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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wissenschaftlich-technische Abteilung umzubringen, wenn einer von uns auch nur falsch atmet.«
    Jemand schnappte scharf nach Luft; dann folgte ein unterdrücktes Schluchzen. Tahn blickte zu Shelley Ronan hinüber. Ihr Mann Juno arbeitete als Chemiker an Bord des Schiffes. Sie preßte eine Hand auf die zitternden Lippen, während ihre Augen sich mit Tränen füllten.
    »Shelley«, sagte Tahn leise und zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln. »Warum warten Sie nicht draußen im Aufzug? Hier drinnen brauchen wir Sie im Moment nicht.«
    »Ja, Sir.« Sie sprang auf und verließ eilig die Brücke. Einer der gamantischen Posten folgte ihr. Die Tür schloß sich hinter den beiden.
    »Gute Arbeit, Tahn«, erklärte Baruch und streichelte den Abzug seiner Pistole, während er in die Runde blickte. »Sonst noch jemand, der seine Freunde umbringen könnte, weil ihm im falschen Moment die Nerven durchgehen?«
    Cole sah der Reihe nach jedes Mitglied seiner Mannschaft an. Jene, an deren Durchhaltevermögen er Zweifel gehabt hatte, rissen sich unter seinem Blick zusammen, wie er stolz bemerkte. »Nein. Jeder wird seine Pflichten bestens erfüllen.«
    »Gut.« Baruch atmete einmal tief durch und wandte sich dann an Halloway. »Lieutenant, leiten Sie die Kommunikationskontrolle auf Ihr Pult um. Ich möchte, daß Sie den Funkverkehr übernehmen. Und denken Sie daran, diese Pistole ist auf Ihren Kopf gerichtet.«
    »Das könnte man wohl kaum vergessen, Baruch.« Sie nahm die notwendigen Schaltungen vor, wobei sie sich bewußt war, daß Baruch jede ihrer Bewegungen verfolgte. »Umgeleitet.«
    »Sind Sie bereit, Tahn?« fragte Baruch mit angespannter Stimme.
    »So bereit wie immer, wenn ich mit Slothen reden muß.«
    Unterdrücktes Gelächter wurde laut, genau wie Tahn beabsichtigt hatte. Alle wußten genau, daß er die Gespräche mit Palaia haßte. Er konnte Giclasianer nicht ausstehen.
    »Dann los, Halloway«, sagte Baruch. »Enger Aufnahmewinkel. Beschränken Sie den Bildausschnitt auf Tahn.«
    Der Frontschirm erwachte zum Leben. Der vertraute lavendelfarbene Raum, durch dessen Fenster man einen Teil von Palaia Station erkennen konnte, wurde sichtbar. Slothen neigte seinen blauen Schädel. »Meine Grüße, Captain Tahn.«
    »Meine Grüße, Magistrat. Was kann ich an diesem schönen Tag für Sie tun?«
    »Wir waren sehr in Sorge. Warum haben Sie die Übernahme der Fracht von Horeb nicht bestätigt und um weitere Anweisungen gebeten?«
    Cole richtete sich indigniert auf. »Bei allem Respekt, Magistrat, in unserer letzten Botschaft haben wir gemeldet, daß alle Arrangements bezüglich Baruch getroffen seien und wir um zwei Wochen dienstfreier Zeit auf Lopsen bäten. Und dann haben wir sehr geduldig auf Ihre Antwort gewartet.«
    Slothen blinzelte verwirrt. »Tatsächlich?« Er überlegte einen Moment und fuhr dann fort: »Oh, entschuldigen Sie, Captain, jetzt, wo ich genauer darüber nachdenke, fällt es mir wieder ein. Hier geht es im Moment ein wenig hektisch zu, wie Sie sich gewiß vorstellen können. Ich werde meinen Stab dafür zur Rechenschaft ziehen, daß man mich nicht daran erinnert hat.«
    »Darf ich das als Bestätigung unseres Urlaubs betrachten, Sir?«
    Slothens blaues Haar kräuselte sich, und wie immer verzog Tahn bei diesem Anblick das Gesicht. »Nein, tut mir leid. Wir haben eine neue Mission für Sie, die von besonderer strategischer Bedeutung ist.«
    »Ich verstehe.« Tahn bemühte sich, entsprechend verärgert auszusehen.
    »Ich muß mich entschuldigen, Captain. Bitte versichern Sie Ihrer Mannschaft, daß wir sobald wie möglich einen Ausgleich schaffen werden und dann allen einen ganzen Monat Urlaub auf einem Planeten ihrer Wahl gewähren.«
    »Wie bald, Magistrat? Meine Mannschaft jagt jetzt seit fast einem Jahr hinter diesen wahnsinnigen Gamanten her. Und wir sind es – bitte entschuldigen Sie den Ausdruck – inzwischen gottverdammt leid. Sie können von körperlich und seelisch erschöpften Soldaten keine Spitzenleistungen mehr erwarten.«
    »Das sehe ich ein. Bitten Sie Ihre Mannschaft, sich noch etwas zu gedulden. Ich werde die Angelegenheit im militärischen Beirat zur Sprache bringen.«
    »Das würden wir sehr zu schätzen wissen. Und vielen Dank, daß Sie mir gestattet haben, meinen Unmut zu äußern. Worum geht es bei unserer nächsten Mission?«
    Slothen drehte sich zur Seite und schien mit einer anderen Person in seinem Zimmer zu sprechen, doch kein Laut war zu hören. Offenbar hatte er die

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