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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sandra."
    "Hören Sie auf!" forderte Eric.
    "Mir scheint, Ihrer beider Sehnsucht nach Wahrheit hat etwas nachgelassen!" stellte Milton mit einem satanisch wirkenden Lächeln fest.
    Eric schluckte eine ärgerliche Erwiderung hinunter.
    "Werden Sie uns helfen oder nicht?" fragte er dann. Milton schaute ihn an. Sein stechender Blick fixierte Eric geradezu. Dieser düstere Mann schien es zu genießen, wie sein Gegenüber in seiner Gegenwart innerlich zu einem kleinen Wurm zusammenschrumpfte.
    "Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung", erklärte er dann.
    "Aber ich garantiere für nichts!"
    *
    Jim hatte die Fotos im Schnellverfahren entwickelt. Das Ergebnis war ernüchternd. Auf keinem der Abzüge war irgend etwas von einem Leichenwagen zu sehen, obwohl die Fotos sonst von guter Qualität waren.
    Es war gespenstisch.
    Als ob es diesen Wagen nie gegeben hätte! ging es mir schaudernd durch den Kopf.
    Am Abend fuhr ich nicht wie sonst direkt nach Hause, sondern machte einen Umweg über die Ladbroke Grove Road, wo Tom Hamilton eine großzügige Altbauwohnung gemietet hatte. Ich mußte ihn jetzt einfach zur Rede stellen.
    Er sah mich etwas erstaunt an, als ich vor seiner Wohnungstür stand.
    Seine graugrünen Augen musterten mich fragend. Dann bildete sich ein verhaltenes Lächeln um seine schmalen Lippen herum.
    "So spät noch, Patricia?"
    "Ich bin nicht hier, um..."
    "Um mit mir Essen zu gehen?" Er lachte. "Das ist schade, Patti. Ich habe nämlich einen wahnsinnigen Hunger." Unsere Blicke verschmolzen für einige Augenblicke miteinander. Er ist ein wahnsinnig attraktiver Mann! ging es mir in dieser Sekunde durch den Kopf. Zu dumm, daß ich ihn unter diesen Umständen aufsuchen mußte.
    "Warum schnüffeln Sie in dem Leichenwagen-Fall herum? Was haben Sie in der Anwaltskanzlei zu suchen gehabt und was bedeutet der Name Bascomb?" Er trat etwas näher an mich heran.
    Sein Lächeln war entwaffnend. In diesem Augenblick gefiel mir das allerdings ganz und gar nicht.
    Ich hatte mir fest vorgenommen, mich nicht von seinem Charme einwickeln zu lassen.
    "So viele Fragen?" erwiderte er.
    "Weichen Sie mir diesmal nicht aus, Tom!
    "Kommen Sie herein, Patricia", sagte er. "Oder noch besser: Sie gehen mit mir in das italienische Restaurant um die Ecke... Man kann dort vorzüglich essen!"
    "Bekomme ich dann ein paar Antworten?"
    "Lassen Sie sich überraschen!"
    "Sie wollen mir nur wieder ausweichen, Tom! Morgen gehe ich zu Swann und..."
    Er drehte sich um und griff nach seiner Jacke. Auf das, was ich sagte, achtete er überhaupt nicht. Statt dessen lachte er mich an und meinte: "Schön, daß Sie mich begleiten, Patti... Um ehrlich zu sein: Auf diese Gelegenheit warte ich schon lange!"
    "Ach, ja?"
    Er schloß die Tür hinter sich.
    Dann musterte er mich.
    "Sie sehen mich an, wie das berühmte Kaninchen, das vor der Schlange steht, Patti!"
    Ich zuckte die Achseln.
    "Vielleicht liegt es daran, daß ich nicht weiß, was ich von Ihnen halten soll, Tom!"
    "Wirklich nicht?"
    Ich schluckte.
    Ich hatte eine Erwiderung auf den Lippen, aber plötzlich schien mir ein Kloß im Hals zu stecken. Für Bruchteile von Sekunden sah ich zwei Bilder vor meinem inneren Auge. Bilder von geradezu unheimlicher Intensität, von denen ich sofort wußte, daß sie mit meiner Gabe zusammenhingen.
    Das erste Bild war Toms Gestalt. Er stand am Rand einer nächtlichen Straße. Nebel senkte sich bis zum Asphalt herab. Seine Züge waren kaum zu erkennen. Schatten fiel in sein Gesicht. Und doch wußte ich sofort, daß es Tom war. Das Bild das weniger als einen Augenaufschlag darauf folgte, versetzte mir einen Stich ins Herz.
    Mein Puls beschleunigte sich und eine Gänsehaut überzog Unterarme und Nacken.
    Der Leichenwagen...
    Wie ein düsteres, fauchendes Ungeheuer sah ich ihn aus dem Dunkel heraus auftauchen.
    Ein springender Panther...
    Ich fühlte Toms Hände meine Schultern berühren. Und das riß
    mich wieder zurück ins Hier und Jetzt.
    "Hey, was ist los mit Ihnen, Patti?" fragte er. Ich blickte auf.
    Unsere Blicke begegneten sich erneut. Ich las Unverständnis und Verwirrung in seinen Augen.
    "Ich weiß nicht", murmelte ich. In meinem Kopf schien sich alles zu drehen.
    Mir war schwindelig.
    "So blaß?" Sein Lächeln konnte ich nicht erwidern. Er fuhr fort: "Bin ich vielleicht eine jener geisterhaften Erscheinungen, über die Sie manchmal schreiben, Patti?" Seine Bemerkung war als Scherz gemeint, aber ich konnte darüber in diesem Moment nicht lachen.
    *
    "Wußten Sie, daß

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