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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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muß ich mich auch noch um mein Schiff kümmern. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, so wie Lichtner.«
    Sie gingen durch eine enge Seitengasse bis zu einem schwarzen Tor. Als Manstein auf eine. Kontaktplatte drückte, schwang das Tor auf und enthüllte einen kleinen Platz, der von sechsstöckigen Gebäuden umgeben war. Sie überquerten den Platz und blieben vor einem der Eingänge stehen. Manstein trat einen Schritt vor und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Uman? Wir sind da.«
    Die Tür glitt beiseite, und sie betraten wieder den überaus prächtig ausgestatteten Raum. Lichtner kam soeben die Treppe herunter und rief mit schriller Stimme: »Tahn, da habe ich doch glatt Ihren Wunsch nach einer ›wissenschaftlichen‹ Führung vergessen. Können Sie mir noch einmal vergeben?«
    »Hören Sie zu, Lichtner«, erwiderte Tahn mit unterdrückter Wut. »Ich erwarte von Ihnen nicht mehr als die ganz normale Höflichkeit, die ein Kommandeur dem anderen entgegenbringen sollte. Falls Ihnen das Probleme bereitet, können wir gern zum nächsten Funkgerät gehen und uns mit Palaia in Verbindung setzen, um die Angelegenheit klären zu lassen. Ich bin jedenfalls nicht bereit, Ihr unverschämtes Benehmen und das Ihrer Leute noch länger hinzunehmen.«
    »Unverschämt?« Lichtner lachte höhnisch. »Ich nehme Baruch gefangen, rette Ihr Schiff, und Sie wagen …«
    »Mein Schiff? Wovon reden Sie da, zum Teufel? Die Hoyer war nie in Gefahr!«
    Lichtner schaute verwirrt drein. »Aber ich dachte … das heißt, Bogomil meinte …«
    »Brent hatte doch gar keine Ahnung, was auf meinem Schiff los war! Wir hatten in der letzten Woche eine massive Fehlfunktion des Computersystems. Unsere Kommunikationswege waren erheblich gestört.«
    »Und wie kam dann Baruch …«
    Tahn warf ärgerlich die Arme hoch. »Ich habe einen Fehler gemacht, den Baruch ausnutzte und mich zwang, ihn hierher zu bringen.«
    Lichtner blinzelte überrascht; dann aber erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. »Tatsächlich? Versagen Sie so oft, wie es den Anschein hat, Captain? Das könnten die Magistraten recht interessant finden.«
    »Vermutlich genauso interessant wie Ihre Verletzung der ethischen Prinzipien, denke ich.«
    Lichtner reckte das Kinn energisch vor, doch in seinen Augen war Besorgnis zu erkennen. »Ich glaube, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für gegenseitige Beschuldigungen, Captain. Mein wissenschaftlicher Stab ist noch mit den Vorbereitungen für die Führung beschäftigt. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit einen Whiskey anbieten?«
    »Nein, danke!«
    Lichtner tänzelte die Treppe herab, machte einen Bogen um Tahn und ging zum Barschrank hinüber.
    Tahn folgte ihm, und Rachel schloß sich an. Sie überlegte, was Tahn gemeint haben mochte, als er von ethischen Vergehen sprach. Plötzlich fiel ihr Blick auf das Metz, das mitten auf dem Tisch lag. Lichtner mußte es Jeremiel abgenommen haben.
    Tahn ließ sich auf einem Stuhl nieder und Rachel setzte sich vorsichtig neben ihn. Das Mea schien ihre Anwesenheit zu spüren, denn der blaue Schimmer verdüsterte sich leicht. Aktariel? Kannst du mich jetzt hören? Was geschieht hier? Sprich mit mir! Gewaltsam wandte sie den Blick ab und schaute zu Lichtner hinüber. Der Major nahm eine Flasche aus dem Schrank und hielt mitten in der Bewegung inne, als würde er Rachel jetzt erst bemerken. Ein wölfisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, während er die Frau von oben bis unten begutachtete.
    »Wer ist denn Ihr Sicherheitsoffizier, Tahn?«
    »Sergeant Eloel.«
    Rachel neigte den Kopf. »Erfreut, Sie kennenzulernen, Major.«
    Lichtner schenkte ein Glas Whiskey für sich selbst ein, setzte es auf dem Tisch ab und ging dann zu Rachel hinüber.
    »Miss Eloel, welch eine Freude, eine Schönheit wie Sie auf unserem öden, staubigen Planeten zu sehen. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Nein, vielen Dank.«
    Lichtner zog die Augenbrauen hoch. »Nicht einmal ein Glas süßen Likör?«
    »Nein.«
    Tahn packte ihn am Arm und zog ihn beiseite. »Sie ist ausgesprochen temperamentvoll, Major. Lassen Sie die Frau lieber in Ruhe.«
    Lichtner machte ein finsteres Gesicht und nahm Rachel gegenüber Platz. Er trank sein Glas in einem Zug leer und füllte es wieder.
    Tahn erhob sich und begann, auf und ab zu gehen. »Major, das Lager wirkt heute ungewöhnlich ruhig. Liegt ein besonderer Grund vor?«
    Lichtner winkte abwehrend. »Ach, wir sortieren nur gerade auf der anderen Seite des Lagers die Jungen. Das wird

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