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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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ihr: »Unsere Räume befinden sich ein Stück weiter.«
    »Gut«, meinte sie und schloß die Tür. »In diesem Zimmer könnte man ja nicht einmal ein Tier unterbringen.«
    Adom lachte. »Ornias hatte nicht genug Zeit, um das ganze Stockwerk so herzurichten, wie er es ursprünglich vorhatte. Ich fürchte, wir müssen mit zehn Zimmern auskommen.« Er zeigte ihr einen Plan und deutete auf eine bestimmte Stelle zwischen lauter blauen Linien. »Komm, suchen wir die Zimmer gemeinsam.«
    Eine Weile gingen sie durch die Korridore, bis Adom schließlich anhielt und meinte: »Hier müßte es sein.«
    Sie öffneten die Tür und Rachels Kinnlade klappte herunter. Vor ihnen erstreckte sich ein großer Raum, dessen Wände von prachtvollen Teppichen bedeckt waren, die überwiegend Jagdszenen zeigten.
    Adom lächelte, als er die Verwunderung auf ihrem Gesicht sah. »Offenbar wollte König Edom dem Mangel an Fenstern abhelfen. Ornias meinte, dieser Raum sei besonders schön eingerichtet. Die Dienstmädchen haben hier nur sauber gemacht, ansonsten aber alles unverändert gelassen.«
    Rachel machte ein paar Schritte vorwärts und bewunderte die mit Schnitzereien verzierten Stühle und das Bett, das mit rosa Samt überzogen war. Ihr Blick fiel auf einen der Wandteppiche, auf dem ein pferdeähnliches Tier zu sehen war, das in einem herbstlichen Wald herumtollte.
    »Was soll das hier sein?«
    Adom trat näher. »Ich weiß nicht. Ornias hat einmal erwähnt, er hätte alte Bücher gefunden, die erzählten, auf Horeb hätte es einst überall so ausgesehen. Ein richtiges Paradies mit ausgedehnten Wäldern und zahllosen Tieren.«
    Sie runzelte die Stirn, und ihr Herz pochte ohne ersichtlichen Grund lauter als zuvor. »Ich frage mich, wie lange das her ist und wodurch der Planet in eine öde Wüste verwandelt wurde.«
    Adom zuckte die Achseln. »Irgend etwas Schreckliches, nehme ich an.«
    »Ja. Welche anderen Überraschungen erwarten uns noch?«
    »Wir müssen so schnell wie möglich den Kommunikationsraum finden. Ich will Ornias mitteilen, daß wir heil angekommen sind, und außerdem fragen, wie die Dinge in Seir stehen. Möglicherweise haben die Wüstenväter ihren Angriff schon begonnen.«
    Jeremiels Worte hallten wie Kanonendonner durch Rachels Inneres: In dem Moment, wenn wir losschlagen, müssen Sie ihn töten. Sobald sein Tod bekannt wird, werden seine Anhänger den Kampf aufgeben, und Horeb wird weit weniger Tote zu beklagen haben.
    Ihre Knie zitterten plötzlich, als sie in Adoms freundliche blaue Augen schaute. »Ja. Hören wir uns an, was vorgeht.«
    Sie verließen den Raum, und Adom meinte nach einem Blick auf die Karte: »Es muß die zweite Tür auf der linken Seite sein.«
    Als sie eintraten, fiel ihnen zuerst der große Bildschirm auf, der bis zur Decke reichte und zwei Drittel der Wand bedeckte. Adom betrachtete das Kontrollpult und drückte dann auf einen Knopf. Das Bild eines jungen Corporals tauchte auf dem Schirm auf. Der Mann fuhr sich rasch durch das Haar, bevor er den Mashiah grüßte.
    »Hallo, Corporal Sanders. Wie geht es dem Nachwuchs?«
    »Ausgezeichnet, Herr. Ratsherr Ornias hat mich angewiesen, Sie sofort weiterzuverbinden, sobald Sie sich melden. Einen Moment bitte.«
    Rachel ballte die Fäuste, als Ornias’ Abbild auf dem Schirm erschien. »Adom, wie ich sehe, ist alles in Ordnung. Gut.«
    »Ja, und wie sieht es bei dir aus?«
    »Sehr interessant. Ich habe mein Quartier nach unten verlegt, in die Räume unterhalb des Palastes.«
    »In die Gärten? Wo die Blumen stehen?«
    Ornias bedachte den Mashiah mit einem abschätzigen Blick. »Die Blumen habe ich natürlich entfernen lassen. Aber du hast recht, es ist der gleiche Ort. Die wichtigste Neuigkeit lautet, daß Tahns Schiff vor einer Stunde den Orbit verlassen hat. Weiß der Himmel, wohin er geflogen ist, aber wenigstens sind wir ihn vorerst los.«
    »Und die Wüstenväter?«
    »Wir haben bereits die erste Angriffswelle überstanden und schlagen derzeit zurück.«
    »Verluste?«
    »Etwa dreihundert.«
    Rachels Seele schrie vor Pein. Jetzt! Jeremiel verläßt sich auf dich. Du mußt es jetzt tun!
    Adom hatte den Blick gesenkt. »Sag … sag den Menschen, sie sollen sich keine Sorgen machen. Milcom wacht über uns alle. Er wird für sie sorgen.«
    »Ich werde es ihnen sagen«, erklärte Ornias mit ausdrucksloser Miene. »Ich melde mich wieder, sobald es nötig ist.«
    Der Schirm wurde leer und Adom blinzelte überrascht. Er wandte sich um und lächelte Rachel

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