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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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entfernte Möglichkeit besteht, dann hat Baruch sie entdeckt. Vielleicht etwas ganz Simples, auf das wir gar nicht kommen.«
    »Bleibt uns denn eine Wahl?« fragte Carey. »Ich könnte Millhyser höchstens anweisen, Dannon weiterhin festzuhalten.«
    »Nein, wir haben nicht genug Zeit für eine Verzögerung. Ich muß jetzt mit ihm reden. Können Sie Baruch beschäftigen, während ich mit Dannon spreche?«
    »Natürlich.« Sie ging zur Tür.
    Tahn holte seine Stiefel. »Carey?«
    Sie drehte sich um und schaute ihn ungeduldig an. »Was ist?«
    »Mir ist im Grunde gleich, was Sie vorhaben, aber gehen Sie keine unnötigen Risiken ein. Schläfern Sie seine Wachsamkeit einfach lange genug ein, während ich mich mit Dannon befasse. Denken Sie daran, Baruch mag wie ein netter Bursche erscheinen, aber wir wissen, daß er gefährlich und unberechenbar ist.«
    »Danke, daß Sie mich daran erinnert haben.« Carey lächelte ironisch und ging hinaus.
    Tahn ging zum Bildschirm hinüber und sah sich noch einmal den Plan an. Er konnte es nicht wagen, einen Ausdruck zu machen. Falls man ihn erwischte, durfte er niemand anderen mit hineinziehen.
    Neben seinem Bett ließ er sich auf die Knie sinken, entfernte die dreieckige Abdeckung des Luftschachts und schlüpfte in den schwach erleuchteten Tunnel.
     
    Neil Dannon hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ging unruhig auf und ab, während er dem Summen der Maschinen lauschte, die ihn umgaben. In seiner Nähe unterhielten sich sechs magistratische Wissenschaftsoffiziere leise miteinander.
    Als er an einem blanken Panzerschott vorbeikam, warf er einen Blick auf sein Spiegelbild. Sein bleiches Gesicht war schweißbedeckt, und der Ausdruck von Panik in seinen Augen überraschte selbst ihn. Er sah aus wie eine verängstigte Katze, die sich in einer Falle gefangen hatte.
    »Dannon.«
    »Was ist?«
    Millhyser, eine pummelige Blondine mit einer ausgesprochen häßlichen Nase, wies auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich. Es macht mich nervös, wenn Sie hier herumlaufen. Tahn wird jeden Moment hier sein.«
    »Ich nehme von Ihnen keine Befehle entgegen! Lassen Sie mich in Ruhe!«
    Sie warf ergeben die Hände hoch und wandte sich wieder ihrem Gespräch mit Paul Urquel zu, dem Waffenspezialisten.
    Neil ging noch eine Weile auf und ab und setzte sich dann zögernd. Sein Magen schmerzte so erbärmlich, daß er es kaum wagte, zu schlucken, aus lauter Angst, er könnte sich übergeben. Wieder dachte er an Baruch. Ich weiß, daß du mich erkannt hast, Jeremiel. Warum hast du nichts unternommen, um mich zu ergreifen? Was für einen Plan verfolgst du?
    Dannon verschränkte wieder die Arme vor dem Bauch und schaukelte langsam vor und zurück, um den Schmerz zu mildern.
    »Da kommt er«, flüsterte jemand.
    Die Offiziere nahmen Haltung an. Neil vernahm ein kratzendes Geräusch aus dem Luftschacht hinter Millhyser. Sie kniete nieder und entfernte die Abdeckung.
    Tahns Kopf und Schultern erschienen. Zwei Lieutenants halfen ihm heraus, und dann herrschte für einen Moment reges Treiben, als alle zu ihm eilten, um ihn zu begrüßen. Wie immer, wenn Tahn in der Nähe war, zeigte die Mannschaft Zuversicht und Kampfbereitschaft.
    »Corsica?« fragte Tahn flüsternd. »Haben Sie den Raum sorgfältig überprüft?«
    »Aye, Sir. Baruch hat keine Möglichkeit, uns hier abzuhören.«
    Tahn strich seine Uniform glatt und entfernte den Staub von den goldenen Litzen. »Gut. Wir müssen uns beeilen. Kommen wir also zur Sache.«
    Neil versteifte sich instinktiv, als der Blick dieser blauvioletten Augen auf ihm ruhte. Tahn kam auf ihn zu und betrachtete den Schmutz auf Dannons Kleidung.
    »Wie geht es Ihnen, Dannon?«
    »So gut, wie man es unter diesen Umständen erwarten kann, Tahn.«
    »Wollen Sie uns immer noch helfen, Baruch zu erwischen?«
    Dannon ballte die Fäuste. Das hatte er eigentlich nie vorgehabt. Er hatte nur das sinnlose Morden beenden wollen. »Ja.«
    »Dann lassen Sie mich kurz die Situation umreißen. Wir haben etwa fünftausend gamantische Zivilisten an Bord, Flüchtlinge von Horeb …«
    »Ich weiß. Jeremiel hat sie auf den Decks dreizehn bis achtzehn untergebracht.«
    Tahn nickte. »Korrekt. Die Magistraten haben kürzlich Abulafia abgefackelt und eine planetenweite Unterdrückungsaktion auf Tikkun eingeleitet, die wir unterstützen sollen.«
    Neil schluckte schwer. »Und jetzt wollen Sie wissen …«
    »Was wird Baruch aller Wahrscheinlichkeit nach unternehmen?«
    »Wo ist die

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