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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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schrecklichen Augenblick in Block 10 war ihm die Welt seltsam zeitlos vorgekommen – eine zerfaserte Ewigkeit, die nur aus Schmerz und Wut bestand. Seine Nerven schienen ein Eigenleben zu führen und vibrierten so heftig, daß es ihn kaum an seinem Platz hielt.
    »Beruhige dich«, ermahnte sich Tahn. »Du mußt dich voll unter Kontrolle haben, wenn du das hier durchziehen willst.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine plötzliche Helligkeitsveränderung im Hangar. Zwei Gestalten in Vakuumanzügen bewegten sich im Hangar und klammerten sich an die Haltegriffe der Rückwand. Tahn flog eine enge Kurve und glitt durch das geöffnete Tor in den Hangar.
    Nachdem er den Helm aufgesetzt hatte, verließ er die Kommandokanzel durch die Sicherheitsschleuse. Carey wartete draußen auf ihn. Als er näher kam, hob sie einen Arm, zog ihn an sich und klopfte ihm auf dem Rücken.
    »Wo ist Jeremiel?« lautete ihre erste Frage.
    »Gefangen. Wir müssen uns beeilen.«
    Die Verzweiflung in ihren grünen Augen war unübersehbar.
    »Wir brauchen einen sicheren Platz, an dem wir reden können«, erklärte Tahn. »Haben Sie alle Vorbereitungen getroffen?«
    »Ja. Im Konferenzraum neunzehn-zehn ist alles vorbereitet.«
    »Dann los! Wir haben verdammt wenig Zeit.«
    Sie gingen quer durch den Hangar zu Rachel hinüber, die mit der einen Hand ihr Gewehr hielt und mit der anderen den Griff der Tür umklammerte.
    »Captain«, begrüßte sie ihn, hielt dabei aber den Blick auf das Shuttle gerichtet, als erwarte sie jemanden. »Wo ist Jeremiel?«
    Tahn legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Auf Tikkun. Ich werde drinnen alles erklären.«
    Mit einer Bewegung ihres Gewehrs bedeutete Rachel ihm, in den Vorraum zu gehen. Tahn gehorchte. Sobald die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, drückte er auf die entsprechenden Knöpfe, um den Druck in der Schleuse wieder herzustellen.
    Nichts geschah.
    »Verdammt!« fluchte Tahn und schlug mit der Faust auf die Konsole.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen riß er schließlich die Abdeckung der Konsole herunter und benutzte die Handsteuerung, um den Raum mit Sauerstoff zu fluten. Sie setzten ihre Helme ab und betraten dann den von flackernden Lampen erhellten Korridor.
    Carey übernahm die Führung, während Tahn und Rachel folgten. Eloel wirkte gleichermaßen verängstigt wie unsicher. Der Lauf ihres Gewehrs war ständig auf Tahns Bauch gerichtet.
    »Captain«, sagte sie schließlich, »erzählen Sie mir jetzt, was geschehen ist.«
    »Lichtner hat ihn gefangengenommen. Sie und ich …« er warf ihr ein schwaches Lächeln zu, »werden ihn wieder befreien.«
    »Ich bin dazu bereit«, erklärte Rachel, »aber ich frage mich, weshalb Sie mich mitnehmen wollen. Warum nicht Halloway?«
    »Weil sie dringend auf der Hoyer gebraucht wird. Davon abgesehen, würden Sie zwei magistratischen Soldaten die Aufgabe anvertrauen, Jeremiel heil zurückzubringen?«
    Rachel preßte die Lippen zusammen. »Nein.«
    »Genau das dachte ich mir.«
    Carey betrat den Konferenzraum und schloß die Tür, nachdem auch Tahn und Rachel hereingekommen waren. Die Deckenbeleuchtung war abgeschaltet. Lediglich eine Öllampe, die mitten auf dem Tisch stand, erhellte den Raum.
    Tahn ließ sich in einen Sessel sinken, und die beiden Frauen folgten seinem Beispiel. Carey wirkte ruhig und beherrscht, doch ihre geblähten Nasenflügel verrieten die innere Anspannung.
    »Lieutenant«, sagte Tahn sanft, »wir sollten zuerst miteinander reden.«
    Carey strich sich das herbstfarbene Haar hinter die Ohren zurück und betrachtete ihn unsicher. »Wir sollen die Sündenböcke spielen, falls das hier schiefgeht, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und wie lautet unsere Geschichte?«
    »Meine Geschichte. Ich übernehme die volle Verantwortung für das Baruch-Debakel. Es war meine Anordnung, die Alarmbereitschaft von Stufe eins auf Stufe drei zurückzunehmen. Damit ist die Mannschaft von allen Vorwürfen befreit. Und was Sie betrifft, Lieutenant – da Sie auf meine direkten Befehle hin gehandelt haben, dürfte Sie nichts Schlimmeres erwarten als ein paar harsche Verweise in Ihrer Akte.«
    »Seien Sie nicht albern«, erwiderte Carey. »Die werden mich niemals lebendig vor ein Kriegsgericht schleifen.«
    Tahn grinste breit. »Sehr schön, dann sind wir ja einer Meinung.«
    »Und was nun?«
    »Ich schlage vor, Sie beginnen damit, unsere Mannschaft ausfindig zu machen und zu isolieren. Vorzugsweise unverletzt und in den Arrestzellen. Dann besetzen Sie

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