Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
»Sergeant, würden Sie sie bitte begleiten.«
    »Aye, Lieutenant.«
    Der Mann sprang auf und ging zum Fahrstuhl. Mikael drängte sich an Sybil.
    »Alles in Ordnung«, wisperte sie. »Wir haben es geschafft.«
    Mikael lächelte schwach. »Ja, aber ich habe trotzdem Angst.«
    Der Aufzug kam, und alle betraten die Kabine. Als sie den Hangar erreichten, stand dort bereits ein schwarzes Shuttle, umgeben von sechs Wachtposten, die sie ins Schiff führten. Mikael und Sybil nahmen nebeneinander Platz.
    »Sybil?« flüsterte Mikael. »Was ist, wenn Magistrat Slothen uns nicht nach Horeb gehen läßt? Wenn wir die Bücher nie bekommen?«
    Sybil zuckte die Achseln. »Ich nehme an, dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen, um den Krieg ohne sie zu gewinnen. Aber weißt du was? Ich glaube nicht, daß Gott so etwas zuläßt. Gott kann doch alles tun.«
    »Ja.« Doch Mikael mußte an die schrecklichen Geschichten denken, die sein Großvater über die letzte gamantische Revolte erzählt hatte. Sehr viele Menschen waren damals während der Kämpfe umgekommen, bevor Zadok aus dem Himmel zurückgekehrt war. Wenn Gott alles tun konnte, warum hatte er dann so etwas zugelassen?
    Das Schiff setzte mit einem sanften Stoß auf. Die Türen öffneten sich und zeigten das Innere eines anderen Hangars. Als die vier das Shuttle verließen, kam eine Gruppe von Leuten auf sie zu. Einer davon trug eine rote, mit goldenen Fäden durchwirkte Robe. Er sah aus wie ein Gamant, aber … Mikael zuckte zusammen, als Sybil einen Schrei ausstieß und losrannte. Sie stürzte sich auf den Mann und brüllte: »Das ist er! Ornias! Ornias!«
    »Schafft mir dieses Balg vom Leib!« rief Ornias. Zwei Wachen packten Sybil und zerrten sie weg.
    Sybil wehrte sich, zappelte und kreischte und versuchte die Wachen zu beißen, bis die Männer sie auf den Boden warfen. Sie rollte sich zusammen und fing an zu weinen.
    Wut stieg in Mikael hoch. Er haßte diese Menschen. Rasch lief er zu Sybil hinüber, kniete neben ihr nieder und streichelte ihr Haar. »Hab keine Angst, Sybil. Ich bin ja bei dir.«
    Der häßliche Mann in der Uniform eines Captains betrachtete Mikael finster, wandte sich dann an einen der Lieutenants und knurrte: »Monti, sagen Sie Lulen Bescheid, er soll Fahrt aufnehmen und den Lichtsprung einleiten, bevor Bogomil seinen Angriff beginnt. Ich will nicht mehr hier sein, wenn die Schießerei losgeht.«
    »Aye, Sir«, erwiderte Monti und machte sich auf den Weg.
    Mikael beugte sich vor und zog das Mädchen in seine Arme. »Du mußt nicht mehr weinen«, flüsterte er. »Ich liebe dich, Sybil.«
    Schluchzend flüsterte sie zurück: »Ich liebe dich auch, Mikael.«

 
KAPITEL
54
     
     
    Tahn und Rachel stapften nebeneinander durch den nassen Sand. Der Regen fiel noch immer in dichten Schwaden.
    Zwanzig Soldaten kamen auf sie zu und richteten ihre Gewehre auf sie. Dem Summen nach zu urteilen, waren die Waffen auf höchste Ladung eingestellt. Tahn zog eine Augenbraue hoch. »Sergeant Manstein«, wandte er sich den dünnen, kahlköpfigen Mann, der die Wachen anführte, »was hat dieser Aufmarsch zu bedeuten?«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Captain. Major Lichtner hat ihren Anflug bemerkt und verlangt den Anlaß Ihres Besuchs zu erfahren.«
    Tahn machte ein pikiertes Gesicht. »Wie bitte? Ist das hier eine magistratische Einrichtung oder nicht? Ich brauche seine Erlaubnis nicht, Mister!«
    Manstein schluckte. »Der Anlaß Ihres Besuchs, Captain?«
    Tahn knirschte mit den Zähnen. »Sagen Sie dem schleimigen Hurenb …« Er unterbrach sich und holte tief Luft. »Teilen Sie Ihrem kommandierenden Offizier mit, daß er mir eine Führung versprochen hat – mit einer Person, die hier Bescheid weiß, und diese Führung will ich verdammt noch mal machen!«
    »Natürlich, Captain. Bitte warten Sie einen Moment hier.«
    Manstein zog ein Funkgerät aus dem Gürtel und entfernte sich ein paar Schritte, um mit gesenkter Stimme hineinzusprechen.
    Schließlich kehrte Manstein zurück und erklärte mit eine leichten Verbeugung: »Bitte entschuldigen Sie, Captain. Major Lichtner sagt, das wäre ihm leider entfallen, er würde sich aber sofort darum kümmern. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    »Entfallen!« knurrte Tahn und marschierte auf das Tor zu. Rachel folgte ihm und warf dabei den Wachen finstere Blicke zu.
    Manstein schloß zu Tahn auf und meinte: »Captain, der Major möchte Sie in seinem Apartment empfangen.«
    »Dann beeilen wir uns besser. Schließlich

Weitere Kostenlose Bücher