Die Gärten des Mondes
bedeutet?«
»Ich gelte bei allen, die Euren Wegen folgen, als einer, der getötet werden muss, Lord.«
»Und doch stehst du hier, Magier.«
Der Schnelle Ben verbeugte sich erneut. »Ich möchte einen Handel vorschlagen, Lord.«
Der Gott kicherte, dann hob er eine Hand. »Nein, meine beste Shan. Du sollst keineswegs zuschlagen.«
Der Schnelle Ben versteifte sich. Die schwarze Hündin schlich um ihn herum und stieg dann zum Podest hinauf. Sie legte sich vor ihrem Gott nieder und beäugte den Magier ausdruckslos.
»Weißt du, warum ich dir gerade eben das Leben gerettet habe, Magier?«
»Ja, Lord.«
Schattenthron beugte sich vor. »Shan möchte, dass du es mir erzählst.«
Der Schnelle Ben sah der Hündin in die rot glimmenden Augen. » Schattenthron liebt es, Abmachungen zu treffen.«
Der Gott seufzte und lehnte sich zurück. »Ein Akolyth, in der Tat. Also gut, Magier, sprich, solange du noch kannst.«
»Ich muss mit einer Frage beginnen, Lord.«
»Dann stelle sie.«
»Ist Giar noch am Leben?«
Shans Augen flammten auf, und sie erhob sich halb, bevor die Hand des Gottes ihren Kopf berührte.
»Nun«, sagte Schattenthron, »das ist allerdings eine Frage. Du hast etwas geschafft, was bisher bedauerlicherweise nur sehr wenigen gelungen ist. Du hast meine Neugier geweckt, Magier. Daher will ich dir antworten: Ja, Giar wird überleben. Aber jetzt fahre fort.«
»Lord, ich könnte Euch denjenigen in die Hände spielen, der sich an Eurem Hund vergangen hat.«
»Wie das? Er gehört Oponn.«
»Den meine ich nicht, Lord. Ich meine den, der Giar in jenes Zimmer geführt hat. Den, der Giars Seele stehlen wollte - und der Erfolg gehabt hätte, wäre nicht Oponns sterbliches Werkzeug gewesen.«
»Und was willst du dafür?«
Der Schnelle Ben fluchte innerlich. Er konnte nichts aus dem Tonfall des Gottes heraushören, und das machte die Dinge noch heikler, als er erwartet hatte. »Mein Leben, Lord. Ich möchte, dass die Vergeltung des Seils von mir genommen wird.«
»Noch etwas?«
»Ja.« Er zögerte kurz, ehe er weitersprach. »Ich möchte den Ort und die Zeit bestimmen, Lord. Andernfalls wird derjenige, von dem ich spreche, Euren Hunden durch sein Chaos-Gewirr entkommen. Nur ich kann das verhindern. Daher muss es Teil der Abmachung sein. Alles, was Ihr tun müsst, ist, Eure Hunde bereitzuhalten. Ich werde Euch im geeigneten Moment rufen und Euch mitteilen, wo genau die Kreatur sich befindet. Der Rest ist Sache Eurer Hunde.«
»Du hast das gut geplant, Magier«, sagte Schattenthron. »Im Augenblick fällt mir keine Möglichkeit ein, euch beide - diese Kreatur und dich - zu töten. Ich muss dich loben. Aber sag, wie wirst du mich rufen? Sicherlich wirst du nicht noch einmal meine Sphäre betreten.«
»Es wird Kontakt mit Euch aufgenommen werden, Lord. Das garantiere ich, aber mehr kann ich jetzt nicht darüber sagen.«
»Und wenn ich auf die Idee kommen sollte, meine Macht jetzt gegen dich einzusetzen, Magier? Wenn ich alles aus deinem zerbrechlichen Hirn herauswringen würde, was auch immer darin verborgen ist? Wie würdest du mich dann daran hindern?«
»Diese Frage kann ich erst beantworten, wenn Ihr zuvor auf meinen Vorschlag geantwortet habt, Lord.«
Shan knurrte, und diesmal machte der Gott keinerlei Anstalten, sie zu beruhigen.
Der Schnelle Ben sprach hastig weiter. »Angenommen, Ihr würdet versuchen, mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu betrügen, angenommen, Ihr würdet nach den Schwächen in meinem Plan suchen - nehmen wir all dies einmal an, so würde ich doch Euer Wort haben, dass Ihr Euren Teil der Abmachung erfüllen werdet, auch wenn alles andere fehlschlägt, Lord. Gebt mir Euer Wort, und ich werde Eure letzte Frage beantworten.«
Schattenthron schwieg geraume Zeit. »Also gut«, murmelte er schließlich. »Deine Gerissenheit ist bewundernswert, Magier. Ich bin überrascht und, ich muss es zugeben, entzückt von diesem Duell. Mein einziges Bedauern gilt der Tatsache, dass du den Pfad des Schattens verlassen hast - du hättest es weit gebracht. Nun gut. Du hast mein Wort. Die Hunde werden bereit sein. Also, warum sollte ich dein Hirn nicht hier und jetzt auseinander nehmen, Magier?«
»Eure Antwort, Lord, liegt in Euren eigenen Worten.« Der Schnelle Ben hob die Arme. »Ich habe es in Euren Diensten tatsächlich weit gebracht, Schattenthron.« Er öffnete sein Gewirr. »Ihr werdet mich nicht bekommen, Lord, weil Ihr mich nicht bekommen könnt.« Der Schnelle Ben flüsterte das
Weitere Kostenlose Bücher