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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sicher.
    Garrison deutete zwischendurch auf eine Tasche, die er am Motorschlitten festgeschnallt hatte. "Ich habe hier Dynamit", erklärte er. "Ein paar Stunden weiter nördlich ist ein Bergwerk und da die Arbeiter dort seit einem halben Jahr keinen Lohn bekommen haben, war man sehr gerne bereit, mir das Zeug zu einem günstigen Preis zu überlassen..."
    "Was haben Sie vor?" fragte ich.
    "Die Höhle muß verschlossen werden", erklärte er. "So, wie sie es für Tausende von Jahren war... Die alten Jäger respektierten die Uksaki. Sie störten die Ruhe der toten Tiger nicht... Aber heute gelten diese Tabus schon lange nicht mehr. Die Gefahr ist groß für dieses Land, vielleicht für die ganze Erde. Es gibt keine Macht der Welt, der gegen die geballte Kraft der Uksaki etwas auszurichten vermag..."
    "Das ist uns klar", sagte ich.
    "Dann hoffe ich, daß Sie mir helfen! Aber Sie sollten wissen, daß Sie dabei ein großes persönliches Risiko eingehen... Denken Sie an Sir Malcolm!"
    "Und Sie?" fragte ich. "Haben Sie gar keine Angst?"
    "Oh, doch!" erwiderte Garrison mit bebender Stimme und preßte dann die Mundwinkel aufeinander.
    "Wenn diese Wesen so mächtig sind, wie Sie sagen - weshalb haben sie es dann überhaupt zugelassen, daß man auch nur einzigen Knochen aus ihrer Höhle stehlen konnte!"
    "Nun, Sir Malcolm hat sich sehr intensiv dem Studium der Uksaki gewidmet und alles zusammengetragen, was an alten Quellen über sie erreichbar war... Es scheint so zu sein, daß die Uksaki zwar sehr mächtig, aber sehr alt sind. Sie brauchen Ruhephasen... Aber das ist nur eine Spekulation!" Wir mußten mehrfach eine Pause einlegen, um uns zu orientieren. Die Landkarte half uns dabei ebenso wie Toms Erinnerungen an sein Leben als Maguan, der Jäger. Denn gewisse geographische Merkmale hatten die unvorstellbar lange Zeit, die seitdem vergangen war, überdauert. Der Himmel bewölkte sich, je weiter wir vorankamen. Der Wind wurde noch kälter und schärfer. Es begann zu schneien. Die kalten Flocken rieselten uns in die Kleidung hinein. Schließlich stießen wir auf Uksaki-Spuren. Dutzende waren es und die beginnenden Schneeverwehungen drohten sie bereits wieder zu zerstören.
    Tom stieg vom Schlitten ab.
    Er untersuchte die Spuren so wie Maguan es getan hätte.
    "Wir sind ganz in der Nähe", sagte er, so als stünde das zweifelsfrei fest.
    "Woher wollen Sie das wissen?" meinte Garrison. "Für mich sieht diese weiße Einöde immer gleich aus!"
    "Ich weiß es", murmelte Tom düster.
    Und im selben Moment spürte ich die Anwesenheit einer geistigen Kraft. Toms Jagdinstinkt schien Recht zu behalten...
    Der Sturm wurde heftiger.
    Wir folgten den Spuren und erreichten ein Waldstück. Die Bäume wirkten wie tot. Morsche Äste brachen unter der Schneelast. Dann standen wir vor den Schroff aufragenden Felsen einer Bergkette, die den Weg nordwärts versperrte. Ein dumpfes Geräusch ließ uns aufhorchen. Zuerst hatte ich gedacht, daß es der Wind war, der eine dunkle, eigentümliche Melodie anzustimmen schien.
    Die Angst stieg in mir empor, als ich schlagartig erkannte, was es wirklich war!
    Ein raubtierhaftes Knurren.
    Es hallte wider, so als wäre es nicht im Freien, sondern innerhalb eines Gewölbes ausgestoßen worden. Ich erstarrte und fühlte den Puls bis zum Hals schlagen.
    Tom berührte mich leicht an der Schulter. Unsere Blicke trafen sich. Er nickte leicht, was soviel bedeutete, wie:
    "Hier sind wir am Ziel, Patti..."
    Wir ließen den Motorschlitten stehen und stiegen ab. Dann kämpften wir uns ein Stück durch das dichte Unterholz. Tom ging voran. Er schien jetzt genau zu wissen, wohin wir uns zu wenden hatten. Eine Viertelstunde später hatten wir den Höhleneingang gefunden. Die Tigerspuren hatten uns direkt dorthin geführt. Ein dunkles Loch im Fels, so wirkte dieser Eingang.
    Der Sturm riß an unseren Kleidern und wehte uns den Schnee ins Gesicht.
    "Worauf warten Sie noch?" rief Garrison uns beiden zu. Ich sah zu Boden. Tigerspuren führten in das Dunkel hinein. Tom trug die Pistole, die er Garrison abgenommen hatte, in der Tasche seines gefütterten Anoraks. Er wußte am besten, daß ihm diese Waffe an einem Ort wie diesem nicht das geringste würde nützen können...
    Ein fauchender Laut ließ uns erstarren, als wir erst wenige Schritte in den dunklen Gang zurückgelegt hatten. Vorsichtig schlichen wir weiter. Ich krallte mich an Toms Arm fest. Ein flackernder Schein wurde jetzt im Inneren der Höhle sichtbar. Der Gang mache

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