Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht
Mutter, der Feen-Königin Sarana kam. Die Königin war ganz nach seinem Geschmack gewesen, dummerweise starb sie sehr jung, nur wenige Tage nach der Geburt ihres zweiten Kindes.
Ognam rief sich ihr Bild in die Erinnerung zurück, und seine wulstigen Lippen zitterten vor unterdrückter Erregung. Burulf, sein treuer Basilisk, saß neben ihm und hielt sich wie immer zurück. Er mischte sich nie in die Pläne des Dunklen Herrschers ein, aber wenn es um die Vernichtung und Verwüstung anderer Reiche ging, war er allzeit bereit. Auch Moresa, die Harpyie und Erste Kriegerin des Dunklen Reichs, hockte nur stumm auf einem Felsbrocken und wartete auf Befehle. Dass ihre Fähigkeiten als Spionin bald erwünscht waren, wusste sie genau. Und wie immer würde sie schnell und gnadenlos zuschlagen. Ihr Schrei würde die Gegner in Angst und Schrecken versetzen und ihnen Vernichtung bringen.
Während Burulf und Moresa weiterhin schwiegen und kommentarlos den Plänen der anderen lauschten, stopfte Isendin wie ein ausgehungerter Wolf das gebratene Fleisch in sich hinein. Was ging ihn die Prinzessin von Solaras an? Sie interessierte ihn nicht. Ognam hatte genug Frauen in seinem Harem. Er hoffte nur, dass die Entführung glückte und Eleon bald in der Gewalt von Ognam war. Dann würden die Feste in Katrakan kein Ende nehmen. Ognam verstand es zu feiern, wenn er seine Gegner gedemütigt und besiegt hatte. Isendin ließ sich seinen Becher mit Wein füllen und lauschte, was die anderen besprachen.
Moresa, die Harpyie, sollte einen geeigneten Platz für den Überfall ausmachen, Burulf, der Basilisk, musste für Ablenkung sorgen, und einige Krieger aus Katrakan hatten die Aufgabe, die Leibgarde des Königs zu überwältigen und die Gefangenen hierher zu schaffen. Useede, der Dunkle Ritter und Schwertkämpfer, und die beiden Elfen, Kelganot und Kaguede, würden die Prinzessin und ihr Gefolge am Grenzübergang von Katrakan übernehmen und danach zu Ognam bringen.
»Und dann«, lachte Ognam, »gehört sie mir. Ich bin gespannt, wie König Farun reagiert, wenn seine Tochter in meiner Gewalt ist und in Zukunft das Bett mit mir teilt.« Er klatschte in die Hände. Sofort brachten mehrere Sklaven weitere Teller mit Spießen und Keulen und ein neues Fass Wein.
Isendins Laune hob sich. Von ihm wurde bis jetzt keine Beteiligung an diesem Überfall verlangt, er konnte sich ganz den Genüssen, die ihm noch bevorstanden, widmen. Denn eines wusste er genau. Ognam war bester Laune, also würde die Nacht in einer wüsten Feier enden.
*****
»Ihr müsst ruhig durchatmen und mir vertrauen.« Makut, der Engel, legte seine Hände auf die Brust des Königs. »Dass Ihr bald sterben werdet, ist gewiss, aber ich kann den Prozess hinauszögern.«
»Reicht die Zeit, um meine Tochter noch einmal zu sehen?« König Farun hatte Mühe, zu sprechen.
»Aber natürlich. Es dauert nicht mehr lange, dann ist Eleon bei Euch.« Makut ließ die Energie aus seinen Händen strömen und spürte, wie der König sich immer mehr entspannte.
»Du kennst sie gut«, hörte er ihn sagen. Seine Stimme klang kräftiger als noch vor wenigen Minuten. »Der Orden des goldenen Herzens möchte Eleon auf dem Thron sehen. Aber es ist unvorstellbar für mich, dass die Priester sich für eine junge Frau entscheiden. Nun kommt es zu einer Abstimmung im Hohen Rat, die ich nicht verhindern kann.« Er holte tief Luft und dachte lange nach. »Glaubst du, Eleon wäre der Herausforderung als Königin gewachsen?«
Makut lächelte zuversichtlich. »Aber sicher. Eleon ist ein wundervoller Mensch. Sie ist sanft und gütig und würde eine weise Regentin sein.«
Farun atmete tief durch. »Sanft und gütig«, flüsterte er. »So war auch ihre Mutter. Aber das sind nicht die Eigenschaften, die Regenten in schwierigen Zeiten brauchen? Auch Kronprinz Helur war gütig, doch er konnte kämpfen, seine Ziele verfolgen, und er wurde seit seiner Kindheit für diese Aufgabe vorbereitet. In dunklen Zeiten braucht man den Mut und die Fähigkeiten eines Kriegers. Und mein Neffe ...« König Farun schluckte. »Er ist ein mutiger Kämpfer. Sein Ungestüm muss nur gezügelt werden.«
»Auch Eleon würde auf ihre Regentschaft vorbereitet werden«, antwortete Makut, ohne auf die letzte Bemerkung des Königs einzugehen. »Natürlich könnte dies erst nach der Krönung geschehen. Ich habe das bereits mit dem Orden des goldenen Herzens von Solaras besprochen, es gilt nur noch, den Rat zu überzeugen. Nach der Krönung wird
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