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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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hast ein Recht darauf, es zu erfahren. Ich dachte nur, es wäre leichter für dich, wenn du erst … Aber lassen wir das. Ich meinte, daß unsere Wege seit Millennien ineinander verschlungen sind.«
    »Ich bin vierunddreißig Jahre alt, und ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ja, vierunddreißig, in deiner gegenwärtigen Form. Aber du warst nicht immer das, was du jetzt bist.« Aktariel klopfte sanft gegen das Mea unter seiner Robe, das einen dumpfen Laut von sich gab. »Es steht in Verbindung zum Vortex, dem Feld aus verwobener Energie, daß sich unendlich durch die Leere erstreckt. Es ist das Herz von allem. Oh, natürlich lösen sich mitunter Fäden aus dem Gewebe und treiben davon oder ändern ihre Farbe, doch sie hören nie auf zu existieren. Sie werden einfach wieder mit dem Ganzen verwoben. Hast du das verstanden?«
    »Nein.«
    »Ich meine, daß du und ich und all das hier …« Aktariel umfaßte mit einer weit ausholenden Geste die Stadt, den See und das hügelige Land, »innig miteinander verbunden sind. Die Fäden, die meine Seele bilden, haben ebenso oft die deine geformt. Jeder von uns ist ein Teil des anderen.« Er neigte den Kopf und lächelte Rachel traurig an. »Und keiner von uns wird ganz sein, solange wir nicht wieder zusammen sind.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Ja, ich weiß. Glaube mir, wenn ich dir sage, daß später alles klarer werden wird. Und hab keine Angst. Nichts von dem wird geschehen, solange du es nicht willst. Es ist nur so, daß unsere Wege jetzt sehr dicht beieinander liegen. Doch wenn du beschließt, mir nicht zu helfen, werden wir uns wieder begegnen. Vielleicht bin ich ja beim nächsten Mal überzeugender.« Aktariel zupfte nervös am Saum seines Ärmels. »Eines mußt du jedoch wissen, Rachel. Ich werde nie in der Lage sein, das Leiden dieses Universums ohne deine Hilfe zu beenden. Und ich will nicht an all das Elend denken, das die Welt bis zu unserer nächsten Zusammenkunft heimsuchen wird.«
    Rachel starrte ihn atemlos an. »Ich bin der Schlüssel, um das Leid zu beenden?«
    »O ja. Das bist du immer gewesen. Allein kann ich es nicht schaffen. Obwohl ich es versucht habe. Aber damals war ich jünger – dumm und ungeduldig.« Er machte eine abschätzige Handbewegung. »Epagaels Bemerkung über die dreißig Silberlinge bezieht sich auf diese Dummheit.«
    Rachel wußte nicht, was sie antworten sollte. Konnte irgend etwas von all dem wahr sein? Es schien keinen Sinn zu ergeben. Weshalb sie? Die Geräusche der Stadt drangen zu ihr herüber, Männer, die sich unterhielten, das heisere Lachen einer Frau, zwitschernde Vögel. Rachel leerte ihre Schale und griff nach dem Krug.
    »Oh, laß mich das tun«, rief Aktariel, nahm ihr den Krug ab und füllte ihre Schale erneut. Seine Miene wirkte gequält, als spüre er ihre schreckliche Verwirrung und wünschte sich, er könnte ihr helfen. »Du bist sehr schön, Rachel. Wußtest du das?«
    Sie zuckte leicht zusammen. »Warum erzählst du mir das?«
    »Weil es stimmt.«
    »Ich … ich weiß nicht, was ich von dir halten soll, Aktariel«, erwiderte Rachel. In den Tiefen ihrer Seele war ihr, als entsprächen seine Worte über die Verbindung zwischen ihnen der Wahrheit.
    »Denke das, wozu dein Gefühl dir rät, Rachel.« Aktariel streckte vorsichtig die Hand aus und berührte sanft ihre Wange. Der Instinkt riet ihr, zurückzuweichen, doch die Wärme seiner Hand linderte irgend etwas in ihrem Innern.
    Aktariel beobachtete ihr Gesicht aufmerksam. »Was empfindest du?«
    »Dinge, die ich lieber nicht fühlen würde.«
    »Ich fühle es auch, Rachel – jene Vollständigkeit, wenn wir beieinander sind. Nur sind meine Empfindungen sehr viel stärker als deine, denn mein Bewußtsein blieb durch die Millennien hindurch erhalten. Ich erinnere mich an jede unserer gemeinsamen Vergangenheiten.«
    Ein unwillkürlicher Schauer überlief Rachel. Sie entzog sich der sanften Wärme seiner Hand. »Sag nicht solche Sachen. Ich brauche Zeit, um meine Gedanken zu ordnen. Laß uns zur Hoyer zurückkehren.«
    Sie schob den Stuhl zurück und wollte aufstehen, doch Aktariel berührte ihre Schulter und hielt sie auf. »Erst müssen wir über Tikkun reden.«
    »Was ist damit?«
    Seine Augen nahmen einen seltsamen Glanz an. »Rachel, die Zeit wird knapp. Jeremiel hat vor, Carey Halloway mit auf den Planeten zu nehmen. Das darfst du nicht zulassen. Er muß zusammen mit Cole Tahn gehen. Wenn er das nicht tut …«
    Aktariels Stimme verklang, als fünf Männer

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