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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Arbeitern, die hier und dort gräbt.«
    Kruppe zuckte zusammen. »Wie bei... Straßenarbeiten?«
    Der Alchemist runzelte die Stirn. »Ich schicke Euch und Eure Freunde in die Gadrobi-Hügel. Bleibt dort, bis entweder jemand kommt oder ich mit Euch Verbindung aufnehme und Euch weitere Informationen übermittle. Falls jemand kommen sollte, haltet Euch versteckt. Vermeidet es um jeden Preis, entdeckt zu werden - benutzt Euer Gewirr, wenn es sein muss.«
    »Niemand wird Kruppe und seine trefflichen, treuen Kameraden finden«, sagte Kruppe lächelnd und wackelte mit den Fingern.
    »Gut. Das wäre dann alles.«
    Überrascht stemmte Kruppe sich auf die Beine. »Wann sollen wir aufbrechen, Meister?«
    »Schon bald. Ich werde es Euch mindestens einen Tag vorher wissen lassen. Reicht das?«
    »Ja, Freund Baruk. Kruppe hält das für lange genug. Rallick scheint zeitweilig anderweitig beschäftigt zu sein, aber mit Glück sollte auch er verfügbar sein.«
    »Nehmt ihn mit, wenn Ihr könnt. Wenn der Einfluss des Trägers der Münze sich gegen uns wendet, muss der Assassine den Jungen töten. Ist ihm das klar?«
    »Wir haben es besprochen«, sagte Kruppe.
    Baruk neigte den Kopf und schwieg.
    Kruppe wartete noch einen Moment, dann verließ er leise das Zimmer.
    Weniger als eine Stunde, nachdem die Seele des Schnellen Ben seinen Körper verlassen hatte, um in die Schatten-Sphäre zu reisen, kehrte Leben in die Gestalt zurück, die auf dem Boden der Hütte hockte. Kalam, der diese Zeitspanne in beinahe unerbittlicher Spannung verbracht hatte und dessen rot umrandete Augen seine Erschöpfung zeigten, stand auf und wartete, bis sein Freund wieder richtig bei sich war.
    Der Assassine legte die Hände auf seine langen Messer - nur um sicherzugehen. Falls der Schnelle Ben von einer anderen Macht übernommen worden war, kündigte sich das, was immer ihn kontrollierte, möglicherweise damit an, alles anzugreifen, was in Reichweite war. Kalam hielt den Atem an.
    Die Augen des Magiers öffneten sich. Ihr glasiger Ausdruck verschwand, als das Bewusstsein zurückkehrte. Er sah Kalam an und lächelte.
    Der Assassine stieß die Luft aus. »Du hast es geschafft? Und Erfolg gehabt?«
    »Ja, auf der ganzen Linie. Kaum zu glauben, was?«
    Kalam stellte fest, dass er wie ein Idiot grinste. Er trat vor und half dem Schnellen Ben beim Aufstehen. Der Magier stützte sich schwer auf ihn. Er grinste ebenfalls.
    »Genau in dem Augenblick, als ich verschwunden bin, hat er begriffen, wer ich bin.« Bens Grinsen wurde breiter. »Du hättest seinen Schrei hören sollen.«
    »He, du bist doch nicht etwa überrascht? Wie viele Hohepriester verbrennen wohl ihre Amtstracht?«
    »Nicht genug, wenn du mich fragst. Ohne Tempel und Priester könnten die Götter die Sphäre der Sterblichen nicht mit ihren verdammten Spielereien berühren. Und das wäre das Paradies - habe ich Recht, mein Freund?«
    »Vielleicht«, erklang eine Stimme vom Eingang her. Die beiden Männer wirbelten herum und sahen sich Leida gegenüber, die im Türrahmen stand, den kurzen Umhang eng um den schlanken Körper gezogen. Sie war nass. Draußen musste es regnen, doch erst jetzt bemerkte Kalam das Wasser, das durch unzählige Risse in der Decke tropfte. Der Assassine machte einen Schritt weg vom Schnellen Ben, um die Hände frei zu haben. »Was tust du hier?«, wollte er wissen.
    »Du träumst vom Paradies, Magier? Ich hätte wirklich gerne das ganze Gespräch gehört.«
    »Wie hast du uns gefunden?«, fragte der Schnelle Ben.
    Leida trat vollends herein und schlug ihre Kapuze zurück. »Ich habe einen Assassinen gefunden«, sagte sie. »Er ist in einem Gasthaus, dem Phoenix, im Daru-Viertel. Seid ihr interessiert?«, fragte sie und sah die beiden Männer teilnahmslos an.
    »Ich will eine Antwort«, sagte Kalam mit leiser Stimme.
    Der Schnelle Ben trat an die Mauer zurück, um dem Assassinen Platz zu verschaffen und seine Beschwörungen vorzubereiten, falls sie gebraucht würden - obwohl er im Moment eigentlich nicht in der Verfassung war, sein Gewirr auch nur zu öffnen. Wie er bemerkte, war auch Kalam nicht in bester Form für einen Streit, doch davon würde der Assassine sich natürlich nicht beirren lassen. Gerade jetzt war er am gefährlichsten - der leise Tonfall seiner Stimme hatte alles gesagt.
    Leida blickte Kalam aus ihren toten Augen an. »Der Sergeant hat mich zu euch geschickt -«
    »Das ist eine Lüge«, unterbrach Kalam sie sanft. »Elster weiß überhaupt nicht, wo wir

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