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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Onkel Yosef und Ari. Beide machten finstere Gesichter, was Mikael nur noch mehr ängstigte.
    Sybil beugte sich zu ihm und flüsterte: »Jetzt geht es wohl los?«
    »Ja. Glaube ich auch.«
    Als die Tür sich öffnete, legte Onkel Yosef ihm eine Hand auf den Rücken und führte ihn auf die Brücke. Mikael riß die Augen auf. Er war noch nie auf der Brücke eines Raumschiffs gewesen, und die vielen bunten, blinkenden Lämpchen faszinierten ihn.
    »Was ist denn los, Lieutenant?« fragte Onkel Yosef.
    »Wir haben Befehl von den Magistraten, ihnen Mikael zu übergeben, Mr. Calas. Es bleibt uns kaum eine andere Wahl. Werden Sie oder Ihre Leute Schwierigkeiten machen, wenn ich darauf eingehe?«
    Mikael schaute zu seinem Onkel auf und zupfte ihn am Ärmel.
    »Onkel Yosef?« flüsterte er.
    Yosef beugte sich zu ihm hinunter. »Was ist denn, Mikael?«
    »Wir müssen gehen. Sybil und ich. Das ist schon in Ordnung. Es muß sein.«
    Yosef ging in die Hocke, und seine Knie krachten wie Holz in einem Lagerfeuer. »Warum sagst du das, mein Junge? Wir wissen doch gar nicht, was sie mit dir vorhaben.«
    »Aber ich weiß es. Magistrat Slothen will mit mir darüber reden, was er mit den Gamanten machen soll. Großvater hat mir erzählt, was ich ihm sagen soll.« Er schenkte seinem Onkel ein tapferes Lächeln. »Mach dir wegen uns keine Sorgen. Wir kommen wieder. Ich weiß nicht genau, wann das sein wird, aber eines Tages sind wir wieder zusammen.«
    Sybil schlüpfte hinter Mikael und klopfte ihm auf den Rücken. »Erzähl ihm von den Büchern auf Horeb.«
    Mikael runzelte die Stirn. »Das darf ich noch nicht«, flüsterte er. »Großvater hat es verboten.«
    Sybils Augen weiteten sich. »Oh, ja. Aber dann gehen wir jetzt besser. Du weißt schon … bevor …«
    Mikael nickte. Bevor das Schiff angegriffen wurde und sie nicht mehr fort konnten. Er wandte sich an Halloway. »Ma’am, würden Sie bitte Captain Erinyes sagen, daß wir jetzt gehen wollen? Sofort.«
    Carey runzelte die Stirn. »Woher wußtest du, wer …«
    »Sybil hat manchmal Träume.«
    Sybil nickte hastig. »Ja, Ma’am, das stimmt.«
    Halloway starrte die beiden an und blickte dann zu Yosef Calas hinüber. »Meine Anweisung gilt nur für Mikael. Ich glaube nicht, daß es gut wäre, Sybil mitzuschicken.«
    Mikaels Herz fing an zu rasen. Er biß sich auf die Unterlippe und schaute zu seiner besten Freundin hinüber. Sie erwiderte den Blick genauso ängstlich. Mikael zupfte wieder am Ärmel seine Onkels. »Onkel Yosef? Ich kann nicht ohne Sybil gehen. Sie muß mitkommen. Unbedingt.«
    »Pst. Ist gut, Mikael«, erwiderte Onkel Yosef. »Warum soll sie denn unbedingt mitkommen? Ich glaube nicht, daß wir sie fortschicken sollten, ohne vorher ihre Mutter zu fragen.«
    »Kannst du ihre Mutter nicht rufen?«
    »Das geht leider nicht«, sagte Halloway. »Rachel und Cole befinden sich auf Tikkun. Wenn wir sie anfunken, gefährden wir damit ihre Mission.«
    Mit zitternder Stimme erklärte Mikael: »Ich gehe nicht ohne Sybil! Ihr könnt mich nicht dazu zwingen!«
    Keiner der Erwachsenen antwortete. Alle taten so, als wären sie mit irgend etwas Wichtigem beschäftigt. Mikael fing an zu weinen. Da drückte Sybil seine Hand, trat einen Schritt vor und stellte sich so hin, daß niemand sein Gesicht sehen konnte. »Ari«, sagte sie, »du weißt doch, daß ich diese Träume habe.«
    Ari nickte. »Ja, das stimmt.«
    »Ich muß mit ihm gehen«, erklärte Sybil. »Meine Mutter wird nichts dagegen haben. Sag ihr einfach, ich hätte einen dieser merkwürdigen Träume gehabt. Sie wird das verstehen. Aber ich muß mitkommen. Captain Erinyes ist ein böser Mann.«
    Halloway zog die Brauen zusammen, als wäre sie der gleichen Meinung.
    »Yosef?« fragte Ari. »Wie wäre es, wenn wir auch mitgehen? Wenn wir als Wächter dabei sind, hätte Rachel sicher nichts dagegen.«
    Sybil strahlte und lief zu ihm, um ihn zu umarmen. »Ja, das ist eine tolle Idee. Meinst du nicht auch, Mikael?«
    Der Junge nickte hastig.
    Onkel Yosef hingegen sah nicht so begeistert aus. Schließlich schnaubte er durch die Nase und wandte sich an Halloway. »Wird Erinyes es akzeptieren, wenn wir Mikael und Sybil als Wächter begleiten?«
    »Ich glaube, das kann ich arrangieren. Übernehmen Sie die Verantwortung für Sybil?«
    Yosef und Ari nickten gleichzeitig. »Ja.«
    »Gut. Dann gehen Sie bitte hinunter zu den Hangars. Ich werde Erinyes darüber informieren, daß er vier Gäste zu erwarten hat.« Sie nickte Samuel Lovejoy zu.

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