Augen waren schön, ja, sie gefielen ihm sogar, die Figur war annehmbar. Ob er vielleicht doch einen guten Raub mit ihr gemacht hatte?
    Ognam blickte zu einem der Fenster in der Festung und schüttelte kaum merklich den Kopf. Wahrlich, er hatte, was Aussehen betraf, wahre Schönheiten da drinnen verborgen. Er konnte sich bei Eleon beherrschen, doch wenn es so weit war, würde er sicherlich auch mit ihr seinen Spaß haben. Er hatte nicht mit einer wilden Fee gerechnet, sondern auf ein liebliches und sanftes Wesen gehofft. Aber sklavische Ergebenheit langweilte ihn auf Dauer sowieso. Und schließlich ging es ihm nicht nur darum. Ganz Solaras sollte damit gedemütigt werden, dass er sie jetzt besaß. Das Volk, der Orden, die Hüter, Eleon selbst und vor allem ihr Vater, König Farun. Das war die Strafe dafür, dass es ihm bisher nicht gelungen war, das Reich zu erobern.
    »Einverstanden.« Er winkte den Wachen. »Sie kann dir weiter dienen. Nur wenn ich auftauche, hat sie zu verschwinden.« Er drehte sich um und verließ den Platz.
    Useede trat nun an seine Stelle. Er deutete auf die Leibgarde von König Farun. »Tötet sie!« Sein Blick war unbarmherzig. Langsam zog er sein Schwert.
    Eleon zitterte und fasste nach Mefallas Hand. Useede stand in voller Größe vor ihnen. Groß, mächtig,

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