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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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den Lastwagen war keiner mehr funktionsfähig. Sie hatten sich auf dieselbe Weise verändert, wie wir es bei dem Panzerfahrzeug der Wildhüter gesehen hatten. Für die Waffen der Wilderer galt das ebenfalls.
    Einmal glaubte ich, einen Schatten hinter einer Hausecke gesehen zu haben.
    Aber ich war mir nicht sicher.
    Ich sagte es Tom, aber da nirgends etwas zu sehen oder zu hören war, dachte ich mehr und mehr an die Möglichkeit, daß
    ich mich einfach getäuscht hatte.
    Wir sahen uns schließlich auf dem Kolchosengelände etwas um, und fanden schließlich ein halbwegs intaktes Gebäude Es war eine Wohnbaracke. Die Tür war nicht verschlossen. Die Bewohner hatten sie irgendwann aufgegeben. Die Einrichtung war karg. Das meiste schienen die vorherigen Besitzer mitgenommen zu haben. Es gab immerhin einen Kamin, der funktionstüchtig wirkte.
    Tom machte sich daran, einen der Stühle zu Kleinholz zu verarbeiten, um ihn anschließend zu verfeuern. So konnten wir uns hier ein bißchen aufwärmen...
    Er hatte gerade damit angefangen, als ein plötzliches, hartes Geräusch uns beide herumwirbeln ließ.
    Mit gewaltigen Tritt hatte jemand die Tür aufspringen lassen. Wie ein Schatten hob sich die Gestalt dunkel gegen das helle Sonnenlicht ab.
    Mit beiden Händen umklammerte der Mann eine Pistole, deren Lauf genau in unsere Richtung zielte.
    Eine aufgeregte, äußerst nervös wirkende Stimme sprach uns auf Russisch an. Der Tonfall gefiel mir nicht. Dieser Mann hat Angst! dachte ich. Aber er schien auch zu allem entschlossen und würde sicherlich nicht einen
    Sekundenbruchteil zögern, uns beide über den Haufen zu schießen.
    Tom antwortete.
    Der Mann trat in den Raum und dirigierte uns mit dem Lauf seiner Waffe ein paar Schritte in Richtung des Kamins. Dann schloß er die Tür hinter sich mit dem Absatz seiner Fellstiefel. Immerhin kam jetzt der schneidende Nordwind nicht mehr hereingefegt.
    Der Mann sah uns an. Er trug einen mit Fell gefütterten Anorak. Die Fellmütze war tief ins Gesicht gezogen. Seine Wangen waren von einem Drei-Tagebart bedeckt. Die Augen flackerten nervös. Er verstärkte den Druck auf den Abzug der Pistole. Um die Waffe überhaupt halten zu können, hatte er einen seiner Fäustlinge ausgezogen. Darunter trug er Strick-Handschuhe ohne Fingerkuppen.
    "Was will er?" fragte ich in Toms Richtung, aber dieser bekam keine Gelegenheit, mir zu antworten.
    Erneut bellte die Stimme des Mannes auf.
    Ich verstand kein einziges Wort.
    Aber dafür erkannte ich jetzt endlich sein Gesicht... Norman Garrison! schoß es mir durch den Kopf. Der Mitarbeiter von Sir Malcolm Thornhill!
    *
    Es konnte keinen Zweifel geben. Ich erkannte ihn von den Fotos wieder, mit der die Polizei weltweit nach ihm fahndete.
    "Wir sind nicht hier, um Sie zu verhaften, Mr. Garrison!" sagte ich. "Aber ich verrate Ihnen sicher nichts Neues, wenn ich Ihnen sage, daß Sie weltweit gesucht werden, weil man Sie in London verdächtigt, Sir Malcolm Thornhill ermordet zu haben..."
    "Bewegen Sie sich nicht!" erwiderte Garrison gereizt, als Tom die Arme einige Zoll senkte. Er atmete tief durch. Dann fragte er: "Wer sind Sie?"
    "Ich bin Patricia Vanhelsing von den LONDON EXPRESS
    NEWS", sagte ich. "Und dies ist mein Kollege Tom Hamilton. Wir haben uns
    eingehend mit Sir Malcolms Tod beschäftigt..."
    "Ach, ja?" erwiderte Garrison mit ätzendem Tonfall.
    "Reporter eines Sensationsblattes also..." Er schüttelte den Kopf. "Wer hätte das gedacht, daß mich die Journaille schneller aufspürt, als die Polizei..."
    "Wir glauben nicht, daß Sie Sir Malcolm getötet haben", erklärte ich.
    "Scotland Yard und Ihre Kollegen in anderen Redaktionen scheinen da aber anderer Meinung zu sein!" erwiderte er.
    "Nun, nach Ihrer Flucht mußten Sie doch damit rechnen, in Verdacht zu geraten..."
    "Sie Ahnungslose!" brummte Garrison düster. "Sie haben nicht die geringste Ahnung, worum es hier eigentlich geht..." Er seufzte. "Ich dachte, Sie wären hinter mir her. Ich habe Sie beide beobachtet, als Sie sich die Toten ansahen..." Er zuckte mit den Schultern. "Aber nun, da ich weiß, wer Sie sind..."
    "Was haben Sie mit uns vor?" fragte ich.
    "Jedenfalls werde ich nicht zulassen, daß Sie mir in die Quere kommen. Ich habe etwas Wichtiges zu tun..."
    "Hat es mit den zerriebenen Tigerknochen zu tun, die sie aus der Thornhill-Villa entwendeten?" erkundigte ich mich.
    "Mr. Garrison, Sie sollten mir vertrauen..."
    "Halten Sie den Mund!" fauchte er mich an. In seinen Augen flackerte es

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