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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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hier?«
    »Den ganzen Morgen. Ich bin gegen halb acht gekommen.«
    »Arbeiten Sie auch für Tom Burgess?«
    »Ich helfe ihm beim Renovieren.«
    »Haben Sie ihn heute schon gesehen?«
    »Ja, vor etwa einer Viertelstunde. Er hat hereingeschaut, um zu sehen, wie ich vorankomme, und ist dann wieder gegangen … Er sagte irgendwas über seine Schafe.«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt«, bemerkte Miss Creevy.
    Matt spürte, wie ihm das Blut in die Wangen strömte. »Er lügt«, rief er. »Das tun sie beide. Ich weiß, was ich gesehen habe.« Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Tom Burgess hat eine Botschaft hinterlassen!«
    Er wirbelte herum und stieß die Tür zu, um die Botschaft zu enthüllen, die dahinter an der Wand stand. Doch die Wand, die vorher weiß gewesen war, war jetzt grün. Und die Worte, die der Farmer dort hinterlassen hatte, waren verschwunden.
    »Sei vorsichtig«, mahnte Ken Rampton. »Frisch gestrichen.«
    Sergeant Rivers hatte offenbar genug. »Wir werden Sie nicht länger von der Arbeit abhalten«, sagte er. Er packte Matt, und seine Finger gruben sich in seine Schultern. »Und wir sollten uns draußen unterhalten.«
    Miss Creevy folgte ihnen nach unten und hinaus auf den Hof. Matt fragte sich, ob die Polizisten ihn verhaften würden. Plötzlich wurde ihm klar, dass eine Verhaftung genau das war, was er sich wünschte. Wenn sie ihn mitnahmen, würde er vielleicht nach London gebracht werden. Vielleicht reichte es sogar, um ihn aus dem FED-Programm fliegen zu lassen. Doch bevor jemand etwas sagen konnte, trat Miss Creevy vor. »Kann ich kurz allein mit Ihnen sprechen, Officer?«, fragte sie.
    Sie unterhielten sich ein paar Minuten lang, wobei der Sergeant Matt immer wieder missmutige Blicke zuwarf. Er nickte, und Miss Creevy zuckte die Achseln und hob beide Hände. Dann kam der Polizist zurück.
    »Du solltest wissen, dass es eine ernste Sache ist, die Zeit der Polizei zu verschwenden«, sagte er.
    »Ich sage die Wahrheit.«
    »Das reicht jetzt!«
    Der Polizist sah sehr wütend aus. Matt biss sich auf die Zunge.
    »Ich habe gerade gehört, dass du schon öfter in Schwierigkeiten warst«, fuhr Sergeant Rivers fort. »Du bist im FED-Programm, stimmt das? Da kannst du froh sein. Ich persönlich halte nichts von diesem Resozialisierungsblödsinn. Du bist ein Dieb, und meiner Meinung nach gehörst du hinter Gitter. Aber das habe ich nicht zu entscheiden. Das Gericht hat dich hierher geschickt, und wenn du auch nur einen Funken Anstand hättest, wärst du dankbar dafür und würdest nicht versuchen, dich mit irgendwelchen Lügengeschichten interessant zu machen. Und jetzt ist Schluss mit diesem Unsinn. Ich will nichts mehr von dir hören oder sehen.«
    Matt sah zu, wie die beiden Polizisten wegfuhren. Dann drehte er sich um. Miss Creevy grinste ihn an, und ihr langes graues Haar wehte im Wind. An der Tür bewegte sich etwas. Ken Rampton erschien mit dem Pinsel in der Hand. Auch er grinste.
    »Geh zurück nach Hive Hall«, sagte Miss Creevy. »Mrs Deverill wartet schon auf dich.«
    »Zum Teufel mit ihr!«, schrie Matt.
    »Du kannst uns nicht entkommen, Matthew. Du kannst nirgendwohin. Das hast du doch wohl inzwischen gemerkt.«
    Matt ignorierte sie und hob sein Rad auf.
    »Du kannst nirgendwohin!« Die Frau wiederholte die Worte mit ihrer schrillen Stimme.
    Ken Rampton begann zu lachen.
    Matt radelte davon, so schnell er konnte.

DER REPORTER
     
    Greater Malling war einmal ein hübsches kleines Dorf gewesen, aber im Laufe der Zeit hatte es sich in eine unattraktive Kleinstadt verwandelt. Zwar waren noch Überreste der früheren Idylle zu sehen: ein Teich, eine Reihe von alten Häuschen und eine windschiefe Kneipe aus dem sechzehnten Jahrhundert. Doch dann waren die Straßen von allen Seiten in den Ort vorgedrungen und trafen nun an lärmenden Kreuzungen aufeinander. Neue Häuser hatten die alten verdrängt, Büros und Parkhäuser waren aus dem Boden gesprossen, ebenso Kinos, Supermärkte und ein Busbahnhof. Jetzt war der Ort nichts Besonderes mehr.
    Matt war die vier Kilometer von der Glendale Farm so schnell gefahren, wie er konnte. Die ganze Zeit hatte er befürchtet, dass die Straße ihm wieder einen Streich spielen und ihn zurück zu der Kreuzung führen würde. Aber er trug immer noch den steinernen Talisman, den Tom Burgess ihm gegeben hatte. Irgendwie hatte der kleine goldene Schlüssel das Gewirr aus Landstraßen aufgeschlossen und es ihm ermöglicht, den Weg zu finden.
    Matt stellte das Fahrrad vor

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