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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Klier
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als mit verschleierten Worten klar machen, dass er nur mit meiner Hilfe die Macht ergreifen kann. Wer weiß, welch finstere Pläne hinter seiner Stirn kreisen. Im Notfall muss ich ihn dazu bringen, dass er mich an Stelle von Ognam heiratet. Ich hoffe, dass dies nicht nötig sein wird. Aus all diesen Gründen war ich stets freundlich zu ihm.«
    »Was ihn offensichtlich nicht beeindruckt. Ich kann nicht beurteilen, ob du ihm gefällst. Und selbst wenn, warum sollte er auf diesen Trick hereinfallen? Du würdest immer noch eine Ehe eingehen, die dir nicht gefallen kann. Nein, Mefalla, Useede ist nicht so dumm, zu glauben, dass dies dein Wunsch wäre. Und wie soll das auch gehen? Ognam lässt es nie soweit kommen. Und Kelganot auch nicht. Und wenn du sagst, alle anderen stehen treu zu Ognam, verstehe ich nicht, was du damit bezweckst. Abgesehen davon, dass es völlig gleichgültig ist, in wessen Gewalt wir uns befinden.«
    »Um mich selbst zu retten, biete ich Useede an, Ognam zu vergiften. Dann ist er am Ziel seiner Träume und kann als Herrscher Katrakan regieren. Als Preis fordere ich unsere Freilassung.«
    Eleon zuckte entmutigt die Schultern. »Darauf geht er niemals ein. Wenn du Glück hast, stimmt er zu. Freilassen wird er uns nach Ognams Sturz nicht. Auch unsere Eskorte kann dadurch nicht gerettet werden. Und dir oder mir blüht nach Useedes Machtübernahme noch immer das gleiche Schicksal.«
    »Das sehe ich ganz genauso.« Mefalla lächelte. In ihren Augen glitzerte es gefährlich.
    *****
    »Und ist das eindeutig?« Kelganots Augen verengten sich, als er Kaguede betrachtete.
    »Es ist zumindest naheliegend.« Die Elfe stand aufrecht vor ihm im Hof und lehnte sich gegen ihre Lanze. »Es gibt niemanden, auf den diese Beschreibung besser passt. Ihre Mutter, die Elfe Krissero, starb, als sie sechs Jahre alt war. Das Kind hieß Mefalla. Einige konnten sich noch an meergrüne Augen erinnern, die sie wohl von ihrem Vater geerbt hatte. Er war ein Mensch und wurde im Kampf getötet. Das Kind floh daraufhin nach Solaras. Es wurde Befehl gegeben, es zurückzuholen, aber die Kleine wurde bei ihrer Flucht von König Farun vor dem Ertrinken gerettet. Dafür gab es Augenzeugen. Unsere Krieger konnten in Solaras nicht eingreifen, da König Farun mit seinem Heer in der Überzahl war. Was dann mit ihr geschah, weiß niemand. Seit diesem Tag war sie spurlos verschwunden. Allerdings hat auch niemand mehr nach ihr geforscht.«
    Kelganot fand diese Entdeckung höchst bedeutsam. »Und du glaubst, dieses Kind ging mit Eleon zu König Meron und wuchs dort zusammen mit der Prinzessin auf?« Er lehnte mit dem Unterarm gegen die Wand und dachte angestrengt nach. »Die Mutter dieses Kindes ist interessant. Was weißt du über sie?«
    »Krissero war eine Außenseiterin. Sie war uns Elfen treu ergeben, wenn sie auch nicht gerade eine Anhängerin Ognams war. Aber das ist in Katrakan nicht ungewöhnlich. Damals war es das nicht und heute noch viel weniger. Aus meinen Nachforschungen geht eindeutig hervor, dass sie für Useede als Herrscher von Katrakan sympathisierte.«
    Kelganot winkte ab. »Weiter, das tun viele. Um ehrlich zu sein, wäre Useede zumindest in einer Hinsicht geeigneter. Was Brutalität und Unüberlegtheit betrifft, stehen sich beide in nichts nach. Mit Useede als Herrscher würden jedoch endlich die Entführungen der Frauen aus anderen Reichen aufhören. Useede ist nur an der Machtstellung Katrakans interessiert. Wenn keine Frauen mehr geraubt werden, würden schon allein dadurch die Vergeltungsschläge aufhören, die uns ständig in Kriege an verschiedenen Fronten verwickeln. Mit Useede an der Macht wäre der Weg frei, ein Reich nach dem anderen zu erobern und zu unterjochen. Aber Ognam lässt sich seine Macht nicht entreißen. Dazu hat er zu viele Verbündete, die er klug auf seiner Seite hält.«
    »Ja, mit schönen Frauen, Gütern und Machtpositionen.« Kaguede spukte verächtlich auf den Boden.
    »Ognam weiß, wie er die Herrschaft behalten kann. Und wir reden hier nicht über eine Machtübernahme Useedes, sondern über Prinzessin Eleon. Nur das hat uns im Augenblick zu interessieren.« Kelganot sah die Elfe auffordernd an. »Welche Fähigkeiten besaß die Mutter des Kindes, das entfliehen konnte und von Farun gerettet wurde?«
    »Elfenzauber und Magie.«
    Kelganot lächelte zufrieden. »Genau das, was ich mir gedacht habe. Nun kennen wir die wahre Prinzessin.«
    »Die Hässliche, die mit der Narbe?«
    »So ist es.«

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