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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Sie damit auf! Wenn Sie mir etwas zu sagen haben …«
    »Dann lassen Sie mich ausreden, verdammt!«
    »Carey, ich weiß, was Sie beschäftigt. Aber ich kann nicht … Was erwarten Sie denn von mir?«
    »Ich weiß es nicht!« Sie warf die Hände hoch und ging in der Kabine auf und ab. »Es kommt mir nur so vor, als würden wir die gamantischen Planeten genauso behandeln, wie es die Carinianer auf Delphinus getan haben. Und die Magistraten sind dafür verantwortlich! Ich habe das erschreckende Gefühl, daß die ganze menschliche Rasse durch die derzeitige Regierung bedroht ist.«
    Er runzelte die Stirn und betrachtete sie ernst. »Mir gefällt Slothen auch nicht, Carey. Aber wir sollten unsere Abneigung nicht überbewerten. Die Magistraten haben die Menschen und alle anderen Rassen seit Jahrhunderten beschützt.«
    »Werden Sie auf Ihre alten Tage betriebsblind?«
    »Das glaube ich nicht. Vielleicht sollten vielmehr Sie versuchen, Ihre Objektivität wiederzufinden. Sie scheint Ihnen irgendwo abhanden gekommen zu sein.«
    »Ach ja?« Sie seufzte schwer. »Da Sie offenbar im Begriff sind, mir eine Predigt über die Rechtschaffenheit der Regierung zu halten, sollte ich besser gehen. Danke für den Drink.«
    Sie stand auf und ging zur Tür. Er packte ihre Hand und hielt sie fest. Halloway schaute zu ihm auf und entdeckte Besorgnis auf Tahns Gesicht.
    »Carey, seien Sie vorsichtig. Sie wissen, was eine ›Korrektur‹ im menschlichen Gehirn anrichtet. Sie wollen doch nicht so enden wie Garold, oder?«
    »Cole, ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, daß die Bevölkerung von Delphinus tot vielleicht besser dran ist?«
    Er wurde blaß, und sein Griff lockerte sich. Sie drückte auf den Türöffner und ging rasch hinaus.

 
KAPITEL

40
     
     
    Eiskalter Polarwind umheulte Rachel, während sie zuschaute, wie Adom und der Pilot den Samuel entluden und die Sachen in einem Vorratsraum unterbrachten. Obwohl sie vor der Landung wetterfeste Kleidung und Helme angezogen hatten, bohrte sich die Kälte wie mit frostigen Fingern durch ihren Anzug.
    »Rachel?« rief Adom durch das Tosen des Sturms. »Geh bitte hinein. Ich möchte nicht, daß du in diesem Wetter draußen bleibst.«
    Sie blickte düster in seine liebevollen Augen. Adom legte verwundert den Kopf schief, als sie sich nicht rührte, setzte die Kiste ab, die er gerade trug, und kam zu ihr.
    »Hab keine Angst. Ich weiß, es sieht hier nicht sehr gemütlich aus, aber wir bleiben auch nur für kurze Zeit. Bald schon werden wir nach Seir zurückkehren.«
    »Hier ist alles so fremdartig«, erwiderte sie.
    Er lächelte. »Ich weiß. Komm, ich bringe dich hinein.« Er legte den Arm um sie und führte sie durch den Eingang und über eine Treppe hinab in den Vorraum. Überall gingen Türen ab, die vermutlich zu Vorratsräumen führten.
    »Wir werden uns auf der elften Ebene aufhalten«, erklärte er. »Der Captain hat unsere Sachen bereits dorthin gebracht. Wenn du unser Quartier inspizieren willst, ruf einfach den Aufzug und drück auf den entsprechenden Knopf.« Er umarmte sie kurz und verschwand wieder in Eis und Wind.
    Rachel wanderte ein paar Minuten ziellos umher und betrachtete die altmodischen Lampen, die an den niedrigen Decken angebracht waren. Schließlich ging sie zum Aufzug und drückte die Ruftaste. Als sich die Türen öffneten, trat sie ein und fühlte sich für einen Moment so, als würde sie zu den Gruben der Finsternis hinunterfahren. Sie lächelte, als ihr Adoms Erzählung einfiel, daß sie sich nach Milcoms Lehre bereits dort befand und daß das Universum mehr Dunkelheit als Licht enthielt. Das konnte sie glauben. Keine Hölle konnte schlimmer sein als die Gefühle von Schuld und Verzweiflung, unter denen sie litt.
    Als der Fahrstuhl anhielt, betrat sie einen langen weißen Korridor, von dem Dutzende numerierter Türen abgingen. Zudem kreuzten eine ganze Reihe anderer Flure den Hauptgang, auf dem sie sich befand.
    »Ein Bienenstock.« Die Schalttafel im Aufzug hatte vierzig Etagen ausgewiesen. »Es muß hier Tausende von Räumen geben.«
    Sie stieß die Tür von Zimmer sechshundertdreizehn auf und hustete angesichts der Staubwolke, die ihr entgegenschlug. Eine dicke Staubschicht bedeckte das zusammengebrochene Bett in der Ecke, den Tisch und die Stühle und die an der Wand aufgestapelten Bücher.
    »Sehen alle Zimmer so aus? Das ist ja eine wahre Schatzkammer für Antiquitätenhändler.«
    Sie wollte gerade das Zimmer genauer untersuchen, da sagte Adom hinter

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