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Die Fuenfzig vom Abendblatt

Die Fuenfzig vom Abendblatt

Titel: Die Fuenfzig vom Abendblatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Erregung jetzt seine Augengläser ab und rieb an ihnen herum.
    „Sehr richtig!“
    Der kleine Sam rief es laut und breit, als hinge er über der Tribüne des Bundestages.
    „Das bedeutet nichts gegen dich
    Brille wandte sich nun fast verlegen zu Harald. „Du bist erst ein paar Wochen bei uns, und du weißt wohl selbst, wie sehr du trotzdem schon zu uns gehörst. Aber der Floh, den sich da Alibaba plötzlich ins Ohr gesetzt hat, der existiert gar nicht „Sehr richtig — nochmals: Sehr richtig! —“
    Diesmal war es aber nicht der kleine Sam, der es rief. Vielmehr wurden diese zwei Worte jetzt ganz ruhig und sachlich gesprochen. Von einer Stimme übrigens, die alle Jungen sofort aufhorchen ließ. Diese Stimme war ihnen nämlich bekannt, und die ganze Horde schaute jetzt fast ruckartig in die Richtung, aus der sie gekommen war.
    Hauptschriftleiter Sprinter stand in seinem grauen Staubmantel an eine der hohen Papierrollen gelehnt, hatte die Hände in den Taschen und selbstverständlich seine Pfeife im Mund. Kaum einen Meter hinter ihm stand Mr. Voss. Breit und die Schultern ein wenig nach vorne gebeugt wie immer. Die beiden mußten von ihrem Rundgang durch die Straßen geradewegs hierher zu den Jungen in den Hinterhof gekommen sein.
    Hauptschriftleiter Sprinter trat jetzt einen Schritt näher auf die Horde zu. Dabei nahm er seine Pfeife aus dem Mund.
    „--mh — ich möchte mich nicht in eure Angelegenheit einmischen. Aber ich habe in diesem Falle vielleicht doch etwas zu sagen, was eure Diskussion ziemlich überflüssig macht —“
    Sprinter wandte sich etwas dem Allgewaltigen zu.
    „Mit Ihrer Genehmigung, Mr. Voss, möchte ich nämlich diesen Harald Madelung ab sofort als Volontär zu mir in die Redaktion nehmen. Schreiben zumindest kann er. Das hat sein heutiger Artikel im Extrablatt nun endgültig bewiesen —“
    Mr. Voss zog lächelnd an seiner dicken Zigarre.
    „— ganz Ihrer Meinung. Habe nichts dagegen —“
    Keiner von den Jungen bemerkte in diesem Augenblick, wie sich Mr. Voss und Harald zuzwinkerten. Nur so mit dem rechten Auge.
    „— dadurch ist die Frage, wer euer Chef und Boß bleibt, hinfällig“, stellte jetzt Hauptschriftleiter Sprinter fest.
    Inzwischen hatte sich Harald neben Alibaba auf die Erde gesetzt. Er saß jetzt mit übereinandergeschlagenen Beinen neben dem Rothaarigen, wie ein Beduine.
    „---was du da vorhin gesagt hast. Von wegen zwei oder drei Kilo leichter! Deine Waage stimmt nicht ganz —“
    Harald stieß dem Rothaarigen seinen Ellbogen kameradschaftlich in die Seite. Aber Alibaba reagierte vollkommen sauer.
    „Ich will nichts geschenkt haben. Die eine Sache mit deinem Rad beim ,Grünen Band’ reicht mir noch. Und selbst wenn du jetzt in die Redaktion gehst — ich bestehe auf einer neuen Wahl. Ich müßte ja sonst immer glauben, daß ich nur Boß geblieben bin, weil du eben nicht mehr bei uns bist. So was wie ‘ne zweite Garnitur. Und das schmeckt mir nicht. Da bin ich komisch: Was mir nicht schmeckt, das kriege ich nicht runter. Mit dem besten Willen nicht „Aber nun sei mal vernünftig, mein Sohn —“
    Mr. Voss kam auf Alibaba zu und blieb vor ihm stehen. Er legte jetzt seinen Kopf etwas in den Nacken zurück.
    „— alles, was du bisher gesagt hast, war durchaus richtig. Vermutlich hätte es auf dieser Welt manchen Streik, manche Revolution und vielleicht auch den einen oder anderen Krieg nicht gegeben, wenn Staatspräsidenten und Minister immer freiwillig ihren Stuhl geräumt hätten, sobald ein anderer kam, der mehr konnte als sie —“
    Der Allgewaltige zog wieder an seiner Zigarre und sah Alibaba dabei an.
    „Aber so, wie die Sache in deinem Falle liegt, gehst du einen guten Kilometer zu weit. So weit, mein Lieber, daß ich schon wieder fürchten muß, du verlangst diese Wahl jetzt nur noch, um dich anschließend als Sieger feiern zu lassen — Hand aufs Herz! Wie? —“
    Alibaba wurde rot im Gesicht. Rot wie eine Tomate. Das war erstmalig in der Geschichte der Horde.
    Mr. Voss aber wandte sich jetzt den Jungen zu.
    „Wer dafür ist, daß Alibaba Boß und Chef bleibt, hebt die rechte Hand hoch!“
    Schweigend hoben sofort alle Jungen ihre rechte Hand in die Höhe.
    „Ich stelle vollkommene Übereinstimmung fest---“
    Mr. Voss pustete nun lachend dem Rothaarigen den Rauch seiner Zigarre mitten ins Gesicht.
    „Wenn auch ohne Jubel, ohne Musik und ohne Fackelzug — Immerhin: Dein Thron steht fest. Ich gratuliere!“
    Mr. Voss hielt tatsächlich dem

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