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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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berühmten »Verlorenen Symphonien« von Nikos Theodorakis, deren leise Melancholie beruhigend auf Baruch wirkte.
    Er tippte eine Reihe von Befehlen ein. Kurz darauf zeigte der Schirm eine Übersicht der Geschützkammern des Schiffes. Ja, genau dort würde ich mich verstecken. Und viele dieser Kammern befanden sich auf Deck sieben, also dort, wo sich auch Tahns Mannschaft aufhielt.
    »Dort steckst du, nicht wahr, Neil?«
    Widerstreitende Gefühle bedrängten Jeremiel; alte Freundschaft stand gegen frischen Haß. Die Erinnerungen waren sein größter Feind. Noch immer sah er die Flammen, die sich in jener schrecklichen Nacht auf Ebed II in Neils Augen widergespiegelt hatten. Die übrigen Teammitglieder waren bereits am ersten Tag getötet worden. Neil und er irrten drei Tage durch die brennende Stadt und versuchten, wieder Anschluß an ihre Einheit zu finden – doch Tahns Streitkräfte hatten sie abgeschnitten und in einem halbzerstörten Lagerhaus eingekesselt, wo sie hinter einem Haufen aus Kisten und Kartons Deckung gefunden hatten, während das Dach über ihnen bereits in Flammen stand.
    »Was meinst du, wie viele da draußen sind?« hatte Neil gefragt, als er die noch verbliebene Ladung seines Gewehrs prüfte.
    »Schätzungsweise zwanzig.«
    »Ach ja? Dann steht es ja nur zehn zu eins.«
    »Reicht dir das nicht?«
    Das Feuer griff immer weiter um sich, und die Hitze schlug ihnen ins Gesicht.
    Neil hob einen Arm, um seine Augen zu schützen, und meinte grinsend: »Hast du diesen Rotschopf gesehen? Wirklich hübsch. Wenn sie nicht diese purpurne Uniform getragen hätte, wäre ich …«
    »Dann wärst du in weniger als einer Sekunde tot gewesen. Es hat ihr überhaupt nicht gefallen, wie du sie angesehen hast.«
    »Sie muß mich eben erst richtig kennenlernen.«
    Jeremiel lachte. Das hatte Neil immer geschafft – ihn in jeder nur denkbaren Situation zum Lachen zu bringen. Eine Kiste explodierte und verstreute Plastiksplitter wie eine Schrapnelladung. Beide warfen sich zu Boden und bedeckten schützend die Köpfe. Die Splitter prasselten gegen die Kartons, die ihnen Deckung boten.
    »Das sieht aber nicht so gut aus, mein Freund«, rief Neil. »Ich glaube nicht, daß wir hier noch lange bleiben können.«
    »Da hast du wohl recht. Ich schlage vor, wir suchen uns einen Fluchtweg, benutzen die letzte Photonengranate und beten.«
    Neil zog amüsiert die Brauen hoch, rollte sich auf den Rücken und zog die Granate aus seiner Tasche. »Jeremiel? Du bist mein bester Freund. Einen Freund wie dich habe ich noch nie gehabt. Für den Fall, daß wir es nicht schaffen, möchte ich dir sagen …«
    »Werd jetzt nicht rührselig! Erzähl’s mir morgen.«
    Neil hatte ihn voller Wärme angeblickt. »Zartfühlend wie immer! Also schön, in welche Richtung sollen wir laufen?«
    Jeremiel drängte die schmerzliche Erinnerung zurück und beugte sich über die Konsole. Was ist mit uns geschehen, Neil? Was habe ich getan, um dich so weit zu bringen, daß du … Baruch riß sich zusammen und forderte die Kohlendioxydwerte sämtlicher Geschützkammern an.
    »Ich weiß, daß du auf Deck sieben bist. Aber sicherheitshalber werde ich alle Kammern überprüfen …«
    Eine Stimme erklang aus der Türsprechanlage. »Jeremiel? Sind Sie noch auf?«
    Jeremiel drückte auf die Taste an seinem Schreibtisch und erwiderte: »Ja, Jonas. Was gibt’s?«
    »Lieutenant Halloway möchte Sie sprechen«, meldete der neue Türposten.
    Jeremiel drehte sich mit seinem Sessel um und starrte die Tür an, während er sich nachdenklich den Bart strich und überlegte, was Halloway um diese späte Stunde von ihm wollte. »In Ordnung, schicken Sie sie rein.«
    Die Tür glitt auf und Halloway betrat mit besorgter Miene die Kabine. Wie es schien, hatte sie gerade erst eine frische Uniform angezogen.
    »Setzen Sie sich, Halloway.« Baruch deutete einladend auf einen der Stühle. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Tut mir leid, Sie zu stören, Jeremiel, aber …«
    »Nennen wir uns neuerdings beim Vornamen, Lieutenant?«
    »Tut mir leid. Ich … wie möchten Sie den angeredet werden?«
    Halloway machte ein so zerknirschtes Gesicht, daß sich Baruch seiner Reaktion ein wenig schämte. »Nun, bevor Ihnen irgendwelche Schimpfnamen einfallen, würde ich sagen, wir bleiben bei Jeremiel. Darf ich Sie Carey nennen?«
    »Gern.«
    »Möchten Sie Taza haben? Oder einen Whiskey?« Sie sah so aus, als könnte sie einen Schluck brauchen.
    »Whiskey, bitte.«
    »Ja, das dachte ich mir

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