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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Drecksarbeit erledigt habe. Aber keine Bange, Herr Premierminister. Ich werde Sie nicht lange brauchen. Das Volk wird mir zujubeln. Es wird mit meiner Haltung einverstanden sein. Ich spreche für die Massen, die es leid sind, in Furcht und unter der ständigen Bedrohung des Todes zu leben.«
    »Dann lieber ein Leben in der Hölle, Rasin?«
    »Ein besseres Leben. Nicht mehr und nicht weniger.«

25
    »Wird aber auch langsam Zeit«, sagte McCracken zu Wareagle, als er hörte, wie im Schloß ein Schlüssel gedreht wurde.
    Als sie vor über zwölf Stunden in Israel eingetroffen waren, hatte Isser sie zu einem Wohnhaus im Jerusalemer Stadtteil Bayet-Gan gefahren, bei dem es sich in Wirklichkeit um ein Schutzversteck des Mossad handelte. Blaine und Wareagle wurden in einem fensterlosen Kellerraum untergebracht, und Isser versprach, sofort zurückzukommen, nachdem er gewisse Dinge mit dem Premierminister geklärt habe. Nach sechs Stunden hatten sie sich allmählich Sorgen gemacht. Nach zwölf Stunden – mittlerweile war Samstag, und die Sonne mußte schon aufgegangen sein – hatten sich diese Sorgen in die Gewißheit verwandelt, daß etwas schiefgelaufen sein mußte.
    Nun endlich wurde die Tür wieder geöffnet. Ein runzliger alter Mann mit krummen Schultern trat ein.
    »Was ist los?« fragte Isaac, der ihre Überraschung bemerkt hatte. »Haben Sie vielleicht Moses erwartet?«
    »Nein«, erwiderte McCracken. »Nur den Premierminister. Oder zumindest den Chef des Mossad.«
    Der alte Mann hob eine knorrige Hand. »Ach, für die existieren Sie nicht mehr. Wir übrigens auch nicht.«
    »Wir?«
    »Wir sind zu viert. Ich werde Ihnen alles erzählen, sobald wir auf dem Weg sind, dann haben wir genug Zeit. Kommen Sie«, bat der alte Mann, »wir verschwinden lieber von hier, bevor Ihre Wachen zweimal über die Geschichte nachdenken, die ich ihnen aufgetischt habe.«
    »Klingt ganz so, als würden wir zum zweiten Mal aus dem Knast geholt, Johnny«, sagte Blaine zu Wareagle. »Wohin geht es diesmal?« fragte er den alten Mann.
    »Zu einer Partie Dame. Vielleicht retten wir dabei die Welt.«
    Isaac rutschte unbehaglich hinter das Lenkrad eines fünf Jahre alten Mercedes. Er hatte hastig eingeparkt, und die rechten Reifen des Wagens standen auf dem Bordstein des Bürgersteigs vor dem Steinhaus, das sie gerade verlassen hatten. Bei jeder Bewegung verzog der alte Mann vor Schmerz das Gesicht.
    »Wenn Sie wollen, fahre ich«, bot Blaine ihm an.
    Isaac winkte ab. »Keine Angst, sobald ich einmal aus der Parklücke bin, komme ich schon zurecht. Außerdem wissen Sie nicht, wohin es geht.« Er kniff die Augen zusammen, um an seinem Schlüsselbund den Zündschlüssel ausfindig zu machen. Seine Hand zitterte jedoch, und die Schlüssel klimperten leise. »Warten Sie, ich setze nur meine Brille auf …« Als er dies getan hatte, musterte er Blaine genauer. »Na also, schon viel besser. Sie kenne ich. Aber Ihren Freund da hinten nicht.« Er deutete auf Wareagle, der auf dem Rücksitz Platz genommen hatte.
    »Er ist nur mein Fremdenführer. Er zeigte mir gerade Jerusalem, aber irgendwo müssen wir falsch abgebogen sein.«
    »Wenn ich nicht gekommen wäre, hätten Sie in diesem Haus versauern können.«
    »Ja, dieses Gefühl hatte ich auch. Aber das verrät mir noch immer nicht, wer Sie sind.«
    »Was spielt das schon für eine Rolle? Ein wenig hiervon, ein wenig davon, aber hauptsächlich« – er hob stolz den Finger – »ein Soldat. Schon lange ein Soldat, bevor Sie überhaupt auf der Welt waren, Mr. Blaine McCracken.« Mit diesen Worten fädelte Isaac, ein wütendes Hupen hinter sich ignorierend, den Mercedes in den Verkehr ein.
    »Ein Haganah! Sie waren ein Haganah!«
    »Nicht waren, Mr. Blaine McCracken, sind. Die Namen ändern sich, doch die Symbole bleiben gleich.«
    »Und Ihr Name …«
    »Isaac, zumindest in der letzten Zeit. Erneut ein Symbol. Ich bin wiedergeboren worden, verstehen Sie? Wir alle sind das.«
    »Schon wieder der Plural.«
    »Ja, denn ich stecke nicht allein in dieser Sache.« Als sie durch eine Kurve fuhren, riß Isaac den Wagen unvermittelt herum, um auf seiner Straßenseite zu bleiben. Beinahe hätte er einen Wagen gestreift, der am rechten Straßenrand abgestellt war. Er kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. »Und wir alle wurden abgeschnitten, genau wie Sie.«
    »Wovon abgeschnitten?«
    »Von der Wahrheit«, sagte Wareagle, bevor der alte Mann antworten konnte.
    Isaac sah zu ihm zurück, und der

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