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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hamilton", sagte Urquart dann drohend. "Ich werde schießen, wenn Sie nicht parieren..."
    Tom atmete tief durch.
    Er sah kurz zu mir herüber.
    Jeder weitere Widerstand war in dieser Situation sinnlos. Urquart trat auf Tom zu und hielt ihm den Gewehrlauf in die Bauchgegend. Währenddessen packten einige der anderen Männer Tom bei den Armen. Einer von ihnen versetzte Tom einen Schlag gegen die Schläfe, der ihn benommen in sich zusammensacken ließ. Reglos hing er in den Armen der Männer von Darrenby.
    "Tom!" rief ich.
    Ich versuchte, mich loszureißen. Aber jeder Versuch in dieser Hinsicht war zum Scheitern verurteilt. Urquart trat auf mich zu.
    "Es tut mir leid", sagte er. "Wir haben keine andere Wahl..."
    "Was reden Sie da!"
    "Wir werden Sie beide den Totenteufeln opfern... Und vielleicht werden sie uns dann eine Weile in Frieden lassen. Es mag barbarisch für Sie klingen, aber in der Vergangenheit ist das schon häufiger geschehen. Immer im Abstand mehrerer Jahrzehnte. Wir haben lange davor
    zurückgeschreckt. Aber durch die Aktivitäten dieses wahnsinnigen Reverends sind wir leider gezwungen, zu den alten Sitten zurückzukehren."
    "Was geschieht mit uns?" wollte ich wissen. Meine Stimme klang tonlos. Entsetzen hatte mich ergriffen. Urquart senkte den Blick.
    "Ich weiß es nicht", bekannte er. "Nicht genau zumindest. Die Quantanii werden euch früher oder später töten und eure Lebensenergien in sich aufnehmen. Vielleicht werden sie es schnell tun und euch einfach erwürgen. Manchmal tun sie das, wenn ihr Hunger besonders groß ist... Aber es ist ebenso möglich, daß sie eure Körper und euren Geist langsam in Besitz nehmen, eine ganze Weile als Parasiten in ihm existieren und euch zu beherrschen beginnen... Eine Besessenheit, von der einen niemand zu heilen vermag, wie Sie ja wohl wissen. Ihr werdet in jedem Fall sterben..." Urquart machte ein Gesicht, das beinahe so etwas wie Bedauern zeigte. Verzweiflung schien in ihm zu herrschen. In diesem Punkt glichen ihm die anderen Anwesenden.
    "Woher wißt ihr, daß die Quantanii euer Opfer überhaupt akzeptieren? Was macht Sie so sicher, daß sie sich nicht im nächsten Augenblick über Sie alle, die Sie hier stehen, hermachen?"
    Urquart zuckte die Achseln.
    "Die Wahrheit ist: Wir wissen es nicht. Eine Garantie gibt es nicht. Wir wissen nur, was bei den letzten Opferungen geschah..."
    Jetzt mischte sich Barry ein.
    "Worauf warten wir noch? In den Wagen mit ihnen!"
    "Halt!" rief ich. "Einer dieser Totenteufel ist bereits unter euch..."
    "Sie redet wirres Zeug!" rief eine der Frauen. "Das tut sie nur, um das Opferritual hinauszuzögern!"
    "Es ist George Malldoon!" rief ich in der Hoffnung, sie wenigstens einen Moment lang verwirren zu können. "Ihr alle wart bei dem Vorfall vor Meanys Landhaus mit eurer eigenen Flucht beschäftigt, als es geschah..." Urquart sah mich scharf an. Der Gewehrlauf drückte plötzlich kalt gegen meine Wange. "Sie haben es gesehen?" fragte er.
    "Ja!"
    "Sie lügt!" rief George. "Sie will ihrem Schicksal entgehen, das ist alles! An ihrer Stelle würde ich jetzt auch alles mögliche erfinden, um..."
    Urquart unterbrach ihn ziemlich grob. "Hat einer von euch gesehen, was geschehen ist?"
    Schweigen herrschte im nächsten Augenblick. Einige Köpfe senkten sich unter dem durchdringenden Blick des Wirts vom Darrenby Inn.
    "Irgend etwas leuchtete da...", berichtete eine der Frauen.
    "Ich war wie von Sinnen!" Sie war in den mittleren Jahren. Ihr kinnlanges Haar strich sie zurück. Sie bedachte Malldoon mit einem nachdenklichen Blick.
    Niemand sagte ein Wort.
    Die Blätter der Bäume raschelten. Und aus der Ferne schwoll der unheimliche Chor an.
    "Laßt uns gehen", sagte George.
    Der lächelnde Blick, mit dem er mich bedachte, war teuflisch. Und für einen ganz kurzen Moment glaubte ich, erneut das eigentümliche Leuchten in seinen Augen sehen zu können.
    Ich schluckte.
    Schauder erfaßte mich.
    "Er wird euch alle ins Verderben führen!" sagte ich. Aber in den Gesichtern meiner Gegenüber sah nichts als Ungläubigkeit.
    Fieberhaft zermarterte ich mir das Hirn darüber, was ich in dieser Lage tun konnte. Aber der feste Griff, mit dem ich an den Oberarmen gehalten wurde, erinnerte mich daran, daß es da im Augenblick nicht allzu viele Möglichkeiten gab.
    *
    Ich wurde grob in Georges alten Ford hineingestoßen. Dann saß ich eingeklemmt zwischen zwei Männern aus dem Dorf auf dem Rücksitz. Barry saß am Steuer.
    Ich wandte den Kopf und versuchte

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