Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Angst, Sie brauchen die Bilder nicht selbst zu machen. Mr. Hamilton hat auch schon als Fotograph gearbeitet, wie aus seinen Unterlagen hervorgeht. Er kennt sich bestens aus. Und in seiner Zeit als AgenturReporter ist er ohnehin überwiegend auf eigene Faust unterwegs gewesen und mußte natürlich auch für
    entsprechendes Bildmaterial sorgen!"
    Auch etwas, was ich noch nicht über ihn gewußt hatte!
    Langsam begann es mich ein wenig ärgerlich zu machen, das Meiste über den Mann, den ich liebte, aus zweiter Hand erfahren zu müssen.
    Mr. Swann trat näher an mich heran. Sein Blick war sehr ernst. Seine Augenbrauen bildeten eine Schlangenlinie. Zwischen ihnen zog sich eine tiefe Furche die Stirn hinauf.
    "Wie ich höre, verstehen Sie beide sich ja außerordentlich gut", sagte er dann.
    "So, hört man das?" erwiderte ich vielleicht eine Nuance zu spitz in Anbetracht der Tatsache, daß ich mit meinem Chefredakteur redete.
    "Ich denke daher, daß es bei der Zusammenarbeit keinerlei Probleme geben dürfte..."
    "Das denke ich auch."

Swann ballte die Hände zu Fäusten. "Versuchen Sie, in dieser Sache etwas auszugraben, Patti! Ich schicke nicht umsonst zwei meiner besten Leute los, um dieser Sache nachzugehen. Es könnte eine spektakuläre Story
    dahinterstecken... Ich habe das im Gefühl, Patti! Und mein Instinkt hat mich in dieser Hinsicht selten getrogen..." Er drehte sich mit einer ruckartigen Bewegung zu seinem Schreibtisch herum, ließ suchend den Blick kreisen und schaute dann zu den Papiertürmen auf dem Fußboden hin. Ganz oben lag eine gelbe Mappe.
    Er nahm sie mit der Rechten und reichte sie mir.
    "Was ist das?" fragte ich.
    "Ich war schon mal kurz unten im Archiv. Ich wußte, daß
    es da etwas über Meany gab und ich bin auch sofort fündig geworden... Vor Jahren gab es schon einmal eine ähnlichen Fall! Die Ermittlungen verliefen im Sande. Ein Mord konnte Meany nicht nachgewiesen werden. Aber die alte Dame, der er den Satan ausgetrieben hat, vererbte ihm ihr Vermögen und ihr Landhaus..." Ich nahm die Mappe. Swann fuhr indessen in einem fast feierlichen Tonfall fort: "Geben Sie nicht so schnell auf wie die Polizei, Patti!" Ich nickte nur.
    Wenn der Chef persönlich sich einmal hinunter ins Archiv
    - von uns Reportern häufig auch die Katakomben genannt bemühte, dann war das kaum anders zu erklären, als daß er wirklich an eine Riesenstory glaubte.
    *
    An diesem Tag kam ich etwas früher nach Hause. Swann hatte mich von allen Routineaufgaben entbunden. Die Meany-Story hatte absoluten Vorrang. Am nächsten Morgen würden Tom und ich nach Yorkshire aufbrechen. Zuvor hatte ich noch ein paar Reisevorbereitungen zu treffen. Außerdem wollte ich das vorhandene Material über diesen
    geheimnisvollen Reverend sichten. Ich nahm an, daß sich in Tante Lizzys Archiv auch etwas über ihn fand.
    Und dann war da noch diese seltsame Vision, die mich im Büro der LONDON EXPRESS NEWS heimgesucht hatte... Ich mußte unbedingt mit Tante Lizzy darüber reden. Ein Gefühl des Unbehagens beschlich mich und wich nicht mehr von mir. Zwischendurch glaubte ich, es sei nicht mehr vorhanden, nur um im nächsten Moment festzustellen, daß es lediglich ein wenig in den Hintergrund getreten war. Immer wieder erschienen diese knorrigen Bäumstämme vor meinem geistigen Auge. Ein mysteriöser Wald von dicken, verwachsenen Bäumen, die sich auf geheimnisvolle Weise in etwas ganz anderes verwandelten. So als schlummerte irgend etwas in ihnen.
    Eine Kraft.
    Ein Wesen...
    Vielleicht wird die Arbeit an der Meany-Story dich ablenken! ging es mir durch den Kopf. Eine Story, die mit Sicherheit meinen vollen Einsatz verlangen würde. Schon bei oberflächlichem Überfliegen der Fakten zeigte sich, daß die Todesfälle eine Reihe von Parallelen aufwiesen. Und damals hatten sich Polizei und Staatsanwaltschaft an Brian Meany die Zähne ausgebissen. Es war noch nicht einmal zu einer Anklage gekommen. Bis auf die Knochen hatte man sich blamiert und das Presseecho war entsprechend gewesen. Natürlich würde man heute - immerhin fünfzehn Jahre später - alles daran setzen, daß sich eine derartige Blamage der Ermittlungsbehörden nicht wiederholte. Das bedeutete aber auch, daß die entsprechenden Stellen übervorsichtig handeln würden. Ein winziger Fehler konnte alles kippen.
    Ich lenkte den roten Mercedes 190 in die Einfahrt von Tante Lizzys verwinkelter viktorianischer Villa. Der Mercedes war im Grunde bereits als Oldtimer zu bezeichnen. Aber er war

Weitere Kostenlose Bücher