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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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es 200 000 Italiener in London gibt?" hörte ich Tom Hamilton sagen, als wir hinaus in die kalte Nacht traten.
    "Sollen wir meinen Wagen nehmen?" fragte ich.
    "Lohnt nicht. Es sind nur ein paar Minuten zu Fuß. Außerdem gibt es hier jede Menge Einbahnstraßen. Wir müßten einen großen Bogen fahren..."
    Hinter uns heulte ein Motor auf.
    Ein Geräusch, daß mich sofort zusammenzucken ließ. Ich wirbelte herum und sah einen Lieferwagen die Straße entlang fahren.
    Tom bedachte mich mit einem rätselhaften Blick.
    "Sie haben Angst", stellte er fest.
    "Sie nicht?" erwiderte ich und hob den Kopf. Ich hielt seinem Blick stand.
    "Doch", sagte er mit dunkler, fast tonloser Stimme. Er lächelte verhalten.
    Ich sah ihn fragend an.
    Dieses Eingeständnis überraschte mich.
    "Was wissen Sie?" fragte ich.
    "Sie können es nicht lassen, was?"
    "Vertrauen Sie mir, Tom..."
    "Gehen wir, Patricia..."
    Wir bogen in eine Seitenstraße ein und wenig später in eine weitere. Unsere Schritte waren deutlich auf den glatten Pflastersteinen des Bürgersteigs zu hören. Die
    Straßenlaternen wirkten pittoresk.
    Im Nebel sahen die Laternen wie geisterhafte Irrlichter aus. Langsam kroch einem die Kälte die Beine und den Rücken empor.
    "Wir sind gleich da", sagte Tom.
    Wie aus dem Nichts tauchte dann ein dunkler Schatten vor uns auf. Die Scheinwerfer wirkten wie die gelblichen Augen einer riesenhaften Katze. Der Motor brummte dumpf und drohend.
    Wir blieben stehen.
    Das ist er! ging es mir schaudernd durch den Kopf. Der Leichenwagen...
    Wir blieben stehen. Tom blickte wie gebannt in Richtung des dunklen Ungetüms, das beinahe den Eindruck erweckte, zu warten.
    Ich fragte mich, worauf.
    Oder auf wen!
    Ich mußte schlucken, als dieser Gedanke mich durchzuckte. Dann fühlte ich, wie Tom nach meiner Hand griff.
    "Schnell!" flüsterte er und zog mich mit sich. Im gleichen Moment setzte sich der Leichenwagen in Bewegung. Der Motor heulte auf. Und dann schnellte der schwarze Wagen auf uns zu.
    An seiner Absicht konnte nicht der geringste Zweifel bestehen.
    Er will uns töten! durchfuhr es mich und diese Erkenntnis war wie der Griff einer grabeskalten Hand auf meinen Rücken. Pures Entsetzen packte mich.
    Alles ging unwahrscheinlich schnell.
    Der Leichenwagen beschleunigte auf schier unglaubliche Weise. Er raste auf uns zu. Tom zog mich mit sich. Wir taumelten zu Boden, während ich dicht neben uns einen eisigen Luftzug zu spüren glaubte.
    Um Haaresbreite hatte uns das unheimliche Gefährt verfehlt. Es raste über den Bürgersteig und schrammte an einer der Laternen vorbei. Mit quietschenden Reifen bremste der Wagen und drehte anschließend.
    Tom rappelte sich hoch und zog mich mit hinauf.
    "Komm, Patti!" rief er.
    Ich war starr vor Schrecken.
    Tom zog mich mit sich und wir rannten die düstere Straße entlang, hinein in den dunkelgrauen Nebel. Hinter uns hörten wir den Motor aufbrausen.
    Wir rannten um unser Leben.
    Zwischendurch wandte ich kurz den Kopf. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich den Leichenwagen herannahen. Ein dunkler Schatten des Todes, der uns jagte.
    Wie eine Katze, die mit ihrer Beute spielt! Daran mußte ich in dieser Sekunde unwillkürlich denken.
    Der Wagen näherte sich. Ich schrie auf, als ich wieder den eisigen Hauch zu spüren glaubte. Tom riß mich zur Seite. Ich stolperte, dann konnte mich auf den Beinen halten. Etwas Dunkles zischte an mir vorbei.
    Nur einen Sekundenbruchteil lang konnte ich sehen, was es war, dann hatte Tom mich in den nächsten Hauseingang hineingezogen.
    Schwarzes Licht!
    Es zischte mit einem häßlichen Geräusch an mir vorbei und brannte sich in das Mauerwerk ein.
    Dann verebbte der Strahl. Wir preßten uns an die Tür. Tom hämmerte mit der Faust dagegen.
    Und dann erstarrten wir beide in der nächsten Sekunde. Ein leises Gelächter trug der leichte Wind zu uns herüber, der zwischen den Häuserblocks hindurchwehte. Es klang schauderhaft.
    "Aufmachen!" rief Tom laut. Er riß am Türknauf. Morsches Holz splitterte und einen Augenblick später ließ sich die Tür öffnen. Dahinter waren ein paar Bretter vor den Eingang genagelt.
    Mit schnellen, kräftigen Stößen und Tritten schlug Tom sie zur Seite.
    Dann nahm er mich bei der Hand und zog mich in die namenlose Dunkelheit hinein, die im Inneren des Gebäudes herrschte.
    Ich drehte mich kurz herum, bevor wir im Haus verschwanden. Der Leichenwagen war ein Stück vorgefahren. Der vordere Teil einschließlich der Fahrerkabine war deutlich im Schein der

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