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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Straßenlaternen zu sehen. Etwas Dunkles erfüllte das Innere des Wagens. Es sah aus wie pure Finsternis. Eine Art Gas, schwärzer als die dunkelste Nacht. Der Motor brummte wie eine drohende, unheimliche Begleitmusik.
    Und dann sah ich, daß ein wenig von diesem schwarzen Etwas, daß das Wageninnere wie ein Schatten erfüllte, durch die Türspalten hindurchdrang.
    Ein schwarzer Nebel, der wie ein dunkler Dämon über den gepflasterten Boden kroch.
    Diese schwarze Substanz kam auf den Hauseingang zu... Und im Hintergrund verhallte das heisere Gelächter... Schauder erfaßte mich. Der Puls schlug mir bis zum Hals. Warum nur? fragte ich mich. Was will dieses Wesen - oder was immer dort auch in diesem unheimlichen Wagen lauern mag?
    Tom und ich hetzten in das Innere des Hauses hinein. Vor uns war zunächst nur Dunkelheit. Ich stieß irgendwo ziemlich unsanft an. Die Schulter schmerzte. Ich stolperte und griff nach irgend etwas.
    Toms Arm hielt mich.
    "Alles in Ordnung, Patti?"
    "Wenn man das so sagen kann..."
    Ich sah mich um.
    "Mein Gott, wo sind wir hier?" fragte ich.
    "In einem Abbruchhaus!"
    Ich ließ den Blick umherschweifen. Nach ein paar Augenblicken hatte ich mich an die Dunkelheit etwas besser gewöhnt. Die Fenster waren großteils von innen vernagelt. Das Licht der Straßenlaternen drang durch die Spalte zwischen den Sperrholzplatten. Jetzt sah ich auch, wogegen ich zuvor gestoßen war. Es handelte sich um eine Art provisorische Stützpfeiler aus Stahl. Es gab hier eine ganze Reihe davon, die die Decke des Obergeschosses offenbar davor bewahren sollte, niederzustürzen.
    "Was hat das alles zu bedeuten, Tom?"
    "Nicht jetzt, Patti!"
    "Aber..."
    "Dieses Wesen wird uns töten, wenn..." Er stockte und sprach nicht weiter.
    "Wenn was?" hakte ich nach.
    Tom faßte mich bei den Schultern. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Er war für mich in diesem Moment nur ein dunkler Umriß.
    Ich mußte schlucken.
    Was verbarg dieser Mann vor mir? Zweifellos gab es irgend einen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen ihm und diesem unheimlichen Wesen oder Ding, das da aus dem Leichenwagen herausquoll.
    Ich fühlte es.
    Und dann sah ich das schwarze Etwas ins Haus eindringen. Es kroch durch die Tür und zwischen die Sperrholzplatten hindurch, die den Großteil der Fenster abdeckten.
    Lichtstreifen, die durch die Helligkeit der Laternen verursacht wurden, verschwanden einer nach dem anderen. Ich schrie kurz auf.
    Ein eisiger Hauch schien plötzlich das gesamte Gebäude zu erfüllen.
    Als ob der Tod selbst in dieses Gemäuer eindringt! ging es mir schaudernd durch den Kopf.
    *
    Auf unserer Flucht durch das abbruchreife Haus mußten wir uns beinahe tastend vorwärtsbewegen. Ich folgte Tom durch einen Flur, der fast stockdunkel war. Er zog mich mit sich und ich vertraute ihm.
    Schließlich erreichten wir die Rückfront des Hauses. Auch hier waren die Fenster von innen vernagelt.
    Tom riß kurzerhand ein paar Platten herunter, nahm ein herumliegendes Brett und hebelte damit ein paar weitere aus. Seine Vorgehensweise war schnell und grob. Ich half ihm, so gut ich konnte. Dann öffnete er das Fenster.
    Ich blickte auf eine mäßig befahrene Einbahnstraße. Das Licht einiger Neonreklamen drang bis zu uns herüber. Tom sah mich an.
    "Du zuerst!" sagte er und deutete auf das Fenster. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Ich konnte nicht sagen, weshalb. Es war eine jener düsteren Ahnungen, für die es eigentlich keinen vernünftigen Grund zu geben schien... Tom hob mich einfach hoch, als wäre ich eine Feder gewesen. Ein Arm umfaßte mich am Rücken, der andere in den Kniekehlen. Es war sehr schnell gegangen. Einen Augenblick später war ich auf der anderen Seite des Fensters.
    Tom atmete tief durch.
    Ich schaute ihn an.
    Das Licht der Reklamen spiegelte sich in seinen
    graugrünen Augen, die mich ruhig musterten.
    "Lauf, Patti..."
    "Aber..."
    "Lauf und dreh dich nicht um! Ich bitte dich! Es geht um dein Leben!"
    "Tom, was geht hier eigentlich vor?"
    "Dieses Wesen ist hinter mir her, Patti! Es wird dich in Ruhe lassen, wenn..." Er sprach nicht weiter. Es war, als ob ein kalter Wind durch das Haus blies. Als ob jemand für einen Augenblick eine Tiefkühlkammer geöffnet hätte... Tom drehte sich um.
    "Ich habe keine Zeit mehr! Bitte geh!"
    "Tom! Laß mich dir helfen!"
    "Geh, Patricia!" sagte er geradezu beschwörend. Ich fühlte auf einmal einen unsagbaren Druck hinter den Schläfen.
    "Warum hast du kein Vertrauen zu mir, Tom?"
    "Ich will,

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