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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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keine Gewissheit, Baruk. Das scheint eine Tatsache zu sein, die Euch Menschen besonders zu schaffen macht. Ihr solltet besser lernen, sie zu akzeptieren. Wir mögen sehr wohl in der Lage sein, den Jaghut-Tyrannen zu vernichten, aber selbst das wird Laseens Plänen nützen.«
    Der Alchemist war verwirrt. »Ich verstehe nicht...«
    Rake grinste. »Wenn wir mit ihm fertig sind, werden wir ziemlich geschwächt sein. Und dann werden die Mächte des malazanischen Imperiums kommen. Ihr seht, egal wie es läuft, sie gewinnt immer. Wenn irgendetwas sie beunruhigt hat, dann Euer T'orrud-Zirkel, Baruk. Sie weiß nichts von Euren Fähigkeiten. Darum suchen ihre Agenten diese Vorcan. Wenn die Gildenmeisterin den Kontrakt akzeptiert, wird damit das Problem gelöst, das Ihr darstellt.«
    »Aber«, grübelte Baruk, »es sind noch andere Faktoren im Spiel.«
    »Oponn«, konstatierte Rake. »Das ist eine Gefahr für alle Beteiligten. Glaubt Ihr, Oponn schert sich um eine Stadt der Sterblichen? Oder um ihre Bewohner? Für Oponn hat nur die Verkettung der Macht Bedeutung, der Wirbelsturm, in dem Spiele so richtig gefährlich werden. Wird unsterbliches Blut vergossen werden? Das ist die Frage, auf deren Antwort die Götter gierig warten.«
    Baruk starrte auf sein Glas mit Ziegenmilch hinunter. »Nun, zumindest das haben wir bis jetzt vermieden.« Er trank einen Schluck.
    »Falsch«, sagte Rake. »Schattenthron ist gezwungen worden, sich aus dem Spiel zurückzuziehen, doch dabei ist auch das erste unsterbliche Blut vergossen worden.«
    Baruk hätte sich beinahe an seiner Milch verschluckt. Er setzte das Glas ab und starrte zu dem Tiste Andii hoch. »Wessen Blut?«
    »Zwei Hunde sind durch mein Schwert gestorben. Ich glaube, das hat Schattenthron ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    Baruk lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Dann hat sich der Einsatz erhöht«, sagte er.
    »Zumindest, was Mondbrut betrifft, Alchemist.« Rake kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich, streckte seine Beine wieder in Richtung des Feuers aus. »Nun, was könnt Ihr mir noch über diesen Jaghut-Tyrannen erzählen? Ich kann mich erinnern, dass Ihr gesagt hattet, Ihr wolltet einen Experten konsultieren.«
    Baruk öffnete die Augen und warf das Fladenbrot ins Feuer. »Es gibt da ein Problem, Rake. Ich hoffe, Ihr könnt erklären, was passiert ist. Bitte«, sagte er und stand gleichzeitig auf, »folgt mir.«
    Vor sich hin brummend, erhob sich auch Rake wieder. In dieser Nacht trug er sein Schwert nicht. Für Baruk sah der breite Rücken des Lords unvollständig aus, doch er war dafür dankbar, dass die Waffe nicht hier war.
    Er führte Rake aus dem Zimmer und die Haupttreppen hinunter zu den tiefer gelegenen Räumen. In der ersten dieser unterirdischen Kammern stand ein schmales Feldbett, und auf diesem Feldbett lag ein alter Mann. Baruk deutete auf ihn. »Wie Ihr seht, sieht es aus, als ob er schläft. Er heißt Mammot.«
    Rake zog eine Augenbraue hoch. »Der Historiker?«
    »Und Hohepriester von D'rek.«
    »Das erklärt den Zynismus in seinen Schriften«, sagte Rake grinsend. »Der Wurm des Herbstes brütet ein unglückliches Schicksal aus.«
    Baruk war überrascht, dass dieser Tiste Andii Mammots Geschichte gelesen hatte, jedoch andererseits - warum nicht? Jemand, der zwanzigtausend Jahre lebte, musste fast zwangsläufig die unterschiedlichsten Interessen entwickeln, mutmaßte er.
    »Also«, sagte Rake, während er an das Bett herantrat, »dieser Mammot schläft tief und fest. Was hat diesen Schlaf verursacht?« Er kauerte sich vor dem alten Mann hin.
    Baruk gesellte sich zu ihm. »Das ist der merkwürdige Teil. Ich gebe zu, dass ich wenig über Erdmagie weiß. D'riss ist ein Gewirr, das ich niemals erforscht habe. Ich habe Mammot hierher kommen lassen, wie ich es Euch zu verstehen gegeben hatte. Als er hier ankam, habe ich ihn gebeten, mir alles zu erzählen, was er über den Jaghut-Tyrannen und die Grabstätte weiß. Er hat sich sofort hingesetzt und die Augen geschlossen. Seither hat er sie nicht mehr geöffnet und auch kein einziges Wort gesprochen.«
    Rake streckte sich. »Er hat Eure Bitte zu wörtlich genommen.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Wie Ihr schon vermutet habt, hat er sein D'riss-Gewirr geöffnet. Er wollte Eure Frage auf ziemlich - wie soll ich sagen - direkte Weise beantworten. Und jetzt hält ihn etwas gefangen.«
    »Er ist in seinem Gewirr in die Grabstätte des Jaghut-Tyrannen gereist? Dieser alte Narr!«
    »Mitten

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