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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Klier
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entgegengesetzte Richtungen blickten. Tamega war klug und bewies den anderen bald, dass sie nicht nur geschickt war, sondern sich genau auskannte. Der Weg, den sie vor vielen Jahren entdeckt hatte, war kaum ausgetreten, und es gab zahlreiche Verstecke, wo sie sich mit ihren Pferden verbergen konnten. So konnten sie zumindest von der Luft aus nicht entdeckt werden. Die neue Gefahr bestand jetzt in den Elfen, die für die Bewachung der Felsen und Schluchten zuständig waren und an allen Geheimwegen patrouillierten. Ihr Vorteil war, dass Katrakan unglaublich groß war und die Elfen stets die Positionen wechselten. Mit Hilfe ihrer Intuition, ihrer Kristallkugel und mit viel Glück konnten sie so einer Konfrontation entgehen.
    Salubu hatte angeboten, die Wachen mit seinem Pfeil zu erledigen, aber Pamoda hielt das nicht für klug. Damit würden sie sich nur vorzeitig verraten und die Wachen in Katrakan alarmieren. Pamoda wollte Ognams Festung unbemerkt erreichen.
    »Wenn wir die Prinzessin und ihre Eskorte befreien, sind wir noch in genug Kampfhandlungen verwickelt.«
    »Falls die Eskorte noch lebt«, fügte Türam hinzu und fuhr sich durch seinen kurzgeschnittenen Bart. »So wie ich Ognam kenne, hat er sie längst foltern und töten lassen.«
    »Oder er hebt sie sich für einen bestimmten Zweck auf.« Tamega blickte nach oben, als sie den Schatten sah. Es war Burulf, der gerade seine Runde über ihnen drehte. Sie drückten sich mit ihren Pferden eng in eine Nische an der Felswand. Erst als die Gefahr vorüber war, sprach Tamega weiter.
    »Eleon soll seine Frau werden. Bis es so weit ist, sind unsere Soldaten vor Ognam in Sicherheit. Am Tag der Hochzeit wird das allerdings nicht mehr der Fall sein. Es ist so seine Art, andere zu demütigen und in Schrecken zu versetzen. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«
    »Wir dürfen uns nicht mit solchen Gedanken lähmen.« Makut führte sein Pferd wieder auf den Weg. »Unsere einzige Chance besteht darin, dass wir rechtzeitig da sind, um Eleon und die Leibgarde zu befreien.«
    Pamoda nickte und folgte dem Engel. Makut hatte es ausgesprochen. Sie mussten weiter und an einen Erfolg glauben. Die ständige Überlistung der Elfen kostete sie schon genug Zeit.
    Türam ging als Letzter und sorgte für Rückendeckung. Seine dunkelbraunen Augen blickten hellwach um sich. Zu oft war er schon im Kampf gegen Ognams Armee angetreten, und er wusste, dass er sich nicht die kleinste Unaufmerksamkeit erlauben durfte. Obwohl er wegen des langsamen Marsches seine Ungeduld kaum zügeln konnte, war er doch zufrieden, dass Tamega sie sicher durch das Labyrinth von Katrakan führte. Bis die Prinzessin in ihrer Obhut war, musste jede Auseinandersetzung mit dem Feind vermieden werden. Türam bedeckte seine Augen und blickte in die Sonne, die erbarmungslos auf sie niederbrannte.
    Trotz der Hitze kämpften sich die Fünf über das harte Gestein. Unterbrochen wurde ihr Marsch nur, wenn sie sich verstecken mussten, oder wenn Tamega anhielt, um seltsame Kräuter zu pflücken.
    Die kleine Gruppe hatte gerade ihre Wanderung wieder aufgenommen, als sich die Schatten über ihnen ausbreiteten und die Felsen und Schluchten in rötliches Licht tauchten. Türam, der unfruchtbare Gegenden aus dem Norden gewohnt war und nichts gegen Gebirge und Schluchten hatte, staunte. Er hatte in seinem Leben schon viel gesehen, aber dieses Schauspiel war überwältigend. Obwohl er die Elfen aus tiefstem Herzen verachtete, konnte er verstehen, dass ihnen diese Stunde heilig war.
    Vielleicht sollten wir angreifen, wenn sich der scharlachrote Schatten über der Schlucht ausbreitet, dachte er listig. Sie mussten jeden Schwachpunkt ihrer Gegner ausnutzen, auch wenn es sich nur um eine heilige Stunde handelte.
    »Sofern man überhaupt von einem Schwachpunkt reden kann«, murmelte er und führte sein Pferd durch eine extrem enge Passage.
    *****
    Die nächsten Tage waren für die Hüter eine einzige Qual. Es ging steil und eng durch die Schluchten auf und ab, und sie kamen viel zu langsam vorwärts. Die meiste Zeit konnten sie nicht miteinander sprechen, sondern mussten sich mit Handbewegungen verständigen, denn je weiter sie sich der Festung Ognams näherten, umso häufiger stießen sie auf Elfen, die die Schluchten von oben bewachten. Tamega führte sie jedoch sicher durch alle Gefahren, auch wenn es manchmal knapp war, einem Elf auszuweichen.
    Tamega vollbrachte das Wunder mit Geschick, Verstand und einem gewissen Wahnwitz, der ihr

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