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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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schlammige Wasser an ihm herunterlief, und er fragte sich, wie er wohl aussah.
    Das Auto stand mit laufendem Motor am Straßenrand. Richard lehnte Matt gegen die Motorhaube und öffnete die Beifahrertür. Auf dem Sitz lagen Unmengen von alten Zeitungen und Zeitschriften, und er warf sie auf den Rücksitz, um Platz für Matt zu schaffen. Matt wollte gerade einsteigen, als er sie sah.
    Die Hunde waren aus dem Wald gekommen. Sie standen mitten auf der Straße. Wartend. Beobachtend.
    »Da …«, flüsterte Matt.
    »Was?«
    Richard drehte sich um und sah sie. Sie waren nur noch zehn Meter entfernt. Ihre Zungen hingen heraus, und ihr Atem kam in weißen Wölkchen. In ihren Augen flackerte es. Richard hob eine Hand. »Brave Hundchen! Macht schön Sitz!«, murmelte er. Dann griff er ins Auto und holte einen Kanister heraus. »Steig ein«, sagte er zu Matt.
    »Was wollen Sie tun?«
    »Ich schaffe uns diese Viecher vom Hals.«
    Mühsam rutschte Matt auf den Beifahrersitz, ohne die wartenden Hunde aus den Augen zu lassen. Wasser quoll aus seinen Sachen und tropfte auf den Teppich. Richard holte ein Taschentuch heraus. Langsam, fast bedächtig schraubte er den Kanister auf und stopfte das Taschentuch in die Öffnung. Matt konnte die Benzindämpfe riechen. Richard hatte plötzlich ein Feuerzeug in der Hand. Die Hunde waren sofort misstrauisch und krochen näher heran. Matt war klar, dass sie im nächsten Moment abspringen würden. Richard entzündete das Taschentuch und schleuderte den Kanister auf die Hunde.
    Der erste Hund war gerade abgesprungen, als ihn der Kanister traf und zu einem Feuerball explodierte. Brennendes Benzin spritzte über den zweiten Hund und setzte ihn sofort in Brand. Die Flammen hüllten die Bestien vollständig ein. Mit einem grauenvollen Heulen fielen sie zurück. Die beiden Monster waren dem Feuer entsprungen, nun tötete das Feuer sie.
    Richard glitt über die Motorhaube und landete neben der Fahrertür. Er sprang ins Auto, schlug die Tür zu und riss den Schalthebel auf Rückwärts. Die Hinterräder drehten durch, doch dann griffen sie, und der Wagen schoss zurück. Matt spürte ein Rumpeln, als sie über eine der sterbenden Bestien fuhren. Aber wo war die andere? Er sah sich um und schrie entsetzt auf, als das Monster wie aus dem Nichts auftauchte und sich, immer noch brennend, gegen die Windschutzscheibe warf. Ein paar Sekunden lang war es direkt vor ihm, seine mörderischen Zähne nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Dann legte Richard den Vorwärtsgang ein und riss das Lenkrad herum. Der Hund flog von der Motorhaube und landete am Straßenrand neben den brennenden Überresten des anderen Monsters.
    Sie rasten minutenlang durch die Nacht, ohne ein Wort zu sprechen. Das ganze Auto stank nach dem Sumpf. Wasser tropfte aus Matts Kleidern auf den Sitz und den Teppich. Richard verzog das Gesicht und kurbelte das Fenster herunter.
    »Würdest du mir jetzt freundlicherweise erzählen, was da los war?«, verlangte er.
    Matt wusste nicht, womit er anfangen sollte. »Ich glaube, in Lesser Malling geht irgendetwas vor«, sagte er.
    Richard nickte. »Den Eindruck hatte ich auch.«

MATTS GESCHICHTE
     
    Richard Cole lebte in der Innenstadt von York. Seine Wohnung lag in einer mittelalterlichen Gasse über einem Souvenirladen und hatte drei Ebenen. Die Räume erweckten den Eindruck, als wären sie aufeinandergetürmt wie die Bauklötze eines Kindes. Im ersten Stock befanden sich die Küche und das Wohnzimmer. Darüber kamen Schlafzimmer und Bad, und über eine schmale Treppe erreichte man eine kleine Abstellkammer unter dem Dach.
    In der Wohnung herrschte das Chaos. Die Möbel sahen aus, als kämen sie von der Müllkippe – und genau von dort stammten die meisten tatsächlich. Überall lagen Kleidungsstücke herum, im Ausguss stapelte sich schmutziges Geschirr, CDs, Bücher, Zeitschriften und halb fertige Artikel bildeten unordentliche Haufen, die aussahen, als könnte man in ihnen unmöglich etwas wiederfinden. An allen Wänden hingen Poster, überwiegend Plakate von amerikanischen Filmen. Richards Laptop stand auf dem Küchentisch neben einer offenen Packung Kekse, einer halb leeren Dose mit gebackenen Bohnen, in der noch die Gabel steckte, und zwei Stücken vertrocknetem Toast.
    Sehr verlegen betrat Matt die Wohnung. Ihm war bewusst, wie sehr er stank. Richard ließ ihn in der Küche stehen und kam mit einem großen Handtuch zurück.
    »Wir können später reden«, sagte er. »Erst mal musst du unter

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