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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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einem Waschsalon ab. Ihm kam der Gedanke, dass es gestohlen werden könnte, aber das war ihm egal. Er brauchte es nicht mehr.
    Er machte sich auf die Suche nach dem Bahnhof und einem Zug nach London. Er hatte entschieden, Yorkshire so weit wie möglich hinter sich zu lassen und nie zurückzukommen. Leider gab es keinen Bahnhof. Die Strecke nach Greater Malling war schon vor Jahren geschlossen worden, und wenn er mit dem Zug fahren wollte, musste er zuerst nach York. Matt fand eine Politesse und fragte sie nach dem Busfahrplan. Es fuhren zwei Busse am Tag. Der nächste würde um drei Uhr losfahren. Er musste also noch drei Stunden totschlagen.
    Matt wanderte ziellos die Hauptstraße entlang und entdeckte eine Bücherei – ein modernes Gebäude, das mit seinen Waschbetonwänden und den rostigen Fensterrahmen schon wieder schäbig aussah. Er überlegte kurz, dann ging er durch die Drehtür und steuerte die Abteilung mit den Nachschlagewerken an. Er landete in einem großen, hell erleuchteten Raum, an dessen Wänden rund ein Dutzend Regale standen. Darüber hinaus befanden sich in dem Raum noch mehrere Computer und ein Tresen, an dem ein junger Mann saß und ein Buch las.
    Irgendetwas Finsteres, Gefährliches ging in dem Dorf Lesser Malling vor sich. Mrs Deverill hatte genauso damit zu tun wie viele der Dorfbewohner, ein stillgelegtes Atomkraftwerk und etwas, das Raven’s Gate hieß. Und auch Matt war darin verwickelt. Das war es, was ihn am meisten beschäftigte. Er war auserwählt worden. Dessen war er ganz sicher. Und bevor er Yorkshire verließ, wollte er wissen, warum.
    Raven’s Gate. Das war der einzige Hinweis, den er hatte, also beschloss er, damit zu beginnen.
    Er fing mit Büchern über die Geschichte der Region an.
    Die Bücherei hatte etwa ein Dutzend Bücher über Yorkshire, und in der Hälfte von ihnen wurden Greater oder Lesser Malling erwähnt. Aber etwas, das Raven’s Gate hieß, fand er nicht. Ein Buch schien erfolgversprechender als die anderen, und Matt nahm es mit an einen der Tische. Es hieß Wanderunge n rund um Greater Malling und war von einer Frau namens Elizabeth Ashwood – die es schon vor ewigen Zeiten geschrieben haben musste, denn es sah ziemlich altmodisch aus und war stark vergilbt. Matt schlug das Buch auf und überflog das Inhaltsverzeichnis. Da war es. Das sechste Kapitel trug den Titel Raven’s Gate.
    Matt blätterte vor und fand das siebte Kapitel. Er blätterte zurück und fand das fünfte. Das sechste fehlte. Risskanten und eine Lücke in der Bindung verrieten ihm, was damit passiert war. Hatte jemand das Kapitel absichtlich entfernt? Matt glaubte die Antwort zu kennen.
    Doch er gab noch nicht auf. Die Bücherei hatte schließlich mehr zu bieten als nur Bücher.
    Matt ging zu dem Mann am Tresen. »Ich möchte ins Internet«, sagte er.
    »Wozu?«, fragte der Mann.
    »Es ist eine Schulaufgabe. Wir sollen etwas über Raven’s Gate herausfinden.«
    »Nie gehört.«
    »Das geht mir genauso. Deswegen möchte ich ins Internet.«
    Der Mann nickte, und Matt steuerte den nächsten Computer an. Am Nebentisch klickte ein Mädchen mit der Maus herum, sah ihn aber nicht an. Er rief eine Suchmaschine auf und schrieb:
    Raven’s Gate
    Wieder sah er die grünen Buchstaben an der Wand des Farmers und den zerfetzten Körper des Toten vor sich. Er drückte auf Enter.
    Einen Moment lang passierte nichts, dann tauchten die Ergebnisse auf. Matt musste feststellen, dass seine Suche über zwölftausend mögliche Seiten hervorgebracht hatte, die alle die beiden Suchbegriffe enthielten, ihn aber kein bisschen weiterbrachten. Er überflog die erste Seite, die zweite, die dritte, und ihm wurde klar, dass er alle zwölftausend Einträge durchsehen musste. Das würde Stunden dauern. Es musste einen anderen Weg geben.
    Er wollte gerade aufgeben, als ein Pop-up-Fenster auf dem Bildschirm erschien. Matt starrte auf die drei Worte, die in dem weißen Viereck schwebten:
    »Wer sind Sie?«
    Es war unmöglich herauszufinden, woher das kam. Matt wusste nicht, wie er darauf antworten sollte, also tippte er:
    » Wer will das wissen?«
    Einen Moment passierte nichts. Dann:
    » Sanjay Dravid.«
    Matt wartete, was wohl als Nächstes passieren würde.
    »Sie haben nach Raven’s Gate gesucht. In welchem Bereich forschen Sie?«
    In welchem Bereich er forschte? Matt hatte keine Ahnung, was er darauf schreiben sollte. Er beugte sich vor und tippte:
    »Ich will nur wissen, was Raven’s Gate ist.«
    »Wer sind

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