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Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Titel: Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Was hat dieses lüsterne Mädchen bei ihrem Geschlecht nicht alles erfunden, um es nach ihren Wünschen zu verändern. Um ein Mann zu sein und um seine Freuden zu genießen, hat sie dessen Rolle angenommen oder besser: gespielt.
Suzon, deren Geschichte man in dem merkwürdigsten Buch findet, das auf diesem Gebiet jemals geschrieben wurde, diese Suzon also sehnte sich danach, daß man mit ihr das machte, was sie sah.
Mit welcher lüsternen Neugier betrachtete sie die Mysterien der Liebe! Je mehr sie fürchtete, die Priester zu stören, die sie feierten, desto mehr war sie selbst verwirrt. Aber diese Unruhe, diese Erregung entzückten sie. In diesem sagenhaften Zustand der Lust befand sie sich durch ihren Spitzbuben von Bruder, den kleinen Saturnin, der sie beobachtete.
Da sie sehr aufmerksam war, um ja nichts zu versäumen, hinderte die Geilheit dieses kleine lüsterne Mädchen daran, daß sie wahrnahm, wie sie die lüsternen Finger berührten, gerade in dem Augenblick, da sie ihre Muschi ihnen öffnete. Oder wollte sie nur von der Leidenschaft geheilt werden durch den Anblick der höchsten Freuden? Dazu benötigte sie freilich die, deren aufreizendes Bild sie vor sich hatte. Die Liebe verdient es eben, aus der Nähe betrachtet zu werden.
Nach diesen Gedanken über die Wollust habe ich versucht, diese charmante Göttin kennenzulernen. Ich habe mich oft ihrer köstlichen Gunst erfreut. Mein ganzes Leben lang habe ich sie als etwas Naturgegebenes bevorzugt, wenn ich mich an die vielen Freuden erinnere, die ich mit soviel Lust genossen habe.
Wir wollen nun zum Kloster zurückkehren! Ich habe hier einige Wochen in dieser Naivität gelebt, mit der ich hergekommen bin. Dank des mir gütigen Schicksals wurde ich aber bald eines Besseren belehrt.
Ich war eine einfache Vöglerin, als ich in dieses heilige Haus eintrat, als ich es aber wieder verließ, besaß ich die Talente einer richtigen Dirne. Ich war genau das Gegenteil der heiligen Magdalena, die reumütig wurde, obgleich sie ein lasterhaftes Leben führte, und die eine öffentliche Dirne war. Dazu zwang sie die fürchterliche Lage, in die sie die Hurerei gebracht hatte. Was aber mich anbelangt, so wurde ich hier eine vollkommene Hure, da ich vortreffliche Beispiele und Vorbilder vor Augen hatte, die ich mir zunutze machte.
Großen Dank schulde ich aber einer bestimmten guten Schwester, die sich meiner Erziehung annahm. Ohne sie wäre ich nichts geworden.
Mit dieser guten Frau schloß ich fünf Wochen nach meinem Eintritt in das Kloster Bekanntschaft. Der Zufall half mir dabei. Ich mußte eines Tages Spulen herstellen. Nach den Regeln des Klosters mußte ich jeden Tag eine bestimmte Anzahl abliefern. Gegen diese Arbeit hatte ich eine große Abneigung. Meine Unlust konnte man von meinem Gesicht ablesen. Schwester Prudence, so hieß die besagte gute Schwester, nahm dies wahr. Sie tadelte mich öffentlich sehr hart und sagte zum Schluß, ich solle nach dem Mittagessen um vier Uhr in ihre Zelle kommen. Ich wußte nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich zögerte lange, aber dann raffte ich mich auf. Um fünf Uhr erst begab ich mich zu Schwester Prudence.
»Ihr habt lange auf Euch warten lassen!« sagte sie, als ich eintrat. »Kommt, mein Kind, ich will Euch umarmen!«
Ein solches Kompliment hatte ich nicht erwartet.
»Ich habe Euch rufen lassen«, fuhr die Nonne fort, »um Euch einige Ratschläge zu erteilen. Zuvor aber sagt mir offen, ob Euch das Kloster gefällt. Würdet Ihr nicht lieber draußen sein? Ihr lacht! Ach, kleiner Spitzbub, ich ahne Eure Antwort! Na schön, wenn Ihr meine liebe Freundin sein wollt, dann werde ich Euch das ermöglichen! Zuvor aber muß ich Euch prüfen. Ich würde mich nämlich ärgern, wenn ich Euch ohne Fähigkeiten in die Welt schicken würde. Ihr scheint solide Grundkenntnisse zu haben. Es kommt nur darauf an, sie zu entwickeln. Ich werde das gerne auf mich nehmen. Besucht mich jeden Tag, und Ihr werdet zufrieden sein!«
Nach diesen Worten ergriff sie zärtlich meine Hand, und beim Hinausgehen gab sie mir einen Kuß.
Ich hatte keine Veranlassung, mich über Schwester Prudence zu beklagen. Sie hatte mich sehr gut behandelt. Am anderen Morgen war ich pünktlich da. Um halb vier kam ich zu ihr. Beim Eintreten in ihr Zimmer bemerkte ich, daß sie lässig am Rand ihres Bettes lag. Ihre Schenkel hingen geöffnet vom Bett herunter. Sie schien zu schlafen. Man hörte nur ihren Atem. Ihre Röcke waren zurückgezogen. Ich erblickte ihre entblößte

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