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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Muster bildete. Er brach sein wohl eine Stunde währendes Schweigen und sprach Elster an. »Ihr habt noch immer vor, Darujhistan einen schweren Schlag zu versetzen. Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, und ich glaube, jetzt habe ich herausgefunden, wieso.« Er studierte Elsters nichts sagenden Gesichtsausdruck. »Ihr wollt, dass diese Stadt gespalten wird, dass Chaos in den Straßen herrscht, die Regierung kopflos ist. Jeder, der irgendwie wichtig ist, taucht auf, und alle töten einander. Was bleibt dann noch übrig?« Paran lehnte sich vor; seine Augen glitzerten hart. »Dujek hat eine Armee von zehntausend Mann, die schon bald vom Imperium geächtet sein werden. Zehntausend Soldaten mit allem Notwendigen zu versorgen, ist ein kostspieliges Unterfangen. Sie unterzubringen, ist womöglich noch schwieriger. Dujek weiß, dass seine Tage in Fahl gezählt sind. Caladan Bruth marschiert bereits über die Rhivi-Ebene in Richtung Süden. Wollen sich die Moranth aus dem Bündnis zurückziehen? Planen sie vielleicht einen eigenen Schachzug? Tayschrenn ist in Fahl - vielleicht wird der alte Einarm mit ihm fertig, vielleicht auch nicht. Wie liege ich bis jetzt, Sergeant?«
    Elster warf Kalam einen raschen Blick zu und zuckte dann die Schultern. »Fahrt fort«, sagte er zu Paran.
    »In Darujhistan herrscht Panik. Niemand weiß irgendetwas. Und dann marschiert Dujek mit seiner Rebellenarmee ein. Er wird die Dinge wieder in Ordnung bringen. Unermesslicher Reichtum fällt ihm in den Schoß - und er wird ihn brauchen, wenn er sich dem entgegenstellen will, was die Imperatrix hinter ihm herschicken wird. Also wird die Stadt doch noch erobert. Man stelle sich vor!« Er lehnte sich wieder zurück.
    »Nicht schlecht«, gab Elster zu; er grinste, als er die überraschten Gesichter von Fäustel und Kalam sah.
    »Allerdings fehlt noch eine Kleinigkeit.« Er musterte Paran. »Eine Kleinigkeit, die zumindest das Gefühl von Verrat bei unserem Hauptmann mindern könnte, wenn vielleicht auch nicht seine Empörung.«
    Paran lächelte kalt. »Dann überrascht mich.«
    »In Ordnung, Hauptmann. Wir scheren uns keinen Deut darum, wie die Imperatrix auf unsere Tat reagieren wird. Sie wird sich auch nicht besonders darum kümmern können, denn das Reich der Sieben Städte steht kurz davor, seine Unabhängigkeit zu proklamieren. Es bricht alles zusammen, Hauptmann. Auf allen Seiten. Warum lösen wir unsere Armee nicht einfach auf? Werft einen Blick nach Süden. Dort entsteht gerade etwas Neues, und zwar etwas so Widerwärtiges, dass die Imass dagegen wie Schmusekätzchen wirken. Wenn ich sage, dass wir in Schwierigkeiten sind, dann meine ich damit nicht nur Genabackis; ich meine die ganze Welt. Uns steht ein harter Kampf bevor, Hauptmann, und deshalb brauchen wir Darujhistan.«
    »Was ist im Süden?«, fragte Paran skeptisch.
    Kalam übernahm es zu antworten. Angst schwang in seinen Worten mit. »Der Pannionische Seher. Dann sind die Gerüchte also wahr. Der Seher hat einen heiligen Krieg ausgerufen. Der Völkermord hat begonnen.«
    Elster stand auf. »Erklär es dem Hauptmann«, sagte er zu Kalam. »Wir müssen immer noch Kontakt zur Gilde aufnehmen, wenn irgend möglich. Beim Vermummten, wir haben in diesem Gasthaus einen tollen Auftritt gehabt. Aber vielleicht war genau das auch nötig.« Er sah Paran an. »Hauptmann, ich glaube, Mandata Lorn sollte nicht unbedingt erfahren, dass Ihr noch am Leben seid. Oder seid Ihr da anderer Meinung?«
    »Nein.«
    »Könnt Ihr hier bleiben, bis ich Euch rufen lasse?« Paran warf Kalam einen Blick zu und nickte dann. »Gut. Komm, Fäustel, auf geht's.«
     
    »Wir haben mindestens zwei Tage verloren«, sage Lorn, dankbar für die drückende Hitze des Tages. »Die Pferde sind sehr durstig.«
    Tool stand neben dem zerschmetterten Markstein und sah zu, wie die Mandata ihre Pferde für den Ritt nach Darujhistan vorbereitete. »Was macht Eure Wunde, Mandata?«, fragte er.
    »Sie ist fast verheilt. Eine weitere Wirkung des Otatarals.« »Meine Aufgabe ist beendet«, sagte der Imass. »Wenn in Euch der Wunsch erwachen sollte, mich zu begleiten, nachdem Ihr Eure Mission erfüllt habt, könnt Ihr mich in den nächsten zehn Tagen hier finden. Ich habe vor, diesen Jaghut-Tyrannen zu beobachten; er wird mich jedoch nicht sehen, und ich werde mich auch nicht einmischen. Ich wünsche Euch Erfolg, Mandata.«
    Lorn stieg auf ihr Pferd und blickte auf den Imass hinunter. »Viel Erfolg bei deiner Suche, Onos

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