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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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helfen«, sagte er. »Sie sind doch Reporter. Vielleicht habe ich eine Story für Sie.«
    »Eine Story?«
    »Ja, vielleicht.«
    »Also gut. Komm mit nach oben.«
    Der Reporter führte Matt in ein Konferenzzimmer im ersten Stock, von dem aus man in die Farrow Street sehen konnte. Es war kein besonders beeindruckender Raum, aber Matt hatte längst erkannt, dass die Gazette auch keine besonders beeindruckende Zeitung war. In dem Raum standen acht Stühle um einen Holztisch herum. Außerdem gab es noch eine Tafel für Präsentationen und einen Wasserspender.
    »Hast du Durst?«, fragte der Reporter.
    Matt nickte.
    Der Mann zog einen Plastikbecher heraus und ließ ihn voll laufen. Matt sah eine einzige Luftblase im Wasser aufsteigen. Er nahm den Becher entgegen. Das Wasser war lauwarm.
    »Mein Name ist Richard Cole«, sagte der Reporter und setzte sich an den Tisch. Er holte einen Notizblock hervor und schlug eine neue Seite auf.
    »Ich bin Matt.«
    »Nur Matt?«
    »Stimmt.«
    »Du hast gesagt, du wohnst in Lesser Malling?«
    »Ja. Kennen Sie das Dorf?«
    Richard lächelte gequält. »Vom Wegsehen. Es gehört zu meinem Bereich. Ich, Kate und Julia – das sind die beiden Mädchen, die du unten gesehen hast – haben jeder unseren eigenen Bereich. Und ich armes Schwein habe Lesser Malling abbekommen!«
    »Was stört Sie daran?«
    »Dass dort nie etwas passiert! Ich bin fünfundzwanzig und arbeite schon seit achtzehn Monaten in diesem Saftladen. Und weißt du, was die größte Neuigkeit war, über die ich in dieser Zeit berichten durfte? Kurzsichtigkeit tötet alte Dame .«
    »Wie kann Kurzsichtigkeit einen töten?«
    »Sie ist in den Fluss gefallen. Letzte Woche war in Greater Malling eine Hundeschau. Die Flöhe waren interessanter als die Hunde. Einmal habe ich einen Strafzettel für falsches Parken bekommen. Ich habe ernsthaft überlegt, das auf die Titelseite zu nehmen.« Er warf den Block auf den Tisch und gähnte. »Du musst wissen, dass das hier eine der langweiligsten Städte in ganz England ist … vielleicht sogar in der ganzen Welt. Es ist nur ein ödes kleines Marktkaff, in dem es nicht einmal einen Markt gibt. Hier passiert nie was.«
    »Warum sind Sie dann hier?«
    »Gute Frage.« Richard seufzte. »Und das nach drei Jahren an der Uni in York. Ich wollte schon immer Journalist werden. Ich habe Kurse in London besucht. Ich dachte, ich würde vielleicht bei der Mail oder beim Express unterkommen. Aber ich habe keinen Job gefunden. Und da ich es mir nicht leisten konnte, in London zu bleiben, bin ich wieder in den Norden gegangen. Ich habe auf einen Job bei der Yorkshire Post gehofft. Ich lebe in York. Ich mag York. Aber die Yorkshire Post wollte mich nicht. Ich fürchte, ich habe beim Vorstellungsgespräch einen schlechten Eindruck gemacht.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe den Herausgeber angefahren. Es war nicht meine Schuld. Ich war spät dran. Ich bin beim Einparken rückwärtsgefahren, und dann habe ich diesen Rums gehört. Ich wusste nicht, dass er es war, bis ich ihm zehn Minuten später gegenübersaß.« Richard zuckte die Achseln. »Und dann habe ich gehört, dass hier eine Stelle frei ist, und obwohl Greater Malling ein lausiges Kaff ist, dachte ich, ich nehme die Stelle. Das Problem ist nur, dass niemand die Gazette liest. Das liegt daran, dass, abgesehen von den Anzeigen, absolut nichts drinsteht. Vikar eröffnet Gartenparty. Das ist eine Woche. Und dann, eine Woche später … Chirurg eröffnet Vikar. Es ist jämmerlich. Und ich sitze hier fest, bis ich etwas Besseres finde, und da ich nichts finde …« Richard riss sich zusammen. »Du sagtest, du hast eine Story?« Er griff wieder nach seinem Block. »Das ist etwas, das mich hier rausbringen könnte. Eine altmodische Superstory! Gib mir etwas, das ich auf die Titelseite setzen kann, und du kriegst von mir jede Hilfe, die du brauchst. Also, du lebst in Lesser Malling?«
    »Hab ich doch gesagt.«
    »Wo genau?«
    »Auf einer Farm, die Hive Hall heißt.« Richard notierte den Namen. »Und was ist deine Story?«
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie mir glauben werden.«
    »Versuch es einfach.« Richard setzte sich aufrecht hin. Jetzt sah er richtig wach und interessiert aus.
    »Also gut.« Matt war nicht sicher, ob er das Richtige tat. Eigentlich war er nur zur Gazette gekommen, um sich nach Raven’s Gate zu erkundigen. Aber der Reporter hatte etwas an sich, das ihm vertrauenswürdig erschien. Er beschloss, ihm alles zu erzählen.
    Und so berichtete er

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