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Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
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Folgendes ist nun die einzige Bedingung; sie ist vernünftig und mild: Seine Majestät der König von Spanien wird sich mit Euch durch eine doppelte Heirat verbinden, er wird Euch dem König von Frankreich ...« der Botschafter suchte einen Augenblick dasgeeignete Wort »... sukzedieren helfen, und Ihr garantiert ihm Flandern. Ich kann nun, da ich die Weisheit Eurer Majestät kenne, meine Unterhandlung als glücklich zum Abschluß gebracht betrachten.«
    Ein Stillschweigen, noch tiefer als das erste, folgte auf diese Worte, ohne Zweifel, um die Antwort, die der Würgengel erwartete, um auf Frankreich oder Spanien zu schlagen, noch eindrucksvoller zu machen.
    Heinrich von Navarra machte drei oder vier Schritte in seinem Kabinett und sagte: »Das ist also die Antwort, die Ihr mir zu überbringen beauftragt seid?« – »Ja, Sire.«
    »Nichts anderes dabei?« – »Nichts anderes.«
    »Nun wohl! Ich schlage das Anerbieten Seiner Majestät des Königs von Spanien aus.« – »Ihr schlagt die Hand der Infantin aus!« rief der Spanier mit einer Bestürzung, der ähnlich, die der Schmerz einer Wunde verursacht, auf den man nicht gefaßt ist.
    »Die Ehre ist sehr groß, mein Herr,« sagte Heinrich, das Haupt erhebend, »doch kann ich sie nicht für höher erachten, als die Ehre, eine Tochter Frankreichs geheiratet zu haben.« – »Ja, doch diese erste Verbindung brachte Euch dem Grabe nahe, die zweite bringt Euch dem Throne nahe, Sire.«
    »Ein kostbares, unvergleichliches Glück, mein Herr, ich weiß es wohl, das ich jedoch nie mit dem Blute und der Ehre meiner zukünftigen Untertanen erkaufen würde. Wie! mein Herr, ich sollte den Degen ziehen gegen den König von Frankreich, meinen Schwager, für den Spanier, einen Fremden; wie! ich sollte die Fahne Frankreichs auf dem Wege des Ruhmes aufhalten, um das begonnene Werk durch die Türme von Kastilien und den Löwen von Leon vollenden zu lassen; wie! ich sollte Brüder durch Brüder töten lassen; ich sollte den Fremden in mein Vaterland führen! Hört mich wohl, mein Herr: Ich habe meinen Nachbar, den König von Spanien, um Hilfe gegen dieHerren von Guise, die nach meinem Erbe gierigen Meuterer, gebeten, aber nicht gegen den Herzog von Anjou, meinen Schwager; nicht gegen Heinrich III., meinen Freund, nicht gegen meine Frau, die Schwester meines Königs. Ihr werdet die Guisen unterstützen, sagt Ihr, Ihr werdet ihnen Hilfe leisten. Tut es; ich schleudere alle Protestanten Deutschlands und Frankreichs auf sie und Euch. Der König von Spanien will Flandern wiedererobern, er tue, was sein Vater Karl V. getan hat. Ich wolle den Thron von Frankreich, sagt Seine katholische Majestät, das ist möglich; doch sie braucht ihn mir nicht erobern zu helfen; ich werde ihn wohl allein nehmen, wenn er erledigt ist; und dies – trotz aller Majestäten der Welt ... Gott befohlen also, mein Herr. Sagt meinem Bruder Philipp, ich sei ihm sehr dankbar für seine Anerbietungen. Doch ich würde ihn auf den Tod hassen, wenn er mich auch nur einen Augenblick für fähig hielte, sie anzunehmen, Gott befohlen, mein Herr!«
    Ganz erstaunt und bestürzt stammelte der Botschafter: »Nehmt Euch in acht, Sire, das gute Einverständnis zweier Nachbarn hängt von einem schlimmen Worte ab.«
    »Mein Herr Botschafter,« sagte Heinrich, »wißt wohl: König von Navarra oder König von nichts, das ist mir einerlei. Meine Krone ist so leicht, daß ich ihren Fall nicht einmal fühlen würde, wenn sie mir von der Stirn glitte; übrigens seid unbesorgt, ich würde sie in diesem Augenblick zu halten wissen. Noch einmal, Gott befohlen, mein Herr; sagt dem König, Eurem Gebieter, mein Ehrgeiz strebe nach einem höheren Ziele als nach dem, das er mich in der Ferne habe erblicken lassen. Lebt wohl!«
    Und der Bearner, der – man kann nicht sagen – nicht wieder er selbst, sondern der Mann wurde, als den man ihn kannte, geleitete lächelnd und voll Höflichkeit den spanischen Botschafter bis zur Schwelle seines Kabinetts zurück.

Die Armen des Königs von Navarra.
    Chicot war in so tiefes Erstaunen versunken, daß er, als Heinrich allein war, nicht daran dachte, sein Kabinett zu verlassen. Der Bearner hob den Türvorhang auf und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Nun, Meister Chicot,« sagte er, »wie habe ich mich Eurer Ansicht nach aus der Sache gezogen?« – »Vortrefflich, Sire,« antwortete Chicot, noch ganz betäubt. »In der Tat, für einen König, der nicht oft Botschafter empfängt, empfangt Ihr sie, wie es

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