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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Klier
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Kelganot wischte sich ein Staubkorn von seinem Ärmel. »Es wird Zeit, dass wir herausfinden, wie wir den Zauber brechen. Und dann«, er lächelte süß, »wird Ognam hochentzückt sein, doch noch eine schöne Braut zum Altar führen zu dürfen. Verlass dich darauf, dass wir in drei Tagen einer wunderschönen Fee gegenüberstehen.« Er nickte ihr zu und verließ den Vorhof der Festung.
    *****
    »Wie konnte das passieren?« Pamoda fuhr erschrocken in die Höhe und fasste sich an die Stirn. Sein Kopf war schwer wie Blei und dröhnte. Er fühlte sich wie zerschlagen.
    »Wir sind eingeschlafen.« Salubu stand mühselig auf.
    »Eingeschlafen?«, brummte Türam grimmig und betrachtete Tamega mit bösem Blick. »Wir wurden betäubt. Ich fühle mich, als hätte ich ein ganzes Fass Rum allein ausgetrunken. Aber wir haben seit Wochen nichts Dergleichen angerührt, nur Wasser und getrocknete Nahrung.«
    Tamega lachte über seinen grimmigen Ausdruck.
    »Stimmt das?« Makut stand gelassen neben ihr, so als wäre nichts geschehen.
    »Es stimmt.« Tamega deutete auf das Tuch am Boden, auf dem sie die wenigen Lebensmittel für das karge Abendessen angerichtet hatte. »Es war ein Versuch. Dass ihr dabei eingeschlafen seid, ist gut, doch ich konnte es vorher nicht ahnen. Ich wusste nicht, wie die Pflanze im Mai wirkt, denn sie darf erst im August gepflückt werden. Ihre Kräfte genügen dennoch für unser Vorhaben.«
    »Was für ein Vorhaben?« Türam stand auf. Ihm war schwindelig, er musste sich an die Wand lehnen. »Bedeutet das, du hast uns als Versuchskaninchen missbraucht? Ich danke recht herzlich. Und warum bist du nicht eingeschlafen?« Er rieb sich den Kopf und warf ihr einen bitterbösen Blick zu. »Wir hätten ihr niemals das Du anbieten sollen. Rede! Wodurch sind wir eingeschlafen und wieso ...«
    »Vielleicht lässt du sie einfach einmal zu Wort kommen«, unterbrach ihn Pamoda. Er zog seinen Mantel aus, der durch seine Ohnmacht in der Höhle schmutzig geworden war, und bürstete ihn aus. »Wenngleich ich Türams Verärgerung verstehe, denn mir ist ebenfalls hundeelend«, ergänzte er, ohne die Säuberung seines Mantels zu unterbrechen.
    »Genauso elend fühlen sich Ognam und seine Krieger, wenn wir zum entscheidenden Schlag ausholen. Die Übelkeit dauert nach dem Erwachen einige Stunden an. Aber es sind Stunden, die uns einen gewissen Vorsprung für unsere Flucht verschaffen.«
    »Wie hast du uns betäubt, und warum bist du nicht eingeschlafen?« Türams Kopf war bedenklich rot, seine Übelkeit wurde immer heftiger.
    Tamega schöpfte einen Kräutersud in vier Becher und reichte den Hütern das übel riechende Gebräu. »Wenn ihr das trinkt, geht es euch sofort besser.« Sie lächelte über Türams angewiderten Blick, als er seinen Becher entgegennahm.
    »Sie will uns noch einmal vergiften. Test zwei, ob wir vielleicht ein weiteres Mal umfallen, oder uns in irgendetwas verwandeln.« Er spuckte auf den Boden und hielt den Becher von sich. »Das stinkt wie faule Eier. Das mag trinken, wer will, ich nicht.«
    »Es zwingt dich niemand. Allerdings darfst du dich dann nicht beschweren, wenn die Übelkeit noch einige Stunden anhält.« Tamega war gnadenlos. »Und jetzt ziert euch nicht. Oder sind die Heldenberichte über das Herz von Solaras übertrieben?«
    Pamoda würgte das Getränk hinunter. Salubu und Makut folgten seinem Beispiel, nur Türam zögerte. Sein Gesicht hatte inzwischen eine bedenklich rotgrüne Farbe angenommen.
    »Türam, ich bitte dich, trink das«, forderte ihn Pamoda auf, der wieder in seinen Mantel schlüpfte.
    Türam weigerte sich noch immer.
    »Mir geht es schon eindeutig besser«, log Salubu. In Wirklichkeit fühlte er keine wesentliche Änderung, sondern glaubte, von einem inneren Feuer verzehrt zu werden. Er griff sich seinen Köcher, der zu jeder Zeit mit den Blüten einer wohlriechenden und sehr seltenen Pflanze ausgestreut war, und sog den Duft tief in sich ein.
    Türam starrte noch immer voller Abscheu auf das Getränk. Schließlich riss er sich zusammen und leerte den Becher in einem Zug.
    »Pfui Teufel! Dieser Dreck kann nur aus Katrakan kommen. Noch nicht einmal die scheußlichsten Mixturen aus dem Zwergenreich stinken so fürchterlich.« Er hielt sich mit der Hand an der Wand fest. »Und besser geht es mir auch nicht. Im Gegenteil, ich verbrenne. Und jetzt dreht sich alles.«
    »Das geht in einigen Minuten vorbei, ihr solltet euch setzen.« Tamega hockte sich im Schneidersitz auf den Boden und

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