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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Rücksitz und ließ sich die Strecke zurückfahren, die er gerannt war. Als sie in die Einfahrt einbogen, biss er die Zähne zusammen. Der Polizeiwagen wurde langsamer, und die Reifen knirschten auf dem Kies.
    »Sieht alles ganz normal aus«, sagte der ältere Polizist. »Was sagtest du, wo du ihn gesehen hast?«
    »Oben. Im Schlafzimmer.«
    »Es ist jemand da«, stellte der Jüngere fest.
    Matt sah aus dem Fenster. Der Polizist hatte recht. Eine Frau war an der Seite des Hauses aufgetaucht. Sie war groß und dünn, und das strähnige graue Haar hing ihr bis auf die Schultern. Matt erkannte sie. Sie war eine von den Frauen, die er in Lesser Malling gesehen hatte. Die, die den Kinderwagen geschoben hatte. Wie hieß sie noch? Creasey. Oder Creevy. Und jetzt war sie in Tom Burgess’ Garten und hängte Wäsche auf. Matt war verwirrt. Sie war aus dem Haus gekommen, also musste sie doch gesehen haben, wie es drinnen aussah. War sie nicht oben gewesen?
    Die Polizisten stiegen aus. Matt war zu unruhig, um im Wagen zu bleiben, und folgte ihnen. Die Frau sah sie kommen und unterbrach ihre Arbeit.
    »Guten Morgen«, sagte sie. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »Mein Name ist Sergeant Rivers«, sagte der ältere Polizist. »Das ist Police Constable Reed. Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Joanna Creevy. Ich helfe Mr Burgess im Haushalt. Was ist passiert?« Erst jetzt fiel ihr Blick auf Matt. »Matthew? Was machst du denn hier?« Sie musterte ihn scharf. »Du hast dich doch wohl nicht in Schwierigkeiten gebracht?«
    Matt antwortete nicht.
    »Das ist etwas kompliziert«, begann der Sergeant. »Wir haben diesen Jungen draußen auf der Landstraße getroffen.«
    »Du hast dein Fahrrad hiergelassen, Matthew«, sagte die Frau. »Ich dachte mir schon, dass du Mr Burgess besuchen willst.«
    »Matthew behauptet, dass Mr Burgess … dass er eine Art Unfall hatte«, fuhr der Sergeant fort.
    »Es war kein Unfall«, unterbrach Matt ihn. »Er ist ermordet worden. In Stücke gerissen. Ich habe ihn gesehen.«
    Die Frau starrte Matt an, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. »Das ist unmöglich«, sagte sie. »Ich habe Tom noch vor zehn Minuten gesehen. Du hast ihn gerade verpasst. Er ist unterwegs zu den Schafen auf der hinteren Weide.« Die Polizisten sahen Matt an.
    »Sie lügt«, sagte er. »Ich war erst vor Kurzem hier, und da war er tot.«
    »Mit so etwas treibt man keine Scherze«, murmelte Mrs Creevy. »Tom geht es gut. Würde ich sonst hier stehen und seine Socken aufhängen?«
    »Sehen Sie im Schlafzimmer nach«, verlangte Matt.
    »Ja, tun Sie das.« Die Frau nickte, was Matt total verunsicherte. Sie war so zuversichtlich – als wäre sie ihm einen Schritt voraus.
    Sergeant Rivers nickte langsam. »Wir sollten wirklich mal nachsehen.«
    Sie betraten das Haus, und Matt sah es sofort. Es war zwar immer noch unordentlich, aber Mrs Creevy oder sonst jemand hatte fast alle Beweise verschwinden lassen. Die Bücher und Papiere waren aufgestapelt. Die Fensterläden standen offen. Und das Messer war aus dem Küchenschrank gezogen worden. Nur der Schlitz, den es hinterlassen hatte, war noch da. Sie gingen nach oben.
    »Bitte entschuldigen Sie die Unordnung«, sagte Miss Creevy. »Tom renoviert das Haus, und ich hatte noch keine Zeit zum Aufräumen.«
    Sie erreichten den Treppenabsatz. Die Tür zum Schlafzimmer war geschlossen, so, wie Matt sie hinterlassen hatte. Er wollte nicht in das Zimmer gehen. Er fürchtete sich davor, die Leiche noch einmal ansehen zu müssen. Aber kneifen konnte er jetzt nicht mehr.
    Sergeant Rivers öffnete die Tür.
    Im Schlafzimmer arbeitete ein Mann. Er trug einen weißen Overall, der voll grüner Farbspritzer war. Alles sah ganz anders aus. Das Bettzeug lag nicht mehr auf dem Boden, und das Bett stand hochkant an der Wand. Die Vorhänge waren wieder aufgehängt worden, und obwohl die Fensterscheibe immer noch zerbrochen war, lagen keine Glasscherben mehr herum. Der Haufen Kleidungsstücke war verschwunden. Genau wie die Leiche von Tom Burgess. Der Mann sah die beiden Polizisten und unterbrach seine Arbeit.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    »Guten Morgen«, antwortete der Sergeant. Er sah sich kurz um. »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Ken«, antwortete der Mann. »Ken Rampton.« Er war Mitte zwanzig, sehr schlank und hatte ein verschlagenes Gesicht und blonde lockige Haare. Er lächelte, und Matt sah, dass einer seiner Schneidezähne abgebrochen war. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Wie lange sind Sie schon

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