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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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perlmuttfarbenes Gewand, in dessen Ausschnitt ein Stück ihres Nachthemds zu sehen.
    »Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe. Ich komme später wieder.«
    »Ich habe noch nicht geschlafen.«
    »Können wir reden?«
    »Ich weiß nicht. Ich will nicht … Worüber denn?«
    »Harper hat mir gesagt, du willst einen Vermittler zwischen uns einschalten. Ich würde gern wissen, weshalb.«
    Carey strich sich nervös über des Kleid und versuchte, sich soweit wie möglich von Jeremiel zu entfernen, ohne dabei in die Nähe des Bettes zu kommen. Jeremiel registrierte ihr Verhalten leicht amüsiert.
    »Es gibt einen ganz einfachen Grund. Du hast Tahn in seiner Kabine eingesperrt. Ich bin jetzt allein für die Moral innerhalb der Mannschaft verantwortlich, und je näher wir Tikkun kommen, desto schwieriger wird meine Aufgabe. Wenn du willst, daß ich die Dinge weiterhin unter Kontrolle behalte, muß ich mehr Zeit bei meinen Leuten verbringen.«
    Jeremiel verschränkte nachdenklich die Arme. Carey wich seinem Blick aus und tat so, als hätte sie auf dem Teppich etwas höchst Interessantes entdeckt. Jeremiel ging zur Wand und betrachtete das Holo mit dem herrlichen Bergpanorama. »Atemberaubend«, sagte er. »Wo ist das?«
    »In Wyoming. Auf der Alten Erde. Man nennt es die großen Tetons.«
    »Warst du schon mal dort?«
    »Nein.«
    »Sieht friedvoll aus. Eines Tages würde ich gern mal dorthin fliegen – wenn wir all das hier hinter uns haben.«
    Carey lachte bitter auf.
    Jeremiel schaute auf seine Stiefelspitzen hinab. »Carey, laß uns ehrlich zueinander sein. Wir wissen doch beide, daß du nur deshalb mehr Zeit brauchst, um dein Vorgehen mit Tahn zu koordinieren …«
    »Ach ja?« fragte sie scharf.
    Jeremiel blickte auf und bemerkte den Ausdruck von Verzweiflung auf ihrem Gesicht, bevor sie sich abwandte. Sie schüttelte den Kopf, als wäre sie über sich selbst verärgert.
    »Stimmt das denn nicht?« fragte Jeremiel.
    »Verdammt, Baruch, setz einfach einen Vermittler ein. Mir ist jeder recht, den du aussuchst.«
    »Nein.«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Warum nicht?«
    »Ich will keinen Vermittler. Ich will mich weiter mit dir treffen.«
    »Du … mir ist egal, was du willst. Ich weigere mich, weiterhin regelmäßig zu dir zu kommen. Was sagst du dazu?«
    Jeremiel zog eine Braue hoch. »Vox et praeterea nihil, pflege ich immer zu sagen.«
    Careys Augen wurden schmal. »Hast du mich gerade beleidigt?«
    »Ich sagte, du siehst sehr hübsch aus, wenn du wütend bist.« Er ging mit schnellen Schritten zu ihr hinüber. »Carey, wir haben keine Zeit für sinnlose Spiele. Wenn ich dich irgendwie beleidigt habe, dann …«
    Sie blickte ihn unter gesenkten Lidern an. »Offenbar hat Epagael dir weniger Verstand mitgegeben als einer Mücke.«
    Jeremiel wollte etwas sagen, entschied sich jedoch dagegen und strich sich ein wenig ratlos über den Bart. Doch Carey machte keine Anstalten, ihre Bemerkung näher zu erklären.
    »Carey, es ist zu spät, um jetzt noch die Kommunikationswege zu ändern. Wir haben einen Rapport aufgebaut …«
    »Einen Rapport?« fragte sie feindselig. »Einen Rapport? So nennst du das?«
    Jeremiel blinzelte verwirrt. »Ach«, meinte er schließlich. »Ich glaube, jetzt verstehe ich. Falls du dich auf das beziehst, was in meiner Kabine …«
    »Natürlich beziehe ich mich darauf!«
    »Wenn ich dich durch mein Verhalten beleidigt habe, bitte ich um Entschuldigung.« Er hielt kurz inne. »Nein, das nehme ich zurück. Ich habe deine Gesellschaft genossen. Und für einen Moment konnte ich sogar all die Schrecknisse vergessen, von denen wir umgeben sind.«
    Er stemmte die Hände in die Hüften.
    Ein bösartiges Funkeln trat in Careys Augen. »Dir ist klar, daß ich dich in dieser Haltung mit einem einzigen Schlag in den Solarplexus töten könnte, oder? Du würdest nicht einmal wissen, was dich getroffen hat.«
    Jeremiel blickte unbehaglich an seiner ungeschützten Brust hinab. »Äh … ja.« Langsam trat er einen Schritt zurück. »Ich weiß die Warnung zu schätzen.«
    »Das solltest du auch. Vor einer Woche hättest du keine bekommen.«
    »Vor einer Woche wäre auch keine nötig gewesen.«
    »Weißt du, ich … ich wünschte mir, du wärst wirklich die Bestie in Menschengestalt, für die ich dich immer gehalten habe.«
    »Ich bin froh, dich zu enttäuschen. Aber ich dachte eigentlich, genau darum ginge es bei diesem Gespräch. Um meine tierhafte Natur.«
    Carey warf ihm einen warmen und zugleich besorgten Blick

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