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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Klier
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Prinzessin gelingt, dann nehmt auf uns keine Rücksicht.« Der Anführer fasste nach Mefallas Hand. »Die Prinzessin muss gerettet werden, kümmere dich nicht um uns.«
    Mefalla überlegte. »Wir werden sehen. Es wäre von Vorteil, wenn wir gemeinsam entkommen. Nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt, fliehe ich mit der Prinzessin allein. Aber warten wir erst ab, was geschieht. Wenn ich kann, sorge ich auch für euch. Und ich vertraue genau wie Eleon auf Makut. Der Engel und die Hüter finden bestimmt einen Weg.«
    Der Wagen verlangsamte seine Geschwindigkeit. Mefalla stand auf. »Wir sind bald da und müssen uns beeilen.« Sie schaute zu den Wachen und sah ihnen in die Augen. »Und ihr vergesst nicht, dass ich ab jetzt Prinzessin Eleon bin. Durch meinen Elfenzauber ändere ich das Aussehen unserer Gesichter.«
    Sie drehte sich um und hockte sich vor ihre Freundin. Dann nahm sie ihren Kopf in ihre Hände und berührte mit den Daumen Eleons Stirn. Im selben Augenblick fühlte Eleon einen heftigen Schmerz. Die Schmerzen wurden immer stärker, fast unerträglich und breiteten sich über ihren ganzen Körper aus. Es dauerte einige Minuten, dann sank Eleon ohnmächtig zu Boden. Mefalla kniete neben ihr und drehte sie auf den Rücken. Dann betrachtete sie ihr Gesicht. Sie war mit dem Ergebnis zufrieden. Und das Entsetzen der Wachen bestätigte zusätzlich ihr Gelingen.
    Mefalla holte erschöpft Luft. Nun musste sie nur noch ihr eigenes Aussehen in das einer Fee verwandeln.
    *****
    Eine halbe Stunde später hielt der Wagen abrupt an. Eleon war wieder bei Bewusstsein, nur ihr Kopf dröhnte noch immer. Lautes Geschrei war zu hören, kurz darauf wurde der Verschlag geöffnet. Das eindringende Licht blendete die Insassen. Noch ehe sie sich an die Helligkeit gewöhnen konnten, kletterten Krieger in den Wagen, packten die Gefangenen und zerrten sie nach draußen. Die beiden Frauen wurden vor Ognams Füße geworfen. Beide hielten den Kopf gesenkt, als sie sich auf Knien aufrichteten.
    Mit einem abscheulichen Grinsen blickte Ognam auf die Gefangenen herab. »Nun, wer von euch ist Eleon?« Er fasste nach Mefalla, da sie den königlichen Umhang der Prinzessin trug, und richtete sie auf. »Pah«, grölte Ognam und stieß sie von sich. Dann griff er nach Eleon, doch in dem Moment, in dem er ihr Gesicht sah, schleuderte er sie zurück auf den Boden.
    Eleon stürzte hart auf. Sie blieb einen Moment liegen, dann rappelte sie sich auf und blickte verunsichert in Ognams zornige Augen.
    Er spuckte vor ihr auf den Boden. »Unerträglich!«, schrie er, als er erneut in ihr unbedeutendes Gesicht sah, das mit einer hässlichen Narbe quer über das ganze Gesicht entstellt war. »Verschwinde oder senke dein Haupt.« Wütend wandte er sich Mefalla zu. »Wer bist du?« Er griff ihr unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    Mefalla stieß seine Hand von sich.
    Die Krieger Ognams grölten vor Vergnügen.
    »Nimm deine dreckigen Finger von mir!« Mefalla richtete sich in voller Größe auf. Sie wusste noch von ihren Eltern, dass man Ognam nur mit Selbstbewusstsein begegnen durfte, sonst war man verloren. »Ich bin Eleon, Prinzessin von Solaras und die Thronfolgerin des Reichs der goldenen Sonne. Erweist mir gefälligst den gebührenden Respekt.«
    Das Grölen und Geschrei ringsum wurde noch lauter. Ognam stand wie von Blitz getroffen da und konnte kaum glauben, was er sah. Er hatte mit einer zarten, wunderschönen Fee gerechnet, die auf Knien bittend um ihr Leben flehen würde. Aber die da ... er konnte es nicht fassen.
    »Du bist Prinzessin Eleon?« Er umkreiste sie einmal und blieb dann ungläubig vor ihr stehen. »Mir hat man erzählt, du wärst eine Schönheit. Wie kann dein Vater etwas so Gewöhnliches wie dich vor mir verstecken und vor lauter Liebe zu dir so blind sein, dass er glaubt, du könntest mich interessieren. König Farun muss den Verstand verloren haben. Da konnte ja dein Bruder mit mehr Schönheit aufwarten. Und wie kommst du zu dunklen Haaren?«
    Er kniff ihr ins Kinn. Als sie erneut seine Hand fortschleuderte, packte er sie brutal am Arm. »Nicht so wild, Eure Königliche Hoheit.« Er presste sie erst an sich, dann stieß er sie auf die steinharte Erde.
    Mefalla blieb am Boden liegen. Langsam richtete sie sich auf, blieb aber sitzen und stützte sich mit den Händen am Boden ab. Sie starrte furchtlos in Ognams wütendes Gesicht. Er war krebsrot, fast so rot wie die Haare und der Bart von Useede, seinem Dunklen Ritter, der neben

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