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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Sie?«
    »Ich heiße Matt.«
    »Matt und weiter?«
    »Kannst du mir helfen?«
    Danach passierte lange Zeit nichts mehr, und Matt dachte schon, dass die Person am anderen Ende – Sanjay Dravid – weggegangen war. Er war auch verblüfft. Woher hatte dieser Dravid gewusst, wonach er suchte? Hatte seine Anfrage vielleicht eine Art Alarm im Internet ausgelöst?
    Dann flackerte der Bildschirm wieder:
    » Auf Wiedersehen.«
    Das war alles. In dem Pop-up-Fenster passierte nichts mehr, und nach einer Weile gab Matt es auf. Er ging zurück zum Tresen.
    »Ja?« Der Bibliothekar schaute von seinem Buch auf.
    »Gibt es in Greater Malling eine Zeitung?«
    »Eine Zeitung …?« Er überlegte. »Es gibt die Gazette. Aber das Käseblättchen kann man kaum als Zeitung bezeichnen. Und dann gibt es noch die Yorkshire Post .«
    »Und wo ist das Büro der Yorkshire Post ?«
    »In York. Wenn du eine Zeitungsredaktion hier im Ort suchst, musst du es bei der Gazette versuchen. Sie ist in der Farrow Street. Aber ich bezweifle, dass die dir bei deiner Hausaufgabe helfen können.«
    Matt brauchte einen Moment, um zu begreifen, was der Mann meinte. Dann fiel ihm die Lüge wieder ein, die er gebraucht hatte, um an den Computer zu kommen. »Ich kann es zumindest versuchen«, sagte er.
     
    Die Farrow Street war ein Überbleibsel aus dem Mittelalter. Sie war schmal und still, und überall standen Mülltonnen voller Flaschen und Dosen. Als Matt von der Hauptstraße abbog, war er überzeugt, dass der Bibliothekar sich geirrt haben musste. Eine Zeitungsredaktion in dieser schmutzigen, vergessenen Ecke der Stadt? Wohl kaum. Doch nachdem er die Hälfte der Straße hinter sich hatte, kam tatsächlich eine Reihe Geschäfte. Das erste war ein Bestattungsunternehmen. Dann folgte ein Reisebüro. Und schließlich ein marodes dreistöckiges Ziegelgebäude mit einem Plastikschild neben der Tür. Greater Malling Gazette stand darauf.
    Matt betrat ein Büro. Am ersten Schreibtisch saß eine junge Frau mit krausen Haaren. Sie aß ein belegtes Brot, tippte auf ihrem Computer und sprach in ein Headset, das ins Telefon eingestöpselt war. Sie schien zugleich die Empfangsdame und auch die Sekretärin der drei Journalisten zu sein, die an den Schreibtischen hinter ihr saßen. Es waren zwei Frauen und ein Mann, und Matt stellte erstaunt fest, wie gelangweilt sie alle aussahen. Eine der Frauen gähnte ununterbrochen, kratzte sich am Kopf und starrte ins Leere. Die andere Frau schien halb zu schlafen. Der Mann spielte mit einem Stift herum und starrte auf den Bildschirm seines Computers, als hoffte er inständig, dass sich das, woran er auch immer arbeitete, von selbst schreiben würde.
    »Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?« Das war die Empfangsdame. Matt dachte erst, dass sie ins Telefon sprach, doch dann fiel ihm auf, dass sie ihn erwartungsvoll ansah.
    »Ich möchte mit jemandem vom Lokalteil sprechen.«
    »Kommst du von hier?«
    »Ich wohne in Lesser Malling.«
    Die junge Frau lehnte sich zurück. »Richard!«, rief sie. Sie hatte eine schrille, näselnde Stimme. »Hier ist jemand für dich.«
    Der Mann, der mit dem Stift herumgespielt hatte, schaute auf. »Was?«
    »Der Junge hier will zu dir.«
    »Ja. Von mir aus.«
    Der Mann stand auf und kam auf Matt zu. Er war etwa Mitte zwanzig und trug ein gestreiftes Hemd und weite, verwaschene Jeans. Er hatte ein ernstes, intelligentes Gesicht, die Art Gesicht, wie Sherlock Holmes es in jungen Jahren gehabt haben musste. Sein Haar war kurz, blond und struppig. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert. Und wie es aussah, trug er sein Hemd schon genauso lange. Alles an ihm war zerknittert: seine Haare, seine Kleidung, sogar die Art, wie er stand.
    »Was willst du?«, fragte er.
    »Ich brauche Hilfe«, antwortete Matt.
    »Was für Hilfe?«
    »Ich versuche, etwas herauszufinden.«
    »Wieso?«
    »Für eine Schulaufgabe.«
    »Auf welche Schule gehst du?«
    Damit hatte Matt nicht gerechnet. »Ich gehe in Lesser Malling zur Schule«, log er schnell. Er kannte nicht einmal den Namen der Schule.
    »Versuch es in der Bücherei.«
    »Da war ich schon. Die haben mich hergeschickt.«
    »Tut mir leid. Ich kann dir nicht helfen.« Der Journalist zuckte die Achseln. »Zu viel zu tun.«
    »Sie sehen aber überhaupt nicht beschäftigt aus«, sagte Matt.
    »Ich war aber beschäftigt, bis du kamst.«
    »Womit beschäftigt?«
    »Damit beschäftigt, beschäftigt zu sein. Kapiert?«
    Matt zwang sich zur Ruhe. »Nun, vielleicht kann ich Ihnen

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