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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unruhig. Er schien sich noch nicht so recht darüber im Klaren zu sein, was er mit uns anfangen sollte. Ich versuchte, sehr ruhig zu ihm zu sprechen.
    Sein furchteinflößendes Gehabe ignorierte ich einfach.
    "Wir wissen, was mit Sir Malcolm geschehen ist!"
    "Ach, was Sie nicht sagen!"
    "Er versuchte mit Hilfe uralter magischer Ritualformeln einen Uksaki zu beschwören... Dazu ließ er sich die Knochenpräparate aus Sibirien kommen!"
    Garrison erstarrte.
    Sein Gesicht war jetzt wie eine steinerne Maske. Ich fuhr ungerührt fort: "Ich vermute, Sie waren ihm dabei behilflich. Aber irgend etwas muß bei der Beschwörung schiefgegangen sein... Der Uksaki materialisierte sich und tötete Sir Malcolm. Daher die Verletzung durch eine Tigerpranke, die sich kein Mensch erklären konnte..." Garrisons Gesicht bekam jetzt eine etwas dunklere Gesichtsfarbe. Er zog die Augenbrauen zusammen.
    "Sie sind eine intelligente Frau, Miss Vanhelsing - und offenbar keine schlechte Rechercheurin..."
    "Es stimmt also..."
    Garrison ließ die Waffe etwas sinken. Und wir unsere Hände. Garrison ließ es geschehen, ohne daß er etwas dagegen unternahm.
    Er nickte langsam.
    "Ja, es ging etwas schief bei dieser Beschwörung. Obwohl Sir Malcolm sehr sorgfältig bei der Vorbereitung war. Vielleicht war in der Beschwörungsformel ein geringfügiger Fehler, vielleicht... Mein Gott, es war so furchtbar. Der Uksaki erschien vor unseren Augen und bereits im nächsten Moment hatte seine Pranke Sir Malcolm getötet..."
    "Sie waren dabei?" fragte Tom.
    "Ja."
    "Und warum hat dieses Wesen Ihnen nichts getan?"
    "Weil ich es mit einer anderen Beschwörungsformel sofort wieder bannte..." Er atmete tief durch. "Sir Malcolm war ein Mensch, der stets sehr auf Sicherheit bedacht war... Besonders natürlich bei der Durchführung eines derart riskanten Experiments. Leider hat es ihm selbst nichts mehr genützt..." Seine Stimme klang belegt.
    "Warum sind die Uksaki derart gewalttätig?" fragte jetzt Tom. "Haben Sie eine Erklärung dafür, Mr. Garrison?" Garrison machte eine wegwerfende Handbewegung. "Sie meinen, wegen der Wilderer da draußen..."
    "Ja, unter anderem", nickte Tom.
    "Um diese Frage zu klären, bin ich hier. Denn genau das beschäftigte auch mich - nach Sir Malcolms Tod. Eigentlich gab es keinen vernünftigen Grund, weshalb das Ritual auf diese grausame Weise gescheitert war... Jedenfalls konnte ich es nicht mit dem in Verbindung bringen, was ich bis dahin über die Uksaki wußte..."
    Tom trat etwas näher.
    Garrison hob ruckartig den Lauf der Pistole.
    "Wir sind unbewaffnet", sagte Tom ruhig. "Sie können also ganz beruhigt sein..."
    "Halten Sie trotzdem etwas Abstand."
    "Möglicherweise haben wir dasselbe Ziel", sagte Tom. "Und daher sollten wir zusammenarbeiten..."
    "Das muß sich noch herausstellen..."
    "Scheint mir nicht gerade so sein, daß Sie derart viele Verbündete hier hätten, daß Sie es sich leisten könnten, ein solches Angebot auszuschlagen!"
    "Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Setzen Sie sich an den Tisch. Legen Sie die Hände darauf... Ich werde sie fesseln. Nicht so fest, daß Sie sich nicht befreien können, aber doch so, daß ich einen Vorsprung habe, der groß genug ist..."
    Tom näherte sich noch ein kleines Stück. Ich wich zur Seite. Was dann geschah, ging sehr schell vor sich. Garrison riß die Waffe hoch, aber es war zu spät. Tom war mit einer blitzartigen Bewegung vorgeschnellt. Ein Handkantenschlag riß Garrison die Waffe aus der Hand. Ein unmittelbar folgender Fausthieb ließ Garrison nach hinten taumeln. Er rutschte an der Wand zu Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf.
    Doch da hatte ich bereits die Pistole vom Boden aufgehoben. Ich hielt sie mit beiden Händen und richtete sie auf Garrison, der mitten in der Bewegung erstarrte.
    "Und jetzt setzen Sie sich bitte an den Tisch, Mr. Garrison!" sagte ich.
    "Sie wissen nicht, was Sie tun... Und in welcher Gefahr wir alle vielleicht schweben!"
    Tom trat neben mich. Ich gab ihm die Waffe.
    "Dann erklären Sie es uns doch einfach, Mr. Garrison!"
    *
    Garrison stützte den Kopf auf die Hände. Sein Blick drückte Verzweiflung aus.
    "Ich kam also her, um Kontakt mit den Leuten aufzunehmen, die für Sir Malcolm die Tierpräparate besorgt hatten."
    "Den Wilderern", stellte ich fest.
    Er nickte. "Ja, das ist wohl das passende Wort. Ich weiß, daß es ungesetzlich war, diese Präparate außer Landes zu schmuggeln und ins Vereinigte Königreich einzuführen. Aber die Experimente,

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